Das verblassen der Farbe

Triggerwarnung
Im folgenden wird indirekt auf psychische Probleme eingegangen die unter anderem in Suizid und selfharm sich wieder spiegeln.


Ja es ist so weit…ich erneuere meine Vorstellung.
Wer meine alte lesen möchte hier: Eine fröhliche Person mit düsternen Inneren
Vor ab entschuldige ich mich für mögliche Fehler, da ich das hier am Handy verfasse.
Ebenso wird dies erneut nicht unbedingt Trigger frei.

Warum eine neue Vorstellung?
Es hat sich viel getan in den letzten zwei Jahren. Freunde kommen und gingen, die Community wurde immer gespaltener und toxischer aus meiner Sicht und allgemein habe ich einiges durch gemacht.
Am Ende schulde ich dem Server das hier aber.

Aber zum wichtigen.
Ich bin Tsuki, nein einen echten Namen gibt es nicht mehr, und 19 Jahre alt.
Transgender und damit lesbisch.
Ich mache mein Abitur und arbeite als Aushilfe bei EDEKA.

Wie einige sicher merken bin ich immer gereizter, eigenwilliger und generell schwieriger geworden.
Auch kommt immer weniger Beitrag von mir in schriftlicher und baulicher Form.
Und ich möchte hier mit gerne das warum geben.

Kurz gesagt, ich befinde mich in den Gängen Morias wo die Zwerge zu gierig schürften. Genau, ich habe das tiefste und längste Tief welches ich je hatte und es scheint kein Ende nehmen zu wollen.
Ich versinke täglich mehr, habe lust zu nichts und vin absolut antriebslos.
Gründe gibt es viele.

  1. Ich mache bald mein Abi, aber was dann? Ich habe keinen richtigen Plan. Nicht mal meine Noten sind super. Ich habe mein Leben weg geworfen weil ich nicht lerne, da die Raufasertapete interessanter ist als der Gedanke für die Klausur eventuell zu lernen.
  2. Die Behandlung die ich mir seit Jahren so ersehne bleibt weiter aus. Ich kann das nicht mehr in diesem Körper…er ist einfach falsch. Warum ich mich nicht darum künmere? Angst. Die Angst vor meinen Eltern leitet mein Leben, seit ich denken kann.
  3. Fehlende Beziehungen. Schlechter Oberbegriff aber er passt. Ich habe kaum Freunde, noch weniger die mich richtig kennen und jene die mir immer half…kann es digital halt schlicht nicht mehr…

Ich mache also persönliche eine schwere Zeit durch.
Gepaart mit meiner Paranoia, der verzehrten Wahrnehmung und den Stimmen ein Cocktail des Todes.

Viele freuen sich weil ein Map change kommt. Ich nicht, wieso?
Alles woran ich gearbeitet habe ist weg, wertlos, für die Katz. Weiteres Feuerholz für meine schwindenden Antrieb.
Ihr verliert mich nicht furch den Map change, sondern weil ich an meinem Tiefpunkt bin und selbst so schnell hier nicht mehr raus komme, ich versinke schließlich nur täglich mehr.

Einst war ich sicherlich voller Ideen, Freude und Motivation aber all dad ist gewichen für Frustration, Lustlosigkeit und Trauer. Ich vermisse die Zeit eo mein größtes Problem es war wie ich eine Schleife binde…da war die Welt bunt und nicht grau.

Getoppt wird das ganze von dem was ich als unterbewusstes locked in Syndrom bezeichne.
Ich bin durch aus fähig zu erkennen wenn ich etwas falsch mache während ich es tue, keineswegs aber einzugreifen. Es ist als würde man ein Ego-Spiel spielt sehen, nur das man nicht Herr über seinen Character hat.

Viele mögen nun alles hinterfragen weil och das so präzise benennen kann, aber ich werde euch sicher foppen mit dem folgenden.
Ich bin kalt rational denkend in vielen Dingen. Dinge begreifen und erkennen fällt mir nicht schwer, etwas daran zu ändern aus den oben genannten gründen hingegen schon.

Nun bleibt nur eine Frage. Was könnt ihr tun?
Nichts. Ich will keine Sonderbehandlung.
Du bestehst darauf? Hilf mir wholesome rps zu machen, sie helfen zwar nur kurz und enden meist in mehr Resignation weil es fehlt aber ein Ansatz.
Du stehst mir nahe und bestehst darauf zu helfen?
Lass mich wissen du hast gelesen was ich dir privat geschrieben habe, ich habe schnell das Gefühl zu nerven und interpretiere viel zu schnell ein schweigen als ignorieren.

Du hast bis hier hin durch gehalten und kennst die alte Vorstellung? Mein Beileid…du weißt mehr als meine Transphoben Eltern über mich und du bist nur ein Fremder, eine Person der ich sichtlich mich einfacher öffnen kann als jenen die mir nahe stehen

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Tsuki, lass mich dir mal was sagen.

Ich bin mittlerweile bald 22 Jahre alt (wtf) und weiß genau, an was für einem Punkt in deinem Leben du dich befindest. Auch wenn unsere Arten und Weisen zu leben und zu denken anders sind, verbindet uns ein ähnliches Problem. Mit 18/19 war ich bereit aufzugeben, war auch bereits auf dem Weg. Verrückt, wenn ich aus meiner momentanen Lage zurückdenke.

Du bist an einem Punkt, wo du kein Ausweg siehst. Wo du deine „Transphoben Eltern“ über dich judgen siehst, habe ich damals meine Familie gesehen, als ich dachte, sie würde mich als Versager sehen, wenn ich mit solchen Problemen zu ihnen gehe oder mit Hilfe hole, weil auch ich rational Denke und dann zum Entschluss komme „Meine Eltern machen viel mehr… im Vergleich schaffe ich kaum und will mich noch darüber beklagen, wie schwer es mir geht…“. Dazu kommt auch einfach, dass ich mir unterbewusst auch immer gedacht habe, dass ich nicht schwach sein möchte, schließlich bin ich doch ein Mann? Ich muss doch stark sein? Aber dieses Denken ist genau so Bullshit, wie der ganze andere Scheiß, dem einen von der Gesellschaft oder den Nähesten beigebracht wird.

Finde etwas, was dir Spaß macht. Du schreibst gerne RPliche Texte? Eventuell ist ja auch Redaktion etwas für dich. Beschränke dich nicht nur auf das, was du sehen kannst. Auch wenn du am Anfang eventuell nicht daran denkst oder es als lustig empfindest oder komisch… was nicht ist, kann noch werden. Ich wollte nach der Schule in Richtung IT eine Ausbildung machen, bin schlussendlich zufällig in eine gestalterische Ausbildung gekommen und durch ein Pflicht-Praktikum in der Ausbildung durch Umwege in meiner momentanen Selbstständigkeit als Video- & Fotograf geendet. Nur weil du einmal etwas nicht schaffst oder deinen ersten Traum nicht verfolgen kannst, heißt es nicht, dass du deine Bestimmung niemals finden wirst.

Mein Traum war es schon seit früher Zeit, ein eigenes Leben zu leben, selbstständig zu sein und zu bestimmen, wie ich arbeite, wann ich arbeite und woran ich arbeite. Denkst du, ich dachte im entferntesten Sinne noch daran, als ich 18/19 Jahre alt war? Ich wusste nicht mal, wie ich durch die nächste Woche kommen soll - oder ob ich diese überhaupt noch erleben werde.

Hör mir zu, du MUSST etwas machen. Sehe Chancen nicht direkt negativ. Das können auch einfache Sachen sein, du weißt nie, wie sich eine kleine Veränderung auswirken kann auf dein ganzes Leben, trust. Der Map Change: Du bist sad, dass alles woran du gearbeitet hast weg ist und dein space zum venten von deinen Problemen verschwindet. Sehe es als deine Chance, etwas zu verändern. Schließ mit alten Problemen ab, reiß die alten Fassaden raus und tapeziere neu, Streich nicht mit neuer Farbe über alte Wunden.

Solange du tief in deinem Herzen einen Funken an Hoffnung hast, kannst du das schaffen. Auch wenn du dir das nicht einreden möchtest, nicht akzeptieren willst oder anfangs es nicht direkt schaffst. Back kleine Brötchen, bevor du die Bäckerei öffnest. Schaue nicht auf andere Leute, wo sie jetzt sind und vergleiche dich mit ihnen, mach dir nicht deine Sachen kaputt, auch sie haben dort angefangen, wo du mal warst. Jeder fängt klein an, auch wenn er es nicht zeigen möchte.

Was du direkt machen kannst, um dein Leben direkt ein wenig zu verändern? Geh jeden Abend um die ca gleiche Zeit schlafen, stehe um die ca selbe Zeit auf. Dank der Schule sollte dein Alltag eh relativ geplant ablaufen, HALT DICH DRAN. Trink nach dem Aufstehen ein Glas Wasser oder mach für 2-3 Minuten Stretch Übungen. Das hilft so enorm und gibt dir eine so krasse Lebensqualität, wenn du mir nicht glaubst, versuch es mal für eine Woche und vergleich es mit der Woche zuvor. Von dem positiven Nebeneffekt abgesehen, dass du es dann geschafft hast, etwas wirklich auch mal über längere Zeit konsequent durchzuziehen, mal abgesehen.

Tsuki, wirf dein Leben nicht weg. Du meinst selbst, du kannst deine Handlungen rational bewerten und bemerken, fang an, dort anzupacken, wo es am einfachsten ist. Es ist NICHT einfach, aber dort, wo es vergleichsweise einfacher ist. Und ganz wichtig, wenn deine Eltern nicht hinter dir stehen, scheu nicht davon ab, gewisse Dinge einfach nicht mit ihnen zu besprechen. Wenn deine eigentlich engsten vertrauten dir keinen safe space bieten, dann biete ihn dir selbst. Aber sei dir auch bewusst, dass Zeiten sich ändern können.

Ich weiß, dass du das Ganze verstehen kannst. Zumindest wenn du nicht über dich oben gelogen hast, wovon ich nicht ausgehe. Tief im Inneren weißt du, dass ich recht habe, auch wenn du es gerade nicht akzeptieren möchtest - ich war dort auch. Nochmal, sehe Veränderungen als Chancen und nutze sie. Fang klein an und steiger dich langsam, wir alle fangen ganz unten an, das Leben ist ein Marathon und kein Sprint. Du schaffst das. :crossed_fingers:t3:

~ Lucas :butterfly:

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