Das Volk der Baghatai

Begründung

Die Vorstellung ein wirklich nomadisches Elfenvolk zu schreiben hat mich schon länger immer wieder verfolgt. Es ist einzigartig und hat so noch nie existiert und ich würde mich freuen mit vielen Spielern es zu bespielen. Natürlich wäre auch die Hilfe vom Serverteam mehr als willkommen. Achja und entschuldigt die unzähligen Texte die Folgen werden, aber ich habe versucht eine wirklich detailreiche, besondere und neue Kultur zu verfassen. Die Religion kommt noch, aber nach über 100.000 Zeichen brauch ich auch mal eine Pause.

Baghatai

Herkunft

Die Ursprungslegende der Baghatai ist eine kraftvolle Erzählung, die tief in der Mythologie und dem Glauben dieses stolzen Volkes verwurzelt ist. Sie verbindet die Stärke und den Geist zweier majestätischer Kreaturen der Ebenen: der blauen Wölfin und des Rothirsches, deren Vereinigung die Geburt des Baghatai-Volkes begründete.
Der Legende nach, in einer Zeit, lange bevor die ersten Elfen über die weiten Grünflächen zogen, herrschte eine große Leere und Stille. In diesem Nichts erschienen zwei mächtige Tiere, die als Verkörperungen der Naturgeister galten: die Blaue Wölfin, bekannt für seine Weisheit und unbändige Kraft, und der Rothirsch, der für seine Anmut, Widerstandsfähigkeit und seinen unermüdlichen Überlebenswillen stand. Die Blaue Wölfin war ein mächtiger Jäger, ein Geschöpf der Nacht, dessen Heulen durch die weiten Ebenen hallte und alle Lebewesen mit Ehrfurcht erfüllte. Der Rothirsch hingegen durchstreifte die Wälder und Berge, ein Symbol des Stolzes und der Resilienz, immer auf der Suche nach dem besten Weideland und den sichersten Wegen.
Eines Nachts, als der Mond in einem blassen, blauen Licht schien, begegneten sich der Blaue Wolf und der Rothirsch am Ufer des heiligen Oron Sees, der das Herz der Welt bildete. Ihre Begegnung war kein Zufall, sondern das Werk von Tayi, der beschlossen hatte, ein neues, starkes Volk zu erschaffen, das die Welt beherrschen würde. Die Blaue Wölfin sah in den Augen des Rothirsches den unbändigen Überlebenswillen und die unerschütterliche Entschlossenheit, die auch in seinem eigenen Herzen brannte. Der Rothirsch spürte die unermessliche Weisheit und die wilde Kraft der Wölfin, und in dieser Begegnung erkannten sie ihre gegenseitige Ergänzung.
Durch die magische Verbindung dieser beiden edlen Tiere, so erzählt die Legende, entstand der erste Baghatai. Aus der Stärke des Wolfs und der Anmut des Hirsches wurde ein Volk geboren, das die unendlichen Weiten der Weideflächen durchstreifen würde, unbezwingbar und eins mit der Natur. Die ersten Baghatai, Kinder sowohl des Himmels als auch der Erde, trugen die Wildheit und Entschlossenheit der Wölfin und die Weisheit und Stolz des Hirsches in sich. Er war ein geborener Anführer, der die verstreuten Stämme sich sammelte und sie in eine mächtige Nation verwandelte.
Die Wölfin säugte ihr Kind und trug es mit dem Rothirsch von Wasserquell zu Wasserquell, bereit für ihr Kind zu sterben.
Im Laufe der Zeit wuchs und gedieh das Baghatai-Volk, immer im Bewusstsein seiner göttlichen Abstammung. Sie ehrten die blaue Wölfin und den Rothirsch als ihre Ahnen und betrachteten sich als ihre Kinder, gesegnet mit den besten Eigenschaften beider Tiere. Die blaue Wölfin symbolisierte die Weisheit und Kraft, die in jeder Schlacht notwendig waren, während der Rothirsch die Resilienz und die Fähigkeit zur Anpassung verkörperte, die das Überleben in den rauen Bedingungen der Steppe sicherten.
Die Baghatai glauben, dass in jedem von ihnen ein Teil des Blutes der Blauen Wölfin und des Rothirsches fließt, und diese Ursprungslegende prägt ihre Identität und ihren Stolz. Sie sehen sich als das auserwählte Volk, das durch die Vereinigung von Himmel und Erde entstanden ist, bestimmt, über die Welt zu herrschen und die Weisheit und Stärke ihrer Vorfahren zu bewahren.

Aussehen

Baghatai besitzen eine facettenreiche Palette an Teints die sich unter ihrem Volk findet. Durch das kontinentale Wetter, was sie üblicherweise erdulden müssen, besitzen sie einen mittleren Hautton, der weder hell oder besonders schwarz ist, sondern einen natürlichen bronzefarbene oder gar olivfarbene Nuance aufweist. Ihre Haare sind fast durchwegs schwarz oder dunkelbraun und tragen zum komplementären Bild des Volkes bei, es rundet die bräunliche Haut hervorragend ab. Blondes Haar, gar rote, sind hierbei vergeblich zu suchen. Selbst wenn vereinzelt solche existieren. Gesichtsbehaarung in jeglicher Form ist kaum, bis gar nicht anzutreffen. Höchstens leichte Oberlippenbehaarung oder Kinnbärte sind verbreitet. Weder sind diese sonderlich ausgeprägt und häufig dünner veranlagt.
Die Farben ihrer Augen sind hierbei weniger breit gefächert und lassen sich auf ihre gemeinsame Herkunft zurückführen. Dabei besitzen sie ein weites Spektrum von Brauntönen, bis hin zu Bernstein, auch wenn diese Variation eher selten ist und ein Grauton.
Der Körperbau des durchschnittlichen Baghatai ist athletisch, definiert und zugleich groß gewachsen, wie auch Grazil. Ihre hervorragende Physis ist ein Produkt des ständigen Kampfes mit den Naturgewalten, die sie täglich herausfordern in ihrem nomadischen Lebensstil. Anders als sesshafte Völker befinden sie sich in ständiger Bewegung, jagen, hüten Tiere oder überwinden oft lebensfeindliche Umgebungen. Ihre Gliedmaßen sind elastisch und dehnbar, Krankheiten wie Arthrose oder Arthritis sind weniger vorhanden und zeigen die offensichtlichen Vorteile der nomadischen Lebensweise.
Wie alle Elfen sind sie ab dem 20. Lebensjahr ausgewachsen, die physische Stagnation tritt ab dem 400. Jahr ein und bahnt sich über das nächste Jahrhundert an, ehe sie dann dank Altersschwäche zur Ruhe betten.

Kultur

Kleidung

Die Kleidung der Baghatei spiegelt die harte Realität ihres Lebens wider, die sie täglich erneut herausfordern und zu neuen Höhen bringt. Einer Existenz auf grünen Ebenen und den tiefsten Wäldern des Kontinents.

Dhal

Ein traditionelles und zugleich praktikables Kleidungsstück, der Dhal, ist ein gewickelter Mantel, der über die Kleidung getragen wird, häufig Seidenhemden, und im Winter einen hervorragenden Kälteschutz ermöglicht. In der Regel besitzt er keine Taschen, besteht aus zwei Schichten und ist aufwendig verziert. Die äußere Ebene ist häufig aus Pelz oder Leder gefertigt, dieser existiert hauptsächlich um die kalten Winter zu überstehen und sich möglichst warm zu halten. Das Innere, oder genauer gesagt das Futter, besteht oft aus Filz und dient wie auch die darauf liegende Schicht zum Schutz vor den Naturgewalten. Zu Sommerzeiten, ist der Dhal, vollkommen aus Baumwolle oder Seide geschneidert und häufig auch kürzer, um das Tragekomfort zu erhöhen. Der Schnitt und die Nutzung erinnern hierbei an die einer Tunika, wenn auch dabei die Überlänge der Ärmel offensichtlich die Aufmerksamkeit eines jeden sofort erhaschen. Diese lässt sich damit erklären, dass das absichtliche Abdecken solcher Glieder wie den Fingern, Händen oder Armen Frostbisse unwahrscheinlicher gestaltet. Zu wärmeren Jahreszeiten können sie einfach hochgekrempelt werden und so die Luftzufuhr erhöhen. Der Kragen des Mantels wird zugeknöpft, die Taille, ist mit einem Stoff- oder Lederschärpe zusammengebunden, dem Tüsgür. Werkzeuge, Beutel oder andere Dinge des regelmäßigen Bedarfs können an diesen angebracht werden. Dieser ist bei Männern sechs Meter lang und wird im Uhrzeigersinn gebunden, bei Frauen hingegen nur vier Meter und gegen den Uhrzeigersinn. Ein wichtiges Merkmal der Kleidung sind die Fäden, am Ende des Mantels sind Statussymbole und zeigen den sozialen Status, sie werden in verschiedenen Farben getüncht. Die Adeligen färben diese in purpurfarbener Farbe, oft geplündert oder gekauft von fremden Händlern. Dadurch wird die Überlegenheit und Wohlstand eines Clans symbolisiert. Die Krieger färben ihre Fäden oft in Blut und zeigen ihre martialische Ausbildung/Natur. Hirten hingegen besitzen keine gefärbten Fäden, auf den ersten Blick mögen sie vielleicht so als unwichtigen Teil der Gesellschaft erscheinen, doch der Schein trügt. Sie sind das Rückgrat, Herz und Antrieb der Horde, weswegen ihnen auch großer Respekt entgegengebracht werden muss. Andere Stände, Handwerker, Krieger oder Sklaven verneigen sich auch diesen gegenüber in Ehrfurcht. Die einzige Ausnahme existiert mit dem Khargatan, der unangefochtenen Spitze der Gesellschaft. Anders als die anderen Schichten besitzt er keine einfachen Fäden, sondern aus Gold zusammengeflochten Ringe, die mit silbernen Ornamenten verziert und mit Edelsteinen bestückt sind. Das Geräusch der des Metalls soll seine Untertanen schon vor seiner eigentlichen Ankunft in Alarm versetzen, ihren Ehrwürdigung zu erbringen. Oft werden Muster oder andere Auffälligkeiten in die Oberfläche gestickt, um ihnen einen gewissen optischen Reiz zu verleihen.
Ein weiteres, erwähnenswertes Element sind die natürlichen Elemente in der Kleidung. Darunter zählen Ketten bestehend aus Knochen und anderen, wertvollen Objekten, aber auch eine Moos Beschichtung und vereinzelten Blättern auf dem Dhal als Verzierung, der häufig nur bis zu den Enden der Schulterblätter reicht, sind integraler Bestandteil des Erscheinungsbildes. Krieger schmieren sich oft dunkle und grüne Farben ins Gesicht, um in der Natur besser zu tarnen. Häufig tendieren sie zu Blätter/Blumenkronen, eingebunden in ihr Haar. Auch wenn diese Praktik eher von Frauen verfolgt wird und zeigt, ob sie verheiratet ist oder nicht.

Gütül

Die Stiefel der Baghatai sind eigentlich immer aus robustem Leder geschustert worden und besitzen hochstehende Schuhspitzen, hochwertige Lederornamente und eine vertikale Stiefelschaft, aus diesem Grund wird auch häufig scherzhaft gesagt, die Stiefel seien so getürmt wie die eigene Schrift. Die Sohlen sind aus weichem, gestepptem Filz und Leder. Sie sind nie ganz kniehoch und besitzen keine Absätze. Oft werden sie mit den Ürtkülüm, langen Wollfilzsocken, getragen. Die oberen Enden ragen aus den Stiefeln und sind oft mit Lederstreifen benäht, die selbst nochmals aufwendige Verzierungen besitzen. Auch wie bei den Farben der Fäden, am Dhal, besitzen hier die Ornamente eine gesellschaftliche Wichtigkeit. Je höher die Stellung in der Gesellschaft oder das Alter, desto mehr Ornamente.

Rüstungen

Die Verteidigung dieses Reitervolkes unterscheidet sich grundsätzlich von anderen Rassen, als auch ihren Brüdern und Schwestern. Statt den schweren, unbeweglichen Plattenrüstungen, die darunter ein Kettenhemd besitzen, finden Lamellenrüstungen bei den Baghatai Verwendung. Dank seinem relativ geringen Gewicht und der schwachen Hitzeentwicklung finden sie große Beliebtheit bei den Kriegern der Horde. Anders als bei Schuppenpanzern werden die vereinzelten, metallenden Plättchen nicht auf einer festen, oft ledernen Unterlage angebracht, sondern lose verbunden. Die einzelnen Platten werden dann zu einer komplementären Rüstung zusammengesetzt und schützen den gesamten Rumpf, Oberschenkel, Schultern, Schulterblätter und das Schlüsselbein. Ebenfalls folgt ein Helm, jedoch ohne Visier. Durch die größere Bewegungsfreiheit, Ausblick, Ausdauer und Widerstandsfähigkeit gegen Waffen sind die Krieger im Vergleich zu vielen Feinden hervorragend geschützt.

Sprache

((Mich bitte anschreiben, das passt hier nicht rein.))

Kunst

Kunst spielt, auch wenn viele nur die kriegerische Natur der Horde sehen, eine wichtige Rolle und zeichnet einen weiteren Weg des Individualismus und eine Möglichkeit, sich auszudrücken neben der Musik. Dabei gibt es unterschiedliche Herangehensweisen: Die sich in komplexen Webtechniken und der Malerei von traumhaften Szenerien äußert. Durch die Unterwerfung fremder Völker und die Integration ihrer Sitten, nehmen ihre Stile und Techniken einen nicht zu verwerfenden Einfluss auf die traditionelle Kunst und entwickeln diese unnachgiebig weiter.

Textilien und Teppiche

Stoffe, Textilien und Teppiche spielen in der Geschenk- und Kunstwelt der Baghatai eine integrale Rolle. Wolle, Seide, Filz, Garn und weiteres sind das vorherrschende Material zur Herstellung und entsprechend auch zur Kunst. Sie nehmen unterschiedlichste Macharten an, darunter einfache Teppiche, Kleidung, Verzierungen oder andere praktikablere Anwendungen.

Miniaturmalerei

Durch ihre verführende Vielschichtigkeit, den offensichtlich geometrischen Formen, den intensiven Farben, die minutiöse Detailgenauigkeit und die tiefgehenden Fragestellungen, die oft im Hintergrund der Malereien existieren, weswegen die Kunst der Miniaturmalerei groß bei den Nomaden angesehen wird. Oft zeigt sie mythologische Szenerien oder ein imposantes Bildnis aus bekannten Gedichten. Sie soll der Literatur ein Gesicht verleihen und eine weitere Dimension, weg von der geschriebenen Sprache verleihen. Es soll eine Handlung verständlicher und die Poesie greifbar machen.
Diese Suche nach Perfektion ist der Grund, weshalb die Künstler zu extravaganten Lösungen greifen, um ihrer Vision Gestalt zu verleihen. So sind die Pinsel aus Katzenhaaren, um kleine, präzise Linien zu zeichnen. Die Farbwahl ist essentiell für den Effekt des Betrachters, weswegen Farben aus oft mineralischen Pigmenten genutzt werden und Blattgold, aber auch andere verflüssigte Metalle ihre Verwendung in den Kunstwerken finden. Die Symbolik und Ikonographie werden dabei besonders hervorgehoben, bestimmte Pflanzen, Tiere und Personen werden in den Illustrationen dargestellt, um einem Moment ein mythologisches Gefühl zu geben.

Musik

Harmonische Klänge und Rhythmen spielen in der Kultur der Baghatai eine große Rolle, das offenbart sich in den Instrumenten und dem einzigartigen Gesangsstil. Sie finden oft Verwendung in der Zelebrierung von Feiertagen, egal ob sakraler oder profaner Herkunft, Hochzeiten oder einfachen Festen. Da die normalerweise ebenen Flächen ihrer Heimat häufig keine Bäume besitzen, bestehen ihre Instrumente meist aus den Einzelteilen von Tieren. Aus den Knochen werden Flöten oder Corpus für den Tügrin Khögjim geschnitzt, den Sehnen, Saiten und das Fell zu Leder, welches in den Trommeln Einsatz findet. Nichts darf dabei verschwendet werden.
Instrumentalmusik ist sekundär zur Verbalmusik und das ist sofort zu erkennen, es existiert nur eine eingeschränkte Anzahl an Instrumenten, was auf die Umgebung und der Mangel an Materialien zurückzuführen ist. Die bekannteste Form des Gesangs ist der Obertonkehlkopfgesang, auch Tünselg genannt. Der Untertonkehlkopfgesang heißt Gurkhüm. Beide besitzen mehrere Stile und Techniken, die geübt und praktiziert werden.

Tünselg-Stil

Melün Zurag:
Kann als „melodisches Pfeifen“ übersetzt werden. Es wird hauptsächlich von den Mergen gesungen.
Tsogtoo:
Ist der bekannteste Gesangsstil und wird von allen innerhalb der Horde gesungen.
Orgiin:
Auch als „flüssige Stimme“ bekannt.

Sulden Isgeree

Das Sulden Isgeree ist eine offene, beidseitige Längsflöte aus Holz mit drei Grifflöchern. Hauptsächlich von Hirten verwendet, dient es als natürlicher Verstärker des tiefen Obertonkehlkopfgesanges und ermöglicht dabei, eine hoch klingende Melodie auf der Flöte zu fabrizieren. Der Spielende benötigt zum praktizieren des Instruments und dem Hervorbringen eines Kehlkopfgesangston nicht nur einen angespannten Kehlkopfmuskel und seine Zunge, sondern auch einen durchgängigen Blasdruck, der normalerweise ohne Flöte nicht nötig ist. Anders als bei der Serkhel, wo eine Zirkulationsatmung eine wichtige Rolle spielt, wird die Luft durch die Flöte angesaugt und eine Sequenz von Tönen dauert nur so lange, bis der Atem ausgeatmet ist. Geübte Musikanten können dabei über eine Minute spielen und singen. Die melodische Phase, getrennt durch das wiederholte Einatmen, dauert 23 - 16 Sekunden. Die Kunst der Sulden Isgree wird durch reine Beobachtungen gelehrt, oft sind dabei die praktizierenden Lehrer, Erwachsene, vorzugsweise die eigenen Eltern.
Grifftechniken variieren je nach Spieler. Das Instrument ist so individuell wie seine Musikanten, sie bestehen aus unterschiedlichen Materialien und Längen. Dementsprechend muss die Spieltechnik bei jedem Instrument neu justiert werden.
Innerhalb des Tünselg-Gesangs gibt es eine Vielzahl regionaler Variationen, darunter Melün Zurag, was als „melodisches Pfeifen“ übersetzt werden kann. Bei dieser Technik nutzt der Sänger eine spezielle Atemtechnik, um mit dem Luftdruck im Rachen extrem hohe Pfeiftöne zu erzeugen, die weit über dem Grundton liegen. Die Mergen, der führende Clan der Baghatai, haben in Abgrenzung diesen eigenen Tünselg-Stile entwickelt.
Die Baghatai identifizieren vier zentrale musikalische und vokale Traditionen, die als Züün Ekh bekannt sind, was „die vier Geschwister“ bedeutet: Tünselg (Obertonkehlkopfgesang), Domogiin Duulal (epische Erzählungen), Örgtög Khögjim („lange Lieder“) und das Spiel der Tügrin Khögjim. Bei den Mergen spielt auch die Sulden Isgeree eine bedeutende Rolle. Während die „langen Lieder“ oft von der Tügrin Khögjim oder der Serkhel-Flöte begleitet werden, wird die Sulden Isgeree speziell für gutturale Gesangstechniken verwendet. Eine zusätzliche Verbindung besteht zur Dunzan Khür, einer Maultrommel, die im Borijing Tünselg-Stil gespielt wird, einer besonders tiefen, gutturalen Gesangstechnik.
Diese traditionellen Musik- und Gesangsstile sind tief in der nomadischen Kultur verwurzelt und stehen in enger Verbindung zu den Vorstellungen der Baghatai über die Natur und ihre Umgebung. In der nomadischen Weltanschauung wird die Natur als schützende Mutter und der Himmel als Vater verehrt. Ein Mythos der Mergen verbindet den Ursprung des Tünselg-Gesangs mit dem Fluss Eev, dem magische Kräfte zugeschrieben werden. Dieser Fluss symbolisiert eine Zeit vor der Besiedlung der Region durch andere Elfen östlich ihrer Heimat. Die Geschichten berichten, dass der Klang des Flusses Eev Tiere und Elfen verzaubern kann: Tiere, die von seinem Wasser trinken, werden von einem Bann erfasst und stürzen in den Fluss; Elfen, die von seinem Klang angezogen werden, sollen außergewöhnliche musikalische Fähigkeiten und eine besondere Schönheit entwickeln.
Das Lied Eeviin Golyn Ursgal, das den Eev-Fluss besingt, kann sowohl als Obertonkehlkopfgesang als auch auf der Sulden Isgeree vorgetragen werden. Die auf der Sulden Isgeree gespielten Melodien, Tatlaga genannt, sollen oft Naturgeräusche wie das Fließen von Wasser, Tierlaute und Vogelrufe, beispielsweise den Ruf des Birkhuhns, nachahmen. Die Nomaden betrachten die Natur als Grundlage ihrer Existenz, und bei rituellen Anlässen im Jahresverlauf ist es von besonderer Bedeutung, die richtigen Lieder zu spielen. Die Spieler der Sulden Isgeree sind sich der besonderen spirituellen Bedeutung ihres Instruments ebenso bewusst wie die des Tügrin Khögjim.
Die meisten traditionellen Lieder basieren auf einer pentatonischen Skala. Neben dem bekannten Tsogtoo Tünselg gibt es im Tünselg-Gesangsstil auch eine weitere, noch tiefere Technik, die durch eine besonders angespannte Stimme gekennzeichnet ist und typischerweise während des Flötenspiels angewendet wird. Der Orgiin-Stil, auch als „flüssige Stimme“ bekannt, kann in einer etwas höheren Tonlage ausgeführt werden. Zwar wäre es theoretisch möglich, Flöte ohne Gesang zu spielen, doch in der Praxis ist dies unter Musikern äußerst selten. Nur Baghatai, die bereits erfahrene Sulden Isgeree-Spieler sind, beherrschen in der Regel das Spiel. Eine nützliche Übung für das Spielen der Flöte ist das Melün Zurag, ein „melodisches Pfeifen“, bei dem die Lippen so geformt werden, als würde man eine Flöte spielen.
In der Tradition wird diesem Instrument eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Nach dem Gebrauch – sei es am Gürtel befestigt, in einer Tasche verstaut oder am Schweif eines Pferdes gebunden – wird die Sulden Isgeree zu Hause an einem Ehrenplatz im nördlichen Teil des Heims aufbewahrt. Dieses Instrument gilt als heilig, da es bei wichtigen Zeremonien vor bösen Geistern schützen sollte. Auch heute noch wird die Sulden Isgeree bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten, der Zeremonie des ersten Pferdes oder vor einer Reise gespielt, um eine ähnliche Schutzfunktion auszuüben.

Bauform

Die Sulden Isgeree wird von den Musikern selbst aus einem geraden Ast von Lärchen oder Weidenzweigen gefertigt. Der Ast wird der Länge nach in zwei Hälften gespalten und nach innen ausgehöhlt, sodass eine Rinne entsteht. Diese werden dann mit einem Streifen aus Ziegendarm oder einem straff gewickelten Faden fest verbunden und in einen feuchten Tierdarm eingewickelt. Beim Trocknen zieht sich der Darm zusammen und verschließt die Naht luftdicht. Die Enden der Flöte werden gerade abgeschnitten, wobei das Anblasende außen zu einem dünnen Rand abgeschrägt wird.
Die Länge der Flöte und die Position der drei Grifflöcher, der Nooh, werden durch visuelle Schätzung bestimmt. Die Flöte sollte etwa drei Tööh (das Maß von der ausgestreckten Daumenspitze bis zur Mittelfingerspitze) plus vier Fingerbreiten lang sein, was insgesamt 55 bis 70 Zentimeter ergibt. Der Durchmesser der Flöte verjüngt sich nach unten und liegt zwischen 10 Millimetern am oberen Ende und 25 Millimetern am unteren Ende.
Das unterste Grifflöcher etwa 8 Zentimeter (vier Fingerbreiten) vom unteren Ende entfernt, der Abstand zum mittleren Grifflöcher beträgt 6,2 Zentimeter (drei Fingerbreiten), und vom mittleren zum oberen Grifflöcher sind es wieder 8 Zentimeter (vier Fingerbreiten). Bei den Kasachen ist dieser Abstand oft nur zwei Fingerbreiten. Ein 55,5 Zentimeter langes Exemplar hat einen Außendurchmesser von 21 Millimetern am oberen Ende und 14 Millimeter am unteren Ende. Bei den Baghatai hat die Sulden Isgeree stets drei Grifflöcher.
Vor dem Spiel tauchen die Flöte in eine Schale mit Wasser und ziehen wiederholt Wasser in die Röhre, um das Holz von innen zu befeuchten. Risse im trockenen Holz schließen sich, wenn das Holz durch die Feuchtigkeit aufquillt. Der Musiker hält die Flöte mit dem Anblasende gegen die Zähne, wobei die Flöte leicht seitlich nach unten geneigt ist. Die genaue Position liegt zwischen dem mittleren oberen Schneidezahn und dem Zahn links daneben. Die Lippen schließen sich auf der linken Seite um das Ende der Flöte. Das abgeschrägte obere Ende erleichtert es, die Flöte in dieser Position fest gegen die Zähne zu halten. Die Art, wie die Flöte gehalten wird, ihre Länge und ihr Tonumfang variieren. Die Sulden Isgeree ist dünnwandig und sehr zerbrechlich, was sie bei Beschädigung schwer reparierbar macht.

Dünkhara

Die Dünkhara ist ein vielseitiges Saiteninstrument, das in verschiedenen Größen und Ausführungen existiert. Die Anzahl der Saiten, Brücken und die Stimmung sind nicht festgelegt, wodurch das Instrument eine Vielzahl von Klangmöglichkeiten bietet. Traditionell besteht der Resonanzkörper der Dünkhara aus Holz, oft aus Rosenholz oder Paulownia, und ist halb hohl sowie leicht gewölbt.
Die Saiten der Dünkhara sind aus Pferdehaar, Sehnen oder gedrehter Seide hergestellt. Die A-Saite wird traditionell grün gefärbt, während die anderen Saiten weiß bleiben. Die Tonhöhe jeder Saite wird durch ein dreieckiges Holzstück, die sogenannte Brücke, eingestellt. Die Töne der Dünkhara entstehen durch das Zupfen der Saiten mit den Fingernägeln der rechten Hand, während die linke Hand entweder die Tonhöhe verändert oder die Basssaiten zupft. Je nach Stilvorlieben kann das Instrument mit bloßen Fingern, mit Fingerkappen oder mit den Fingernägeln gespielt werden, was verschiedene Klangcharakteristiken erzeugt.
Historisch gesehen hatte die traditionelle Dünkhara 12 Saiten, was die kosmische Ordnung und die Anzahl der Götter symbolisiert. Nur Adlige oder Schamanen dürfen eine 12-saitige Dünkhara spielen, während allen anderen maximal 11 Saiten erlaubt sind. Eine faszinierende Geschichte aus der Baghatai Literatur erzählt von einer Prinzessin, die auf einer Dünkhara mit 800 Saiten und 82 Brücken spielte.
Die Dünkhara wird üblicherweise pentatonisch gestimmt, das heißt, sie verwendet fünf Töne pro Oktave. Es ist auch möglich, das Instrument in verschiedenen Tonarten zu stimmen, meist in C-Dur, F-Dur, B-Dur oder Es-Dur. Diese pentatonische Stimmung passt gut zu den meisten traditionellen Musikstücken in Asien. Die Saiten werden in Halbtonschritten gestimmt, wobei die Grundstimmung mit einer Schraubmechanik eingestellt wird. Diese Einstellung wird selten verändert, da die Feinstimmung hauptsächlich durch das Verschieben der Brücken erfolgt.
Eine weitere Stimmvariante ist die diatonische Stimmung, bei der sieben Haupttöne und drei Halbtöne pro Oktave gestimmt werden, wobei spezielle Saiten für die richtige Spannung erforderlich sind.
Das Instrument wird im Sitzen gespielt, wobei ein Ende der Dünkhara auf den Beinen des Spielers ruht, während das andere Ende auf dem Boden steht. Alternativ kann die Dünkhara auf einem Ständer platziert werden. Die hohen Töne werden in der Regel mit der rechten Hand gespielt, während die tiefen Töne je nach Vorliebe mit beiden Händen gespielt werden können.

Serkhel

Die Serkhel gesellt sich neben der Sulden Isgeree als weiteres Blasinstrument in die Reihe. Anders als ihr vorher genanntes Stück, besitzt diese mehr als die doppelte Anzahl an Löchern (7) und ist eine Querflöte. Instrumentalmusik nimmt dabei eine eher untergeordnete Rolle ein, während die unbegleitete Vokalmusik eine zentrale Bedeutung hat. Die Serkhel, die traditionelle Querflöte, eignet sich aufgrund ihrer geringen Größe besonders gut für Nomaden, da sie leicht am Gürtel mitgeführt werden kann.
Normalerweise wird sie von Hirten gespielt, während sie ihre Herden hüten. Eine besondere Bedeutung kommt ihr in einem Ritual zu, bei dem sie anstelle der Tügrin Khögjim eingesetzt wird, um Stute dazu zu bewegen, ein von ihr verstoßenes oder ein verwaistes Fohlen anzunehmen. Aufgrund der harten klimatischen Bedingungen auf den Ebenen kommt es gelegentlich vor, dass entweder das Muttertier oder das Fohlen die Geburt nicht überlebt, und das Fohlen von einer anderen Mutter ohne Nachwuchs adoptiert werden muss. Zu diesem Zweck führen die Baghatai ein Ritual bei Dämmerung durch, bei dem Muttertier und Fohlen zusammengebunden werden und eine Sängerin beginnt, „chuus, chuus, chuus…“ zu rufen. Die Teilnehmer des Ritus tragen ihre besten Gewänder, um dem Anlass Respekt zu zollen, und werden von einem Musiker begleitet, der die Serkhel spielt. Die Melodie, die oft mit poetischen Versen unterbrochen wird, ahmt die Bewegungen und Laute des Pferdes nach und wird im Verlauf der Handlung, die mehrere Stunden dauern kann, an das Verhalten der Stute angepasst. Gelingt dieses, sichert es das Überleben des Fohlens und die für die Nomaden überlebenswichtige Milch.
Die Serkhel wird vor allem von den Baghatai zur Begleitung der Örgtög Khögjim („langen Lieder“) verwendet. Der Name dieses Genres bezieht sich auf die kurzen Verse, die durch melismatische Verzierungen zu langen Melodien ausgestaltet werden. Diese „langen Lieder“ behandeln religiöse, philosophische und rituelle Themen, wie die Liebe zur Natur, zur Heimat, zur Familie und zu den Tieren, und sind bei wichtigen gesellschaftlichen Ereignissen in der Horde unverzichtbar.
Obwohl die musikalische Freiheit für Frauen, dank Khargatan Möngkhe, derzeit wächst, sind sie in bestimmten Bereichen immer noch eingeschränkt. So sind etwa der “Aizam Örgtög Khögjim” („erweiterte lange Lieder“) und der “Besreg Örgtög Khögjim” („kürzere lange Lieder“) repräsentativ für die Einteilung in unterschiedliche Liedtypen. Sie finden ihre Ergänzung im “Bogino Örgtög Khögjim” („kurzes Lied“), das sich durch rhythmische, unornamentierte Silben auszeichnet.
Frauen war es traditionell nicht gestattet, die Serkhel oder andere Musikinstrumente zu spielen, mit Ausnahme der Maultrommel Dunzan Khür. Örgtög Khögjim werden oft von der Tügrin Khögjim und gelegentlich von der Serkhel begleitet. Die Flöte folgt der Gesangsmelodie mit all ihren Verzierungen. Um die weiten Melodiebögen, die drei bis fünf Strophen umfassen, ohne Unterbrechung begleiten zu können, verwenden Musiker die Technik der Zirkularatmung (Örgüü Sükhne „endloser Atem“). Diese Technik ermöglicht es, die Melodie bis zu 25 Minuten ununterbrochen fortzusetzen. Das Spiel des Instruments erfordert dabei eine große Beweglichkeit der Finger und Zunge.
Schon immer besaß fast jede baghatai Familie eine Tügrin Khögjim und eine Serkhel; das Singen der Örgtög Khögjim ist ein zentraler Bestandteil aller Feierlichkeiten und besonderen Anlässe. Diese Musikinstrumente und die „langen Lieder“ gelten als Ausdrucksmittel für alle Gefühle und Lebenssituationen.
Man erklärt die Anwendung der Zirkularatmung auf der Serkhel mit einem Zitat eines bekannten Flötenbauers der Baghatai, der auf die mythische Verbindung zwischen Schmiedekunst und Musik verweist, die in vielen Kulturen überliefert ist: So wie beim Schmieden die kontinuierliche Bearbeitung des glühenden Eisens wichtiger ist als einzelne Hammerschläge, weil nur durch das ständige Weiterarbeiten das gewünschte Ergebnis erzielt wird, ist es in der Musik nicht der Rhythmus, sondern die ununterbrochene Entfaltung der Melodie, die zählt.
Der Klang der Flöte kann durch die Stimme nachgeahmt werden ( amaar Serkheldeh , „die Serkhel mit dem Mund spielen“), entweder durch eine der Tünselg-Gesangstechniken oder indem Luft durch die Nase geblasen wird ( Hüür Serkhelan „die Serkhel mit der Nase blasen“). Die stimmliche Nachahmung der Serkhel ist selten; sie kann von Männern und Frauen praktiziert werden, ist jedoch hauptsächlich unter Älteren bekannt. Hüür Amgalan war früher eine nahezu vergessene Gesangstechnik, bezeichnet aber heute das Anblasen der Serkhel mit der Nase, die so als Nasenflöte dient.

Bauform

Obwohl die Serkhel einen unbekannten, haben sich eigenständige Varianten entwickelt, die heute deutliche Unterschiede aufweisen. Sie wird eigentlich aus verschiedenen Bambusarten gefertigt, während die baghatai Serkhel aus Hartholz (hulsan) hergestellt wird. Die Serkhel ist in der Regel zweiteilig, mit einem offenen unteren Ende und einem verschlossenen oberen Ende, das neben der Anblasöffnung durch einen Pfropfen verschlossen ist. Sie verfügt über sechs Grifflöcher (nooh) und oft zusätzliche Löcher zur Feinabstimmung des Tons.
Ein markantes Detail der Serkhel ist ein kleines Loch zwischen Anblasöffnung und erstem Griffloch, das mit einer dünnen Membran bedeckt ist. Diese Membran, die in Schwingung gerät, verleiht der Flöte ihren charakteristischen rauen Klang, ein Effekt, der bei vielen Flöten vorkommt.
Bei den Baghataii existieren zwei Hauptvarianten der Serkhel: Die „männliche“ (ere/er) Flöte ist kürzer, breiter und erfordert einen kräftigen Anblasdruck, während die „weibliche“ (eme/em) Flöte länger, schmaler und sanfter im Spiel ist. Die Tsogtoo beschreiben diese Varianten wie folgt: Die „männlichen“ Flöten sind grau, 54 Zentimeter lang und haben einen Durchmesser von 2,5 Zentimetern. Die „weiblichen“ Flöten, aus hellbraunem Kunststoff oder Messing, sind 51 Zentimeter lang und messen 2 Zentimeter im Durchmesser. Beide Versionen bieten den gleichen Tonumfang von zwei Oktaven und einer Quinte.

Tügrin Khögjim

Traditionell werden die beiden Saiten in einer Quinte gestimmt. Die übliche Stimmung ist normalerweise Bb-F oder A-E (Quarte), es gibt jedoch auch A-Bb-Stimmungen oder G-E (Sexte). Sie erzeugt in der Regel weiche Anstöße und eine dynamische Klangfarbe. Ihr Tonumfang ähnelt etwa dem der Bratsche. Pferdehaarsaiten halten normalerweise zwischen zwei und sechs Monaten Spielzeit.
Es gibt kein Griffbrett, auf dem die Saiten heruntergedrückt werden können. Der Spieler verändert die Tonhöhe, indem er die Saiten seitlich mit den Fingernägeln des Daumens, Zeige- und Mittelfingers sowie mit den Fingerspitzen des Ring- und kleinen Fingers drückt. Beim Spielen auf der höheren Saite greift der kleine Finger unter die tiefere Saite hindurch.
Da die meisten Melodien auf einer pentatonischen Skala basieren, ist die Grifftechnik nicht allzu kompliziert. Die erste Oktave von F bis F wird auf der tieferen Saite gespielt, wobei der kleine Finger das F’ leicht erreichen kann. Nach dem Wechsel auf die höhere Saite mit dem Zeigefinger beginnt man mit dem G’. Der Ringfinger übernimmt dann das Bb’, welches, relativ gesehen, ziemlich leicht erklingt. Die höheren Töne sind jedoch recht schwierig zu spielen, da die Bogenspannung, die Saitenspannung und der Fingerdruck auf die Saite genau abgestimmt sein müssen.
Bei den Baghatai gibt es viele Stücke, sogenannte Tatlaga, die meist historischen Ursprungs sind und auf beiden Saiten gespielt werden. Oft werden dabei Naturgeräusche imitiert, wie etwa das Heulen eines Wolfes, das Wiehern eines Pferdes oder das Muhen einer Kuh. Die bekanntesten Stücke sind Khar Mori („Schwarzes Pferd“) und Altan Choniin Yavdal („Gang des goldenen Wolfes“). Für die Baghatai erinnert der Klang an den Wind der Ebenen und das Wiehern der Pferde. Es sind viele weitere Klänge auf diesem Instrument möglich. Im Frühling halten Familien oft eine Zeremonie ab, bei der ein Tügrin Khögjim-Spieler die Wintergeister vertreibt.
Da die Tügrin Khögjim nur zwei Saiten hat, ist die Grifftechnik der linken Hand von entscheidender Bedeutung. Zwischen C’ und C’’ kann man eine ganze Oktave spielen, ohne die Hand am Hals des Instruments zu bewegen, wodurch stabile und präzise Töne erreicht werden, als wenn man in Halboktavschritten auf einer Saite immer höher spielt. Bei viersaitigen Instrumenten wie der Violine oder dem Cello sind die Saiten meist so in Grundtöne unterteilt, dass man zwei Oktaven mit derselben Handposition spielen kann.
Bauform
Es ist von vergleichbarer Größe und Spielhaltung wie eine Bassgambe und wird, wie die Bassgambe, aufrecht mit dem Resonanzkörper zwischen den Knien des Musikers gespielt. Traditionell ist der Resonanzkörper rechteckig oder leicht trapezförmig, bestehend aus einem Holzrahmen, der mit Leder bespannt war, mit einer kleinen Öffnung auf der Rückseite.
Anstelle einer Schnecke über dem Wirbelkasten ist der lange Hals mit einem geschnitzten Pferdekopf abgeschlossen. Zwei Saiten verlaufen vom unteren Ende des Körpers bis zum Kopf, wo sie mit seitlich angebrachten Wirbeln gestimmt werden. In der Mitte des Körpers befindet sich ein Steg, der die Schwingungen auf den Resonanzkörper überträgt.
Der klassische Bogen ist nicht mit einer mechanischen Spannvorrichtung ausgestattet. Er wird unterhand gehalten und mit den Fingern je nach Bedarf unterschiedlich gespannt, was eine sehr feine Kontrolle der Klangfarbe ermöglicht. Das Harz stammt von der Taiga-Lärche oder der Zirbelkiefer. Heute werden jedoch auch oberhand gehaltene Bögen und solche mit Spannvorrichtung verwendet.
Traditionell bestehen sowohl die Saiten als auch die Bogenhaare aus Schweifhaaren Pferde, die auch in den ursprünglichen baghatai Schweifquasten als Würdezeichen verwendet werden. Die Haare der Saiten sind nicht miteinander verbunden, das heißt, sie sind weder gesponnen noch umwickelt. Die tiefere („männliche“) Saite enthält etwa 130 Haare, während die höhere („weibliche“) Saite etwa 100 Haare hat. Die tiefere Saite befindet sich auf der linken Seite, aus Sicht des Spielers, und die höhere Saite auf der rechten Seite.
Zu viele Fäden können die freie Schwingung der Saiten behindern. Die höhere Saite sollte etwa ein Viertel dünner sein als die tiefere Saite.
Auch Pferdehaarsaiten sind möglich, allerdings sollten sie von einem männlichen Pferd stammen, da der Urin von Stuten das Haar leicht beschädigen kann. In der Regel werden 120 Haare für die tiefe Saite und 105 für die hohe Saite verwendet. Der Bogen wird normalerweise mit schwarzem Kolophonium bestrichen.

Dunzan Khür

Dunzan Khür wird als Zupfidiophonen eingeordnet, da die elastische Zunge selbst, wenn sie gezupft oder mit einem Finger geschlagen wird, ihre Schwingungen direkt auf einen selbstklingenden Rahmen überträgt. Wenn jedoch die direkte Erzeugung eines periodisch unterbrochenen Luftstroms um die Zunge herum in den Vordergrund gestellt wird, könnte man eine alternative Klassifizierung als Durchschlagzungeninstrument und somit als freies Aerophon vorschlagen. Er hat eine gerade Zunge, die, da sie kürzer als der Rahmen ist, dazu führt, dass der Musikant das Instrument mit der Zungenspitze zur Hand hin hält und es mit der anderen Hand durch eine am Rahmen befestigte Schnur in Bewegung setzt oder das Ende des Rahmens anschlägt. Bügelmaultrommeln sind seit Jahrhunderten bei den Baghatai vorhanden. Sie bestehen meist aus Stahl, seltener aus Bronze; Rahmenmaultrommeln werden aus Holz, Bambus, Knochen, Elfenbein, Messing oder Kupfer gefertigt. Heteroglotte Rahmenmaultrommeln sind selten.
Sie sind an ihrer Zunge erkennbar, die sich nach hinten über den hufeisenförmigen Bügel hinaus erstreckt.
Abgesehen von diesen Verbreitungsgebieten beider Typen von Maultrommeln treten Rahmenmaultrommeln auch bei den Baghatai auf. Sie besteht aus einem 10,8 Zentimeter langen Knochenstück, dessen Außenseite und Zunge keilförmig geschnitzt sind. Ein Faden wird durch ein Loch am Basispunkt der Zunge gefädelt und verknotet, das gezupft werden kann, um die untere Seite des Rahmens in Bewegung zu setzen. Dieser Typ von Rahmenmaultrommel mit Keilzunge umfasst auch eine hölzerne Maultrommel des Baghatai-Volkes, deren Rahmen auf der Außenseite rechteckig mit abgerundeten Ecken ist.

Sport

“Die drei großen Disziplinen”, sind die Sportarten, welche mit Abstand die größte Aufmerksamkeit innerhalb der Kultur erhalten und eine lange Tradition genießen dürfen. Sie sind ein Werkzeug, um einen gesunden Kampfgeist und gleichzeitig praktikable Begabungen auszuüben, die zum Überleben eine Unerlässlichkeit sind.

Ringen

Ziel ist es, den Kontrahenten auf die Knie, Ellenbogen oder den Rücken zu bringen. Dabei darf der Gegner angehoben und geschoben werden, das Verwenden der Fäuste oder der Füße in Form eines Tritts ist verboten. Es geht darum, die Konkurrenz mit roher Kraft und der eigenen Masse zu übermannen und so sich den Sieg zu sichern. Diese Art des Wettkampf soll dem Individuum vermitteln, dass jedes Hindernis mit Stärke, List und Können überwunden und in Unterwürfigkeit gezwungen werden kann. Die Krieger kämpfen mit einer Jacke, mit geschlossener Brust und länglichen Ärmeln, damit auch Frauen den Sport ausführen, denn: Es gibt keine Gewichtsklassen und es wird bis zum K. o. gekämpft.

Pferderennen

Das Pferderennen am Eriin Gurwan ist eine Sensation für alle Clans, Familien und Sippen. Dort messen sich nicht nur die talentiertesten Reiter, sondern auch die schnellsten, stärksten, wendigsten und wildesten Pferde. Es ist eine Ehre wie keine andere, in diesem Turnier, in den Augen aller Clans zu gewinnen und den Ehrentitel sein Eigen nennen zu dürfen. Es gibt kaum eine Tätigkeit, die so wichtig für einen Nomaden ist, wie das Reiten eines Pferdes, es ermöglicht diesen fordernden Lebensstil und ist aus diesem Grund das Erste, neben dem Bogenschießen, was neugeborene Kinder sogar vor dem Laufen selbst lernen. Es gibt kaum, bis gar keine Regeln. Nicht wie alt der Jockey selbst sein muss, weswegen viele Kinder dort mitmachen, einerseits spielt das geringe Gewicht dieser Knirpse eine Rolle, andererseits der Stolz der eigenen Eltern. Ebenso gibt es keine Regel über die Auswahl des Pferdes, junge, ungestüme Hengste und ältere, ruhige Stuten treten gegeneinander an.
Neben dem Rennen am Eriin Gurwan, werden oft auch in der Freizeitgestaltung solche Wettkämpfe in Erwägung gezogen. Sie unterstreichen den kompetitiven Charakter ihrer Gesellschaft, es verfeinert die schon erstaunlichen Talente der Baghatai, stärkt die Bindung innerhalb des Clans und natürlich zwischen dem Reiter und seinem Pferd.

Falknerei

Die Beizjagd ist eines der vielen immateriellen Kulturgüter der Baghatai und umschließt nicht nur die Jagd selbst, sondern auch das Dressieren und Pflegen der Vögel. Da die Weibchen gegenüber ihren Gegenstücken größer und somit auch kräftiger sind, werden sie diesen vorgezogen. Die natürliche Symbiose des Jägers und des Vogels, meist einem Steinadler, zeigt sich sofort, die geschärften Augen des Tieres erhascht schon von einem Kilometer aus seine Beute und stürzt sich auf diese kleinen Nagetiere. Bei diesen reicht es, den Krallen durch die Schädeldecke des Nagers zu bohren und so schnell und schmerzlos zu erlösen. Ihrer körperlichen Überlegenheit zu verdanken, sind die Vögel dazu ebenfalls prädestiniert, auch mit der Hilfe des Jägers größere Raubtiere wie Wölfe zu jagen. Das Tier attackiert die Wirbelsäule des Tieres und vergräbt eine ihrer Klauen in diese, wenn sich der Wolf umdreht um nach seinem Angreifer zu schnappen, bohren sich die Klauen in dessen Schnauze und fixiert diesen in dieser Bewegungsunfähigen Stellung. Der Adler hält ihn so lange nieder, bis der Jäger kommt und die Beute letztendlich erlegt.
Die Ausbildung dieser Tiere gestaltet sich leider schwierig, da die bevorzugte Art der Jagd, die Anwartefalknerei, gegen ihren natürlichen Jagdstil geht und dieser, anders als bei Wanderfalken, erst durch Übungen erlernt werden muss.
Bei der Jagd auf Rebhühner wird ebenfalls ein Vorstehhund genutzt. Dieser zeigt die Beute an, wenn dieser Schritt getätigt wurde, wird dem Steinadler die Haube abgenommen und geworfen. Er ist darauf trainiert, hoch in die Luft zu fliegen und über den Jäger abzuwarten. Ist er über dem Hund in der passenden Position, erhält er den Befehl einzuspringen und damit das Wild hochjagen. Der Vogel setzt zum Sturzflug an und beschleunigt, er legt dabei die Schwingen nah an seinem Körper an, bis er kurz davor ist den Boden zu erreichen, dann öffnet er seine Schwingen halb und schwingt mit unverminderter geschwindigkeit in die Flugbahn des zu verfolgenden Tieres und schlägt ihn mit den Klauen in die Luft.
Im Balg, der realitätsnahen Simulation der Falknerei, wird an den Schweif eines Hundes eine 2 Meter lange Schnur angehängt und von diesem gezogen. Dieses kleine Kissen, oft aus Stoff oder Leder, wird ein Stück Atzung (Futter) befestigt. Die Aufgabe des Tieres ist es im Sturzflug sich auf die Attrappe zu stürzen und mit der massiven Äußere Einwirkung entweder direkt zu töten, oder die Klauen in dieses zu bohren und vereinzelte Fleischstücke mit dem Schnabel herauszureißen.
Die Falknerei besitzt klare Stärken, sie hält den Jäger in seiner physischen Höchstleistung, versorgt ihn und seine Familie mit Nahrung, erleichtert die Jagd mit dem Adler immense und verbessert sein Können mit dem Bogen stetig.

Essen

Die Küche der Nomaden ist stark von Fett, Fleisch und Milch dominiert, die einzigen Hauptnahrungsmittel in ihrer Umgebung zu finden sind. Um ihren Kraft zehrenden Lebensstil überhaupt bewältigen zu können, ist eine solche Ernährung nötig und gewährt ihnen das, was zum Überleben nötig ist.

Guriltai

Die gedämpften Teigtaschen, auch Guriltai genannt, sind für ihre einfache und doch aromatische Natur bekannt. Die Symphonie aus einem leicht klebrigen, zarten Teig und der würzigen Füllung aus Lammfleisch ergänzt sich hervorragend. Die einfache Machart macht sie deswegen zu einem der bekanntesten und ebenso beliebten Gerichten der Baghatai und ist dadurch auch häufig in den jeweiligen Haushalten anzutreffen.
Geschmack
Das Geschmacksprofil mag einen simplen Eindruck entwickeln, doch die Einfachheit des Gerichts macht einen Großteil ihres Charismas aus. Das Fett des bearbeiteten Hackfleisches, das durch den Prozess des Dampfgarens freigesetzt wird, breitet sich innerhalb der Teigtasche und penetriert die inneren Wände. Dadurch ergibt sich ein komplexes Bild aus leichter Würze, Fett und dem klebrigen Teig.

Herstellungsprozess

Hammelfleisch wird für dieses Gericht bevorzugt. Es ist schwierig, das fettige Fleisch zu bekommen, das bei den Baghatai, die hauptsächlich von Fleisch und Fett ihrer Herden leben, so geschätzt wird.
Wenn man Lamm verwendet, ist es ratsam, Fleisch mit zusätzlichem Fett vom Hammel zu nehmen. In diesem Fall wolft man das Tier mit einer Fleischmühle und hat die Fettabschnitte von Fleisch aufgehoben, um sie zusammen mit den magereren Stücken zu faschieren.
Das zusätzliche Fett und der leicht wilde Geschmack, den es verleiht, geben den Guriltai ihren charakteristischen Geschmack. Werden baghatai Teigtaschen nur minimal gewürzt, weshalb das Fleisch einen kräftigen Charakter haben sollte. Ein grober Fleischmix mit einem Fettanteil von 20-30% sorgt dafür, dass Guriltai ohne viel zusätzliche Würze auskommt.
Selbst gemahlenes Fleisch ist dagegen eher auf der trockenen Seite, da die Zellen nicht vollständig zerdrückt wurden und der Großteil des Fleischsaftes im Fleisch erhalten bleibt. Ein bis zwei Esslöffel Wasser hinzuzufügen hilft, das Fleisch zusammenzuhalten.
Die Teighüllen für Guriltai ähneln denen anderer Teigtaschen, werden aber meist etwas dicker ausgerollt. Die genaue Form der Guriltai-Hülle hängt vom Koch ab, sie werden in eine Vielzahl von Formen gekniffen. Die Form des Teigs, der aufrecht im Dampfkorb sitzt. Für den Teig der Guriltai mischt man etwas kochendes Wasser mit Mehl, bis ein fester Teig entsteht, der nicht an den Fingern klebt. Der Teig sollte mindestens eine halbe Stunde unter einem feuchten Tuch ruhen.
Anschließend wird der Teig zu einer langen Schlange von etwa 2,5 cm Durchmesser gerollt. Mit einem scharfen Messer schneidet man die Schlange in etwa zwei Dutzend kleine Scheiben. Jede dieser Scheiben wird zu einem Kreis von etwa 7,5 cm Durchmesser ausgerollt und mit etwas Fleischfüllung in der Mitte belegt. Die Fleischkugel sollte ungefähr die Größe einer Walnuss haben.
Man zieht die Ränder zusammen und kneift sie über der Füllung zusammen. Dann nimmt man den Daumen und drückt ihn in die Mitte der eingekniffenen Teigmasse oben auf den Guriltai. Indem man im Kreis um die Teigtasche arbeitet, drückt man nach und nach, bis man eine kleine schalenartige Vertiefung in der Mitte erzeugt, die von einem erhöhten Rand umgeben ist. Diese kreisförmige Bewegung hilft, den Teig in der Teigtasche darunter zu verdrehen, was ihr ein etwas dekoratives Aussehen verleiht.
Obwohl Guriltai auf verschiedene Arten serviert werden kann, werden traditionelle Guriltai einfach gedämpft. In den Haushalten gibt es normalerweise ein Bambusdampfkorb. Der Dampfkorb wird mit etwas durchlöchertem Pergament ausgekleidet, um ihn sauber zu halten und ein Anhaften der Guriltai zu verhindern.
Nach 20 Minuten Dämpfung können die Guriltai entweder als Ganzes aus dem Dampfkorb genommen oder mit einer Zange herausgeholt werden.

Zakh

Zakh ein einzigartiges Beispiel der Baghatai-Küche zeigt den Einfallsreichtum dieser Nomaden. Der Kadaver des Tieres wird als natürliches Werkzeug zur Gärung des Inneren und des Äußeren verwendet. Die Steine im Körper verleihen dem Fleisch eine erdige Note, die Kräuter runden diese natürlichen Geschmack nur ab.
Geschmack
Dank dem Garen über offenes Feuer entsteht ein rauchiges Aroma, die Steine im Inneren des Tieres verleihen eine erdige Nuance, der würzige Geschmack der Kräuter hebt, das den Geschmack der Steine im Fleisch hervorruft. Sie werden zart und saftig, die Haut durch die Hitzeentwicklung knusprig.
Herstellungsprozess
Murmeltiere und Hammel sind die präferierten Tiere, die zur Zubereitung von Zakh verwendet werden. Auch wenn Murmeltiere dabei als Wildfang genutzt werden, ist Hammel hingegen eine Aussonderung einer zu großen Herde und wird entsprechend geschlachtet, um den Verbrauch der Tiere in einem optimalen Bereich zu halten.
Das zu schlachtende Bock wird am Hals aufgehängt und allmählich ringsherum aufgeschnitten. Dann wird die Haut samt dem Fleisch vorsichtig, von oben nach unten von den Knochen gelöst. Um diesen Prozess einfacher zu gestalten, wird das Skelett an den Gelenken gebrochen. Das Fleisch vom Skelett ist getrennt und die Haut bleibt als eine Art von improvisierten Beutel übrig. In diesem ledernen Behältnis werden nun die Überreste des Tieres gestopft. Darunter wird ein Feuer entfacht und mehrere Steine zum Glühen gebracht. Kräuter, Zwiebeln, Kartoffeln, Knoblauch, Wasser und die glühenden Steine werden in den Kadaver gefüllt, um ein gleichmäßiges Garen zu gewährleisten. Die vorher entzündete Flamme brät das Tier von außen und verbrennt das Fell vollkommen. Um eine Explosion präventiv zu verhindern und sagen zu können, ob das Fleisch bereit zum Verzehr ist, werden kleine Löcher in die Haut gerissen. Wenn Fett aus diesen austritt, kann es vom Lagerfeuer genommen und die Steine entfernt werden.

Üzüür

Das Wunder der Ebenen, Üzüür, eine Grundlage des täglichen Überlebens der Baghatai. Dieses pulverartige Fleischersatzprodukt wird verwendet, um Suppen einen einzigartigen Geschmack zu verleihen. Sie wird hauptsächlich verwendet, um Vorräte für den kalten Winter anzulegen.
Geschmack
Das Fleisch besitzt einen überwältigenden, fleischigen Geschmack. Grund dafür ist der Trocknungsprozess, der sich jedes Stück unterzieht. Die natürlichen Salze und verstärken den Geschmack nur umso mehr.

Herstellungsprozess

Das frische Fleisch wird in längliche Streifen geschnitten, 2 - 3 Zentimeter dick und 5 - 7 breit. Dieses Streifen werden auf Schnüren innerhalb des Zelts aufgehängt und von der zirkulierenden Luft getrocknet. Nach etwas mehr als einem Monat ist das Fleisch trocken. Übrig bleiben harte kleine Stäbchen, die sich wie Hartholz anfühlen, und eine braune Farbe angenommen haben. Das Volumen ist so stark geschrumpft, dass das Fleisch einer Kuh in den Magen genannter Kuh passen würde.
Die Streifen werden in kleine Stücke zerbrochen und dann in Mörser und Stößel pulverisiert. Zur Aufbewahrung wird ein Leinensack verwendet, die ständige Luftzufuhr konserviert es und macht es in seiner hohen Qualität, Monate, wenn nicht Jahre haltbar. In dieser Form lässt es sich ohne Probleme in einer Suppe verwenden, oder wenn nicht zerkleinert, kann darauf herum gekaut werden.

Altan

Frittierter Teig, Altan, ist eine beliebte Nachspeise und kann sich mit einer breiten Palette aus Geschmäckern brüsten. Besonders bei Frauen beliebt, wohl durch die Süßheit des Gerichts, sollte man sich nicht von dieser Eigenschaft trüben lassen, dieser lässt sich hervorragend in Tees oder Eintöpfe tunken und dann essen.
Geschmack
Eine subtile Süße breitet sich aus, hervorgerufen durch den Honig, der auf den Teig gestrichen wurde. Sie ist eine nicht aufdringliche Begleitung des Gebäcks und bereitet eine Bühne für den luftigen Teig und die interessante Textur. Durch das Frittieren mit Hammelfett kommt es zu einem herzhaften, reichhaltigen Geschmack.

Herstellungsprozess

Es wird eine hölzerne Schale vorbereitet, es kommen Mehl, Hefe und Salz in das Schüsselchen. Der Inhalt wird vermengt, danach wird verflüssigte, ungesalzene Butter hinzugefügt und weiter vermengt. Daraufhin folgt warmes Wasser und der Teig wird so lange bearbeitet, bis der Teig fest wird. Dabei darf dieser nicht klebrig sein. Man bereitet eine Fläche vor mit Mehl und teilt die Masse in mehrere kleinere Teigbällchen. Erneut bestreut man die Innenflächen der Schüssel und legt die Bälle hinein, man legt ein Tuch über die Öffnung und lässt sie eine Stunde lang sie an einem warmen Ort ruhen. Man erhitzt einen Topf mit Hammelfett und frittiert das Gebäck, bis sie goldbraun sind und gießt das Fett ab. Der Altan kann dann mit Honig oder Butter bestrichen werden.

Arkhi

Vergorene Stutenmilch, der Alkohol eines jeden Nomaden, ist das abendliche Getränk, das sich die Reiter der Baghatai einverleiben, wenn sie nach einem langen Tag des Hirte-Seins, Plündern und des Handelns nach Hause kommen. Es beschreibt wie kein anderes Getränk den Lebensstil, in einem vollen Kreislauf des Gebens und Nehmens, leben sie nur von den Geschenken der Natur und ihrer engen Bindung zu ihren Pferden.
Geschmack
Arkhi besitzt eine abwechslungsreiche Komposition von Geschmäckern und Eindrücken. Der intensive, säuerliche Geschmack auf der Zunge, das leichte Prickeln eines milden Champagners, das fast käseartige Aroma, der Geschmack von Alkohol und ein leicht bitterer Abgang.

Herstellungsprozess

Der Herstellungsprozess beginnt mit dem Melken der Stute, die gesonderte Milch wird durch ein feines Tuch gesiebt und in ein großes, offenes Behältnis gegossen, der üblicherweise aus Rindsleder besteht. Ebenfalls werden Fässer aus Lärchenholz verwendet. Der Baghatai gibt Hefe und schon vorhandenes Arkhi hinzu, um die Fermentation zu starten.
Die Milch wird daraufhin mit einem hölzernen Stampfer kräftig mehrfach gerührt. Es ist Tradition, dass Besuch in einem Zelt die Milch in dem Behältnis einmal rührt. Als Zeichen der Gastfreundschaft wird ein Schluck des Getränks angeboten.

Familiäre Hierarchie

In einer gleichberechtigten familiären Hierarchie innerhalb einer nomadischen Gemeinschaft spielt jedes Familienmitglied eine bedeutende Rolle, die auf gegenseitiger Unterstützung, Respekt und gemeinsamer Verantwortung basiert. Diese Struktur ist besonders wichtig in einem Umfeld, das von den Herausforderungen der Natur geprägt ist, wie es in nomadischen Lebensweisen der Fall ist.
Die ältesten Mitglieder der Familie, oft die Großeltern, nehmen eine beratende Funktion ein. Aufgrund ihrer Lebenserfahrung und Weisheit genießen sie großen Respekt innerhalb der Familie und tragen wesentlich zur Bewahrung des kulturellen und spirituellen Erbes bei. Sie spielen eine Schlüsselrolle in der Erziehung der Kinder und geben ihr Wissen und ihre Traditionen an die jüngere Generation weiter.
Die Eltern sind in der täglichen Entscheidungsfindung und der Haushaltsführung federführend. Sie tragen die Hauptverantwortung für die wirtschaftliche Stabilität der Familie, sei es durch Viehzucht oder andere Tätigkeiten, die den Lebensunterhalt sichern. Gleichzeitig leiten sie die Ausbildung der jüngeren Familienmitglieder und bereiten diese auf ihre zukünftigen Aufgaben vor.
Erwachsene Kinder, insbesondere wenn sie bereits verheiratet sind, übernehmen zunehmend Verantwortung innerhalb der Familie. Sie unterstützen ihre Eltern in der Arbeit mit den Tieren, bei der Sicherung des Lebensunterhalts und bringen sich in die Entscheidungen ein, die die Familie betreffen, wie beispielsweise die Wahl neuer Weidegründe oder die Organisation von Festen. Ihre Meinung wird in den Entscheidungsprozess mit einbezogen, und sie entwickeln ihre Fähigkeiten weiter, um später selbstständig eine Familie zu führen.
Jugendliche und Kinder sind in die alltäglichen Aufgaben integriert. Jugendliche lernen, indem sie von den Älteren beobachten und mithelfen, und übernehmen nach und nach eigene Verantwortungsbereiche. Kinder werden ermutigt, Fragen zu stellen und aktiv an den Aufgaben der Familie teilzunehmen, wodurch sie nach und nach in ihre zukünftige Rolle hineinwachsen. Obwohl sie noch keine großen Entscheidungen treffen, sind sie dennoch ein integraler Bestandteil des Familiengefüges und tragen durch ihre Arbeit und ihr Lernen zur Gesamtheit der familiären Einheit bei.
In dieser gleichberechtigten Struktur sind Entscheidungen ein kollektiver Prozess. Während die älteren Männer traditionell das letzte Wort haben, wird in einer gleichberechtigteren Hierarchie der Konsens der Gruppe angestrebt. Frauen haben eine gleichwertige Rolle bei der Entscheidungsfindung, insbesondere in Bereichen, die den Haushalt und die Kindererziehung betreffen.
Respekt und gegenseitige Unterstützung sind zentrale Elemente dieser Hierarchie. Jedes Familienmitglied wird für seinen Beitrag geschätzt, und es wird erwartet, dass alle einander helfen. Diese gegenseitige Unterstützung sorgt dafür, dass die Familie als Einheit stark bleibt, was in der nomadischen Lebensweise, wo die Überlebensfähigkeit oft von der Zusammenarbeit aller abhängt, von entscheidender Bedeutung ist.
Im Todesfall der Eltern erbt das jüngste Kind das Zelt und die Herde.

Gesellschaftsstruktur

Nach den Vereinigungskriegen und der folgenden Unifizierung durch den neu ernannten Khargatan und die unangefochtene Spitze der Hierarchie, Möngke Yesügai Mergen. Seinem Aufstieg zum ewigen Herrscher, geistlichen Führer, fleischgewordenen hohen Tayi und der endgültigen Ratifiziert durch das Chuulgan, den Ältestenrat der hohen Clans. Etablierte der große Anführers eine neuartige Gesellschaftsstruktur. In einer Synthese aus den konservativen Werten der Baghatai, die bedingungslose Loyalität gegenüber der eigenen Sippe und der Ehrwürdigung von Blutsbanden und einer auf leistungsorientierten Meritokratie. Er kreierte einen kompetenten und starken Staatsapparat. Fähigkeiten und Verdienste des Individuums hervorgehoben und letztendlich belohnt. Das eingesetzte System ermöglicht auch Sklaven, Clanmitgliedern oder talentierten Fremden die Ränge der Horde zu erklimmen und hohe Ämter zu bekleiden. Die einzige Voraussetzung diese Errungenschaften für sich beanspruchen ist das Schwören der Loyalität zum eigenen Clan und dem Khargatan selbst. Diese soziale Revolution, bestehend aus absoluter Gleichberechtigung, kompetitive Verwaltung und Titelvergabe, Möglichkeiten zum persönlichen Aufstieg und die Integration fremder Völker, entfesselt das versiegelte Potenzial der Nomaden. Die 6 großen Clans unter Möngke selbst waren einst eigenständige Stämme, mit ihren eigenen Stärken und Schwächen. Sie wurden als Clans in eine große Stammesgemeinschaft integriert und nach ihren einzelnen großen Stärken zusammengefasst, um eine größtmögliche Effizienz zu gewährleisten. Die Welt zu greifen nahe, braucht es gekonnte Diplomatie, pedantisch geplante Kriege und dekadenten Wohlstand, um alle Rassen das Donnern der Hufe der anstürmenden Horde hören zu lassen und in grenzenlose Angst zu versetzen.

Struktur

  • Khargatan & Familie
    Der Khargatan hat die mit Abstand breiteste Palette an Aufgaben und Verpflichtungen, die nur von den unzähligen Erwartungen übertrumpft werden. Als absolute und zentrale Autorität ist alle Macht in ihm zentriert, als oberster Heerführer, Richter und führende Persönlichkeit in der Religion besitzt er jegliche Entscheidungsmacht. Wie werden Ressourcen, egal ob Naturalien wie Mineralien, Lebensmittel, aber auch monetäre Mittel, wie Kriegsbeute, Tribut und Steuern genau eingesetzt. Die Raubzüge und Kriege werden von ihm geplant, das diplomatische Spiel von ihm dirigiert und die Gebiete verteilt. Seine Familie übernimmt Aufgaben, die er nicht vor Ort erledigen kann, darunter das Verwalten der eigenen Gebiete, das Führen von Armeen oder auf diplomatische Missionen zu gehen. Anders als der Adelsstand ist die Zugehörigkeit nur dann möglich, wenn man dort hineingeboren wird oder durch eine Adoption.
  • Adelige
    Adelig und ein bloßes Clanmitglied zu sein unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum. Beide leben in Zelten und ziehen von einer Weidefläche und Wasserquelle zur nächsten und lassen ihre Herden dort grasen. Doch bei genauerer Betrachtung sind die Privilegien und Pflichten eine gewaltige Kluft. Der Adel kümmert sich um die Verwaltung der vom Herrscher zugewiesenen Gebiete, das Führen von Armeen, die Sicherung von eroberten Territorien, die Beratung des Khargatans. Um die Fügsamkeit und Zusammenarbeit mit der indigenen Bevölkerung zu steigern, setzen diese Zasagchi, ein. Stellvertretende Verwalter aus dem örtlichen Adel unterworfener Völker, die sich um das Sammeln von Steuern, den Erhalt von öffentlicher Ordnung und im Kriegsfall das Ausheben von Aufgeboten kümmern. In einer Nomadengesellschaft, in der keine großen Landbesitze als Legitimation genutzt werden können, heben sie sich durch das Tragen von hochwertiger Kleidung aus Seide und Pelzen hervor. Ihre Zelte sind größer und regelrecht pompöser Natur. Ein weiterer Unterschied ist das weitgehende Handelsnetzwerk, welches sie oft ihr Eigen nennen. Durch den entgeltlichen Schutz von Händlern, bereichern sie sich durch den Erfolg genannter Kaufmänner maßgeblich. Der Adel hat sich nur vor dem Herrscher selbst zu rechtfertigen
  • Militär
    Das Militär ist neben den Clanmitgliedern eines der wichtigsten Organe der Horde. Ihre Hauptaufgabe ist die stetige Expansion der Weidegebiete. Gewährleistet durch gezielte Angriffe auf strategisch wichtige Punkte, um den feindlichen Armeen die Versorgung abzuschneiden und durch ständige Angriffe allmählich zu erschöpfen. Ebenfalls sind sie die exekutive Gewalt des adeligen Militärverwalters/General und dessen eingesetzten Verwaltern, denen das Territorium vom Khagatan zugesprochen wurde. Sie schlagen Revolten nieder und sorgen mit ihrem brutalen Durchgreifen, dass die Bevölkerung die Herrschaft ihrer neuen Herrn bedingungslos akzeptiert. Eine weitere Kernaufgabe ist der Schutz des Handels innerhalb des Reiches.
  • Clanmitglied/Gemeinwesen
    Das Rückgrat der Wirtschaft und die mit Abstand größte demografische Gruppe neben den Sklaven und Ausgestoßenen. Die nomadischen Hirten der Horde leben in einfachen Verhältnissen und ziehen in ihren saisonalen Wanderungen von einer Weide zur Nächsten, um Milchprodukte, Fleisch und Wolle nicht nur zum Eigenbedarf, sondern auch für den Rest des Volkes und zum Handel zu produzieren. Ihre Lebensweise ist eng mit der Natur und den Jahreszeiten verbunden, die portablen Zelte sind leicht abzubauen und transportieren. Sie schützen mit ihren Filz- und Wollwänden gegen die harschen klimatischen Bedingungen und halten die Bewohner trocken. Die Bindung innerhalb der Clans ist ein wichtiges Gut und eines der Hauptmerkmale der Baghatai. Die Clans und Sippen werden als große Familie gesehen, die oft, nicht immer, durch Blutsbande verbunden sind und mit dem eigenen Leben verteidigt werden müssen. Eine Notwendigkeit, um gegen fremde Aggressoren oder die Willkür der Natur Bestand zu haben. Die alten Geschlechterrollen wurden unter dem Khargatan aufgebrochen und nehmen nun dynamischere Formen an. Frauen können ebenfalls hohe Ämter besetzen oder gar als Oberhäupter der Familien eine wichtige Funktion ausüben, um die volle Leistung der jeweiligen Körperschaften hervorzurufen. Der mit Abstand prägnanteste Punkt ihrer Stellung ist die Autonomie, anders als Leibeigene in einer Feudalgesellschaft besitzen die Clanmitglieder gewaltige Freiheiten, wie die Wahl ihres Weideplatzes und oft kollektive Entscheidungen innerhalb ihres spezifischen Clans. Ein Privileg, von dem viele nur träumen können. Die üblichen Fähigkeiten eines Nomaden, das Reiten, Bogenschießen und das in Formation reiten, machen sie zu hervorragenden Kriegern. Aus diesem Grund ist die gesamte Schicht in einem Alter zwischen 16 - 60 verpflichtet, im Kriegsfall sich der Armee anzuschließen.
  • Sklaven und Ausgeschlossene
    Sklaven, auch wenn sie eine großen Teil der Demografie einnehmen, werden nicht als Individuen, sondern als Kriegsbeute aus Überfällen oder Kriegen gesehen und verlieren somit einen Großteil ihrer Rechte. Erst mit dem Freikaufen, durch die Gnade ihres Meisters, oder durch den Befehl des Herrschers, können sie zu Clanmitgliedern aufsteigen und so die Rechte eines freien Mannes oder Frau erhalten. Üblicherweise übernehmen sie Hausarbeiten, wie das Putzen, Kochen oder das Hüten von Vieh. In urbanen Gebieten, wo die Agrarwirtschaft möglich ist, werden sie als einfache Arbeitskräfte verwendet.
    Ausgestoßener zu sein kann viele Gründe haben, einer davon sind Schulden. In diesem Fall, wurden sie als Schuldsklaven dem Gläubigen vermacht, bis sie den zurückzuzahlenden Betrag abgearbeitet haben. Kriminelle, besonders bei schweren Verbrechen, werden ebenfalls aus der Gesellschaft ausgestoßen und dürfen sich nicht auf die Hilfe des Clans verlassen, sie verlieren ihre Zugehörigkeit. Falls Blut vergossen wurde, wurden sie zu Sklaven der Familie, die darunter einen wirtschaftlichen Schaden erleiden mussten und das bis zu ihrem Lebensende.
  • Schamanen (Sonderschicht)
    De facto gehören diese zur Clanmitglied-Schicht, doch existieren sie eigentlich außerhalb der Pyramide. Sie sind in allen Gruppen tätig und bieten ihre Dienste an, darunter das Heilen von Krankheiten, das Besänftigen von wütenden Geistern, das Vorhersagen von Schlachten durch Anthropomantrie und natürlich die Beratung des Khargatan.
Herrschaftsform

Als unangefochtenes Oberhaupt steht der Khargatan an der Spitze seiner nekrokratischen Stammesdespotie, einer einzigartigen Regierungsform, die die althergebrachten Prinzipien einer Stammeskonföderation mit den Idealen einer leistungsorientierten Meritokratie und der absoluten Macht eines monarchischen Herrschers vereint. Diese Form der Herrschaft ist geprägt von der Einheit und Stärke, die aus der Verschmelzung verschiedener Clans zu einer neuen, mächtigeren Entität erwächst. Die Macht des Khargatan ist absolut, vergleichbar mit der eines absolutistischen Monarchen, doch zugleich wird das Reich durch ein leistungsbasiertes Verwaltungs- und Militärsystem unterstützt, das Effizienz und Loyalität fördert.
Der erste Khargatan, Möngke Yesügai Mergen, beanspruchte nicht nur die weltliche Macht über die Clans, sondern ist auch nach seinem Tod bleibt Möngke de-jure Khargatan der Horde, nur ein Nachkomme aus seiner Blutlinie darf den Thron besteigen. Die Auswahl des neuen Khargatan erfolgt durch den Chuulgan, den Ältestenrat, der aus den Führern der hohen Clans besteht. Diese Repräsentanten wählen den nächsten Herrscher aus der Familie der Mergen, wobei die Kandidaten zuvor unter verschiedenen Sippen leben, um Kontakte zu knüpfen und Allianzen zu sichern. Durch diese Praxis wird nicht nur die Loyalität der Clans gewährleistet, sondern auch deren Mitspracherecht und Einfluss auf die Zukunft des Reiches.
Während der Ratsversammlung haben alle Clanoberhäupter das Recht, die Sorgen und Wünsche ihrer Familien vorzutragen und ihre Meinungen zu den Plänen des Khargatan kundzutun. Dies stärkt den Zusammenhalt und die Einheit der Horde und sorgt dafür, dass die Macht des Khargatan trotz ihrer absoluten Natur immer im Einklang mit den Bedürfnissen und dem Wohl der Clans ausgeübt wird. Diese einzigartige Mischung aus zentralisierter Macht und kollektiver Entscheidungsfindung macht die nekrokratische Stammesdespotie zu einem stabilen und zugleich flexiblen Regierungssystem, das in der Geschichte seinesgleichen sucht.

Verbindung zum ersten Pferd

Die Beziehung zwischen einem Baghatai und seinem ersten Pferd ist eine der tiefsten und magischsten Verbindungen, die in der Kultur dieser Nomaden geknüpft werden. Von Kindesbeinen an wächst das Pferd an der Seite des Kindes auf, oft aus der Herde der Eltern stammend. Diese enge Verbindung beginnt früh und wird durch die gemeinsame Zeit im täglichen Leben und in der rauen Umgebung gefestigt. Anders als bei vielen „zivilisierten“ Völkern gibt es bei den Baghatai keine Tradition, den Pferden Namen zu geben. Stattdessen erkennen sie ihre Pferde an einzigartigen Merkmalen wie dem Fell oder bestimmten Mustern. Dies zeigt die enge Beobachtung und das Verständnis, das sie für ihre Tiere entwickeln.
Das Verhältnis zwischen einem Baghatai und seinem Pferd ist kein Besitzverhältnis im herkömmlichen Sinne, sondern ein partnerschaftliches Bündnis. Beide, Elf und Tier, arbeiten zusammen, um den Herausforderungen der Natur zu trotzen. Diese Partnerschaft basiert auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen, und das Pferd wird als gleichwertiger Begleiter im Leben und in den Kämpfen des Alltags angesehen.
Doch die kurze Lebensdauer eines Pferdes im Vergleich zu den langen Lebensspannen der Elfen macht es notwendig, Vorsorge zu treffen. Aus diesem Grund züchten sie Ersatzpferde aus der Blutlinie ihres ersten Tieres. Die Fohlen werden mit großer Sorgfalt und Liebe aufgezogen, im Wissen, dass sie die Fortsetzung dieses besonderen Bundes sind, der einst mit dem ersten Pferd geschlossen wurde. Durch diese Praxis wird die Verbindung zu den Pferden über Generationen hinweg bewahrt, und die Tradition der Treue und Partnerschaft bleibt lebendig.

Heirat

Die Heirat in der Kultur ist ein großes Ereignis, das Rituale mit Symbolik und praktischen Aspekten verbindet. Üblicherweise beginnt der Prozess mit einer Brautschau, bei der die Familie des Bräutigams in einen anderen Clan reist und sich dort mit einem männlichen Verwandten, meist dem Vater, nach einer potenziellen Frau umsieht. Danach wird der Sippe der zukünftigen Braut eine Heiratsanfrage übermittelt. Daraufhin folgt die Verlobungszeremonie, bei der die beiden Familien Geschenke und Segnungen austauschen und somit offiziell ihre Absicht besiegeln, die Ehe einzugehen.
Einer der bedeutendsten Bräuche im Zusammenhang mit einer Hochzeit ist das Schaffen einer neuen Herde für das junge Paar. Zu diesem Zeitpunkt geben die Familien der Braut und des Bräutigams jeweils die Hälfte ihrer Herden ab, die dann zu einem gemeinsamen Besitz vereint werden. Diese neue Herde bedeutet nicht nur Reichtum, sondern auch die Vereinigung zweier Familien und bietet dem jungen Paar die Möglichkeit, ihr gemeinsames Leben zu beginnen.
Am Tag der Hochzeit selbst tragen die Braut und der Bräutigam traditionelle Kleidung und nehmen an verschiedenen rituellen Übergangszeremonien teil, von denen eine schamanische Segnung umfasst, die die Vorfahrengeister um Schutz und Führung anruft. Eine der auffälligsten Bräuche ist, dass das Paar dreimal um sein neues Zuhause – dem nomadischen Zelt – herumgeht, um Glück zu erbitten, bevor es eintritt. Die Hochzeitszeremonie findet normalerweise in dem Zelt der Familie des Bräutigams statt, die speziell für diesen Anlass vorbereitet und geschmückt wird.
Während des Hochzeitsfestes werden Speisen, wie geröstetes Hammelfleisch und Milchprodukte, mit Gästen geteilt, und Getränke wie Arkhi, eine Art vergorene Stutenmilch, werden gereicht. Dieses Getränk, das tief in den nomadischen Traditionen verwurzelt ist, zeigt Fruchtbarkeit und Überfluss und passt daher perfekt zu einer Hochzeitsfeier, da es den Beginn eines neuen Lebensweges charakterisiert.

Brautjagd

Ihre Raubzüge sind berüchtigt für ihre Brutalität und gezielte Aneignung von Reichtümern und Personen. Diese Überfälle werden nicht nur durchgeführt, um materielle Güter wie Gold, Silber oder Vieh zu erbeuten, sondern auch, um Frauen und Männer zu verschleppen, die anschließend in die Gesellschaft integriert werden.
Häufig nehmen die Baghatai Frauen und Männer gefangen, die aufgrund ihrer Schönheit und Fähigkeiten ausgewählt werden, um als Nebenfrauen oder Männer in die Haushalte der Krieger aufgenommen zu werden. Diese Frauen dienen nicht nur als Statussymbole, sondern zur Sicherstellung des Fortbestandes der Linie. Männer, die in diesen Raubzügen gefangen genommen werden, sind oft solche mit besonderen handwerklichen oder militärischen Fähigkeiten. Sie werden gezwungen, in den Diensten ihrer neuen Herren zu arbeiten, wobei einige von ihnen mit der Zeit in der Hierarchie aufsteigen, während andere ihr Leben in harter Knechtschaft verbringen oder mit einer Frau zwangsverheiratet werden.
Durch diese Praxis der Raubzüge stärken sie ihre Macht und erweitern ihre demografische Basis. Die Integration fremder Frauen und Männer in ihre Kultur ermöglicht es ihnen, ihre Position in den eroberten Gebieten zu festigen und ihre Herrschaft auszubauen. Diese Raubzüge, die oft gegen schwächere Nachbarvölker oder rivalisierende Stämme durchgeführt werden, dienen nicht nur der Bereicherung, sondern auch dem sozialen Einfluss und der Kontrolle über die eroberten Gebiete.
Die Raubzüge verbreiten Furcht und Respekt unter den benachbarten Völkern und festigen so die Vormachtstellung der Baghatai. Mit ihrer überlegenen Mobilität und militärischen Taktik gelingt es ihnen, schnell und unerwartet zuzuschlagen und mit ihrer Beute in die sicheren Weiten der Steppe zurückzukehren.

Handwerk

Die traditionellen Handwerke der Baghatai sind eng mit ihrer nomadischen Lebensweise verbunden und spiegeln sowohl die Anpassungsfähigkeit als auch den künstlerischen Ausdruck dieses Volkes wider. Diese Handwerke dienen nicht nur praktischen und alltäglichen Bedürfnissen, sondern tragen auch eine tiefe kulturelle Bedeutung, die über Generationen weitergegeben wird.
Eines der zentralen Handwerke ist der Bau von Zelten, den traditionellen tragbaren Behausungen der Baghatai. Diese Strukturen werden meisterhaft aus Holz und Filz gefertigt, um Isolierung und Haltbarkeit gegen die harten Klimabedingungen der Ebenen zu gewährleisten. Der Bau eines Zeltes erfordert ein tiefes Verständnis für Materialien und Techniken, um ein Zelt zu schaffen, das stark genug ist, um Wind und extremen Temperaturen zu widerstehen, und gleichzeitig leicht abgebaut und transportiert werden kann, wenn die Nomaden weiterziehen.
Ein weiteres wesentliches Handwerk in ihrer Kultur ist die Filzherstellung, die nicht nur für die Zeltüberzüge, sondern auch für warme Kleidung, Teppiche und Decken verwendet wird. Der Verarbeitungsprozess beinhaltet das Pressen und Rollen von Wolle, bis das Material dick und fest wird. Oft werden komplexe Muster in den Filz eingearbeitet, die bestimmte Bedeutungen symbolisieren und die Identität und das Erbe ihres Volkes widerspiegeln.
Die Baghatai sind auch für ihre hochentwickelte Lederverarbeitung bekannt. Lederwaren umfassen Kleidung und Schuhe, aber besonders geschätzt werden Sättel, da sie für das nomadische Leben unverzichtbar sind. Diese Sättel sind nicht nur funktional, sondern auch kunstvoll mit Gravuren und Einlagen verziert, was den Handwerkern die Möglichkeit gibt, ihr Können zu zeigen.
Ein weiteres bedeutendes Handwerk ist die Schmuckherstellung. Die Handwerker formen komplizierte Muster aus Metallen wie Silber und Kupfer und verzieren sie mit Steinen wie Türkis und Bernstein. Diese Schmuckstücke werden oft zu besonderen Anlässen getragen und dienen dazu, den Status innerhalb der Gemeinschaft anzuzeigen.
Eine weitere wichtige Tradition ist die Holzschnitzerei, die sowohl funktionale als auch dekorative Zwecke erfüllt. Die Baghatai sind bekannt dafür, facettenreiche Musterungen auf Gegenständen wie Haushaltsutensilien und Musikinstrumenten zu schnitzen. Solche Schnitzereien zeigen oft Naturmotive oder religiöse Symbole, was den spirituellen Wert der Objekte verstärkt.
Jedes dieser Handwerke ist weit mehr als nur eine Fertigkeit zur Herstellung von Waren; sie stellen einen Weg dar, das kulturelle Erbe der Baghatai zu bewahren. Diese Traditionen sind das Mittel, durch das Wissen von einer Generation an die nächste weitergegeben zu werden, und so bleiben die Fähigkeiten und Geschichten der Vorfahren lebendig.

Ehrentitel

Ehrentitel spielen eine bedeutende Rolle und sind tief in der sozialen Struktur und den Werten der Gemeinschaft verankert. Diese Titel sind mehr als nur Auszeichnungen; sie sind Symbole für außergewöhnliche Leistungen, Mut und Loyalität. Die Verleihung eines Ehrentitels ist eine hohe Ehre, die den Träger in den Rang der größten Helden und Weisen erhebt.

Hier sind einige fiktive Ehrentitel, die speziell für die Baghatai geschaffen wurden:

  1. Batu Khün – „Der Unerschütterliche“
    Dieser Titel wird jenen verliehen, die in extremen Situationen außergewöhnlichen Mut gezeigt haben. Ein Batu Khün gibt niemals nach, selbst wenn die Umstände aussichtslos erscheinen. Diese Auszeichnung ist ein Zeichen des höchsten Respekts und wird nur an die tapfersten Krieger vergeben.

  2. Arban Bagatur – „Held der Zehn“
    Dieser seltene Titel wird an Krieger verliehen, die zehn Feinde im Einzelkampf besiegt haben. Der Arban Bagatur wird als Symbol für außergewöhnliche Kampfkraft und persönliche Stärke angesehen. Nur die fähigsten und mutigsten Krieger können diesen Titel tragen.

  3. Nökhör Tenger – „Himmlischer Gefährte“
    Dieser Titel wird an diejenigen verliehen, die durch ihre unerschütterliche Loyalität und ihre Dienste für ihren Anführer herausragten. Ein Nökhör Tenger wird als Beschützer der Gemeinschaft betrachtet, dessen Taten nicht nur die Gunst der Anführer, sondern auch die der religiösen Kräfte gewinnen.

  4. Ezen Darga – „Meister der Herrschaft“
    Dieser Titel ist denjenigen vorbehalten, die durch strategische Genialität und kluge Führung hervorstechen. Der Ezen Darga ist ein Anführer, dessen Weisheit und Entscheidungsfähigkeit über das Schicksal seiner Gemeinschaft entscheiden können.

  5. Chuluun Suld – „Steinernes Banner“
    Verliehen an Krieger, die durch ihre Standfestigkeit und Unbeugsamkeit beeindrucken, symbolisiert der Chuluun Suld die unerschütterliche Natur eines wahren Baghatai-Kriegers. Dieser Titel wird hoch geschätzt und erinnert an die Widerstandskraft und die Unbeugsamkeit im Angesicht von Herausforderungen.

  6. Üüjin Ayalguu – „Gesang des Morgens“
    Ein Ehrentitel für Barden und Geschichtenerzähler, die durch ihre Lieder und Geschichten den Geist und den Mut des Volkes bewahren. Der Üüjin Ayalguu verkörpert die Macht der Worte und wie sie das kollektive Gedächtnis und die Identität der Baghatai prägen.

Sie dienen als ständige Erinnerung an die Werte, die diese Gemeinschaft hochhält: Tapferkeit, Weisheit, Loyalität und die ewige Bereitschaft, für das Wohl der Gemeinschaft einzustehen. Es sind nicht nur Auszeichnungen, sondern auch Verpflichtungen, die die Träger dazu anspornen, den hohen Erwartungen gerecht zu werden und die Traditionen ihrer Vorfahren zu ehren.

Architektur

Die Architektur der Baghatai ist nicht in einem konventionellen Sinne zu verstehen, da sie weder feste Bauten bauen, oder große Veränderungen an der Umwelt vornehmen. Der “Baustil” zeigt sich in den speziell entworfenen Zelten, die den gegen die allgegenwärtige Verwitterung im Kampf gegen die Natur überstehen sollen. Dabei legen sie aber großen Wert auf die Verzierung der Außenwände und ein halbwegs komfortables Innenleben ihrer Zelte, die runde Form ermöglicht das Abschotten von der Außenwelt und ein trockenes Inneres. Anhand der Größe lässt sich der soziale Status sehen, adelige und besonders Khargatan besitzt ein großes Zelt mit pompösen Zierden aus Gold, Silber und aufwendigen Mustern.

Kriegerischer Stolz

Der kriegerische Stolz ist tief in ihrer Kultur verankert und prägt das Selbstverständnis jedes einzelnen Kriegers. Dieser Hybris manifestiert sich besonders in ihrer kompromisslosen Haltung gegenüber Herausforderungen und Duellen. Es gilt als unehrenhaft, ein Duell abzulehnen, da ein solcher Akt als Zeichen von Schwäche und Feigheit angesehen würde. Für die Baghatai ist der Kampf nicht nur eine Frage des Überlebens, sondern auch eine Demonstration von Mut, Ehre und persönlicher Stärke.
Ein Baghatai-Krieger, der eine Herausforderung annimmt, beweist damit nicht nur seine Tapferkeit, sondern auch seine unerschütterliche Loyalität gegenüber den traditionellen Werten seines Volkes. Diese Vorstellung beinhaltet die Bereitschaft, jederzeit seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und für seine Ehre einzustehen, selbst wenn dies das eigene Leben gefährden könnte. Zweikämpfe und Herausforderungen sind daher nicht nur persönliche Angelegenheiten, sondern auch öffentliche Prüfungen, die das Ansehen eines Kriegers innerhalb seiner Gemeinschaft bestimmen.
Der Stolz, niemals einem Kampf aus dem Weg zu gehen, ist eng mit der Vorstellung verbunden, dass der Tod im Kampf ehrenvoller ist als ein Leben in Schande. Diese Haltung ist tief in den Erziehungsmethoden und in der Gemeinschaftsstruktur der Baghatai verankert, wo junge Krieger von frühester Kindheit an darauf vorbereitet werden, die Werte von Tapferkeit und Unbeugsamkeit zu verinnerlichen.
Auch in Friedenszeiten bewahren die Baghatai diesen kriegerischen Stolz, indem sie ihre Kampfkunst perfektionieren und an Kriegsspielen teilnehmen, die ihre Fähigkeiten schärfen und ihre Bereitschaft zum Kampf aufrechterhalten. In ihrer Gesellschaft ist es üblich, dass Krieger ihre Fähigkeiten in rituellen Kämpfen oder sportlichen Wettbewerben messen, die den gleichen Respekt und die gleiche Anerkennung wie tatsächliche Schlachten verdienen.
Dieser unnachgiebige Stolz, niemals eine Herausforderung abzulehnen, formt die Baghatai-Kultur und sichert ihr einen besonderen Platz in den Legenden und Geschichten, die über Generationen hinweg weitergegeben werden.

Institutionalisierte Kriegsspiele

Institutionalisierte Kriegsspiele eine wichtige Stellung ein, da sie nicht nur als sportlicher Wettkampf, sondern als umfassende Simulation eines gesamten Krieges dienen. Diese Spiele sind tief in den Traditionen der Baghatai verwurzelt und spiegeln sowohl ihre kriegerischen Fertigkeiten als auch ihre strategische Denkweise wider. Die Kriegsspiele, die in regelmäßigen Abständen abgehalten werden, stellen eine zentrale Säule der gesellschaftlichen Struktur dar und sind für die Ausbildung der Krieger ebenso wichtig wie für die Stärkung der Gemeinschaft.
Die Kriegsspiele simulieren einen kompletten Krieg und beinhalten alle Aspekte, die in einer realen kriegerischen Auseinandersetzung auftreten könnten. Sie beginnen oft mit der Mobilisierung der Clans, bei der die Teilnehmer ihre Kräfte sammeln und sich auf den bevorstehenden Konflikt vorbereiten.
Im Verlauf der Spiele werden verschiedene Szenarien durchgespielt, die von kleineren Scharmützeln bis hin zu groß angelegten Schlachten reichen. Die Teilnehmer müssen dabei nicht nur ihre Fähigkeiten im Nahkampf, im Reiten und im Bogenschießen unter Beweis stellen, sondern auch ihre Fähigkeit, taktische Entscheidungen zu treffen und auf unvorhergesehene Entwicklungen zu reagieren. Diese Situationen werden mit größter Sorgfalt entwickelt, um möglichst realistische Bedingungen zu schaffen, die die Krieger auf den Ernstfall vorbereiten.
Ein entscheidendes Element dieser Kriegsspiele ist die Rolle der Führer, die ihre Krieger durch die komplexen Schlachtfelder navigieren müssen. Diese Führer, oft erfahrene Krieger oder Clanoberhäupter, tragen die Verantwortung für das Schicksal ihrer Einheiten und müssen dabei ihre strategischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die Urteile, die sie während der Spiele treffen, können über Sieg oder Niederlage entscheiden, was die Bedeutung von Führungsstärke und taktischem Geschick unterstreicht.
Darüber hinaus haben die Kriegsspiele auch eine wichtige soziale Funktion. Sie bringen die verschiedenen Clans der Baghatai zusammen und bieten eine Plattform für den Austausch und die Festigung von Allianzen. Die Clans treten nicht nur als Gegner auf dem Schlachtfeld gegeneinander an, sondern nutzen die Spiele auch, um ihre politische und militärische Stärke zu demonstrieren. Diese Versammlungen stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl und sorgen dafür, dass die Baghatai auch in Zeiten des Friedens als eine geeinte und schlagkräftige Gemeinschaft bestehen bleiben.
Ein weiterer zentraler Aspekt der Kriegsspiele ist die Weitergabe von Wissen und Traditionen. Die ältesten und erfahrensten Krieger fungieren als Mentoren für die jüngeren Generationen und vermitteln ihnen die Werte und Fähigkeiten, die in der Kultur hoch geschätzt werden. Diese Interaktion zwischen den Generationen sorgt dafür, dass die Weisheit und Traditionen von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden und so die kulturelle Kontinuität gewährleistet bleibt.
Insgesamt sind die institutionalisierten Kriegsspiele der Baghatai weit mehr als bloße militärische Übungen. Sie sind ein integraler Bestandteil der kulturellen Identität, eine Möglichkeit zur Ausbildung und Stärkung der Krieger, sowie ein wichtiges Mittel zur Sicherung des sozialen Zusammenhalts und der politischen Stabilität innerhalb der Gemeinschaft. Diese Spiele symbolisieren die Balance zwischen Tradition und Innovation, zwischen individueller Tapferkeit und kollektiver Verantwortung, die sie auszeichnet.

Militär und Kriegsführung

Organisation

Die Kriegsführung der Baghatai ist durch ein äußerst organisiertes Militärsystem und eine Reihe durchdachter Taktiken geprägt, die sie auf dem Schlachtfeld nahezu unbesiegbar machen. Ihre Armee ist in Einheiten von zehn, hundert, tausend und zehntausend Mann gegliedert, wobei diese unabhängig von Stammeszugehörigkeiten strukturiert sind, um Kohäsion und Effizienz zu fördern.
Die Streitkräfte sind in drei Hauptarmeen unterteilt: den linken Flügel im Osten, den rechten Flügel im Westen und das Zentrum, das eine Elitegarde beherbergt. Diese Garde dient nicht nur als persönliche Leibwache, sondern auch als Ausbildungsstätte für zukünftige Militärführer. Die Söhne von Kommandeuren auf der Ebene der Hundert- und Tausendschaften sind verpflichtet, in der Garde zu dienen, wo sie trainiert und auf ihre Loyalität und Kompetenz geprüft werden.
Die Baghatai zeichnen sich durch ihre taktische Überlegenheit aus, die auf Mobilität und präzise ausgeführten Manövern wie Scheinrückzügen, Flankenangriffen und anderen Verwirrungstaktiken basiert. Diese Taktiken zielen darauf ab, den Gegner zu verwirren und ihn in eine Falle zu locken, bevor er mit überwältigender Kraft angegriffen wird. Besonders wichtig ist die leichte Kavallerie, die im Bogenschießen vom Pferderücken aus geschult ist. Sie greifen aus der Distanz an, bedrängen den Feind mit Pfeilen und ziehen sich dann scheinbar zurück, nur um den Gegner in einen Hinterhalt zu locken, wo die schwere Kavallerie den finalen Schlag führt.
Neben physischen Angriffen setzen die Baghatai auch auf psychologische Kriegsführung. Durch gezielte Brutalität und hinterlassene Spuren der Verwüstung verbreiten sie Schrecken und brechen den Kampfeswillen des Feindes. Täuschung spielt dabei eine wichtige Rolle, zum Beispiel indem sie zusätzliche Reiter oder Attrappen auf Ersatzpferden führen, um ihre wahre Stärke zu verbergen.
Der Erfolg der Armee hängt auch von ihrer Logistik ab. Als nomadische Krieger können sie alles Notwendige mit sich führen, was ihnen eine beispiellose Flexibilität verleiht. Sie sind nicht von festen Versorgungsrouten abhängig und können schnell und effizient agieren, was ihnen erlaubt, unerwartet und an mehreren Orten gleichzeitig zuzuschlagen.
Die Garde, bestehend aus den härtesten und fähigsten Kriegern, wird durch die Tag- und Nachtwache ergänzt, die als persönliche Truppen des Khargatan dienen. Diese Einheiten, die ursprünglich in kleineren Gruppen organisiert waren, wurden im Laufe der Zeit erweitert, um den wachsenden Anforderungen des Reiches gerecht zu werden.

Ausrüstung und Technik

Die Kriegsführung der Baghatai ist ein Paradebeispiel für das taktische Geschick und die rigorose Nutzung von psychologischen Methoden, um ihre Feinde zu dominieren. Der zentrale Bestandteil ihrer militärischen Strategie ist der Komposit-Reflexbogen, eine Waffe, die aufgrund ihrer Reichweite und Durchschlagskraft gefürchtet ist. Jeder Krieger führt mehrere Bögen und Pfeile unterschiedlicher Art mit sich, um auf alle möglichen Kampfszenarien vorbereitet zu sein. Diese Pfeile sind so entwickelt, dass sie verschiedene Aufgaben erfüllen können, sei es das Durchbrechen von Rüstungen oder das Zielen auf ungeschützte Gegner aus großer Entfernung. Die Pfeile wurden speziell entwickelt, um maximale Wirkung zu erzielen, einschließlich der Verwendung von Gift, das aus Vipern gewonnen wurde, um tödliche Verletzungen zu verursachen.
Zusätzlich zum Bogenkampf setzen sie auf eine beeindruckende Palette von Nahkampfwaffen. Diese umfasst lange, leicht gebogene Schwerter, die für schnelle und präzise Hiebe ausgelegt sind, sowie schwere Äxte und Speere, die sowohl geworfen als auch im direkten Nahkampf verwendet werden können. Die Baghatai sind bekannt dafür, dass sie die besten Waffen ihrer besiegten Feinde übernehmen und in ihr Arsenal integrieren, was ihre Kampfkraft weiter steigert.
Die Mobilität der Horde ist ein weiterer Schlüsselfaktor für ihren militärischen Erfolg. Als Nomaden sind sie es gewohnt, ihre gesamte Ausrüstung und Versorgung auf dem Rücken ihrer Pferde zu transportieren, was ihnen eine Flexibilität verleiht, die sesshaften Armeen fehlt. Diese Mobilität ermöglicht es ihnen, schnell auf Veränderungen auf dem Schlachtfeld zu reagieren und ihre Feinde zu überraschen. Sie sind in der Lage, direkt aus der Natur zu überleben, indem sie sich von Pferdemilch, Fleisch und Käse ernähren, was ihnen eine Unabhängigkeit von festen Versorgungsrouten verschafft.
In der offenen Feldschlacht kombinieren die Baghatai ihre überlegenen Fernkampfwaffen mit ausgeklügelten Taktiken, die darauf abzielen, den Feind zu verwirren und zu überlisten. Ein typisches Manöver ist der Scheinrückzug, bei dem sie so tun, als würden sie sich zurückziehen, nur um dann die Flanken des Feindes anzugreifen und ihn zu umzingeln. Dieses Tulughma-Manöver nutzt die Geschwindigkeit und Wendigkeit ihrer leichten Kavallerie optimal aus und ermöglicht es ihnen, ihre Feinde in eine Falle zu locken, wo sie durch die schwere Kavallerie vernichtet werden.
Die psychologische Kriegsführung spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in der Strategie der Baghatai. Sie verbreiten systematisch Angst und Schrecken, um die Moral ihrer Feinde zu zersetzen. Dies geschieht durch gezielte Brutalität, wie das Errichten grausamer Mahnmale aus den Überresten ihrer besiegten Gegner, sowie durch das Treiben von Dorfbewohnern als lebende Schutzschilde vor ihren Truppen. Diese Taktiken dienen nicht nur dazu, den Widerstand des Feindes zu brechen, sondern auch dazu, zukünftige Gegner abzuschrecken, bevor es überhaupt zu einem Kampf kommt.
Bei Belagerungen bevorzugen sie schnelle und entschlossene Angriffe, um ihre Mobilität nicht zu beeinträchtigen. Wenn eine schnelle Eroberung nicht möglich ist, greifen sie auf fortschrittliche Belagerungstechniken zurück, die sie von anderen Kulturen übernommen haben. Diese Techniken umfassen den Einsatz von Brandbomben, die aus speziellen, tödlichen Mischungen bestehen, sowie mächtigen Belagerungsmaschinen, die in der Lage sind, selbst die stärksten Festungen zu durchbrechen. Diese Maschinen, die oft von Ingenieuren aus eroberten Ländern entwickelt wurden, spielen eine entscheidende Rolle in der Strategie der Baghatai, da sie es ihnen ermöglichen, selbst stark befestigte Positionen mit minimalem Aufwand einzunehmen.
Ein weiterer Aspekt ihrer Kriegsführung ist die strategische Zerstörung der feindlichen Ressourcen. Dafür bekannt, Städte von ihrer Nahrungsversorgung abzuschneiden und die ländliche Bevölkerung in die Städte zu treiben, wo sie von Hunger und Seuchen dezimiert wird, gelten sie als albtraumhafte Gegner. Dieses Vorgehen schwächt den Feind erheblich, bevor sie überhaupt einen Angriff starten, und hinterlässt oft ganze Regionen in Trümmern, noch bevor die Hauptstreitmacht überhaupt eingetroffen ist.
Darüber hinaus setzten sie auf umfassende Täuschung und Desinformation, um ihre Gegner in die Irre zu führen. Sie verbreiten Gerüchte und nutzen Spione, um die feindlichen Truppen zu destabilisieren und Verwirrung zu stiften. Oftmals führen sie Puppen oder zusätzliche Pferde mit, um ihre wahre Truppenstärke zu verschleiern und den Feind zu täuschen. Diese Kombination aus Brutalität, List und strategischer Brillanz macht die Baghatai zu gefürchteten Kontrahenten.

Die Reiterei

Die Baghatai-Kriegsführung war von Beginn an stark auf die effektive Nutzung ihrer leichten Kavallerie ausgerichtet, die das Rückgrat ihrer militärischen Macht bildet. Diese Kavallerie besteht hauptsächlich aus berittenen Bogenschützen, die für ihre Geschwindigkeit, Wendigkeit und tödliche Präzision bekannt sind. Jeder Krieger ist mit mindestens zwei Bögen ausgestattet, was es ihnen ermöglicht, unter verschiedenen Bedingungen effektiv zu kämpfen. Diese Bogenschützen nutzten ihre Mobilität, um schnell Positionen zu wechseln und aus unerwarteten Winkeln anzugreifen, wodurch sie oft die schwerfälligen feindlichen Truppen überraschen und überwältigen. Besonders effektiv ist die Technik, Pfeile im vollen Galopp abfeuern, wobei der Schuss in der Schwebephase des Galopps ausgeführt wird. In diesem Moment wirken außer dem Gewicht des Bogens keine weiteren Kräfte auf den Schützen, was einen ruhigen und präzisen Schuss ermöglicht.
Die Baghatai setzten ihre leichte Kavallerie nicht nur für direkte Angriffe ein, sondern auch für komplexe taktische Manöver. Einer der Schlüssel zu ihrem Erfolg ist die Fähigkeit, feindliche Einheiten zu isolieren und zu verwirren, bevor sie den entscheidenden Schlag führen. Ein typisches Beispiel dafür war die Verwendung von Scheinrückzügen. Sie täuschen eine Flucht vor, um den Gegner zu einem unüberlegten Vorstoß zu verleiten, nur um dann blitzschnell zu wenden und die feindlichen Reihen von der Flanke oder von hinten anzugreifen. Dieses Manöver, auch als „Parzifaler Manöver“ bekannt, ermöglicht es den Baghatai, den Vorteil ihrer überlegenen Mobilität voll auszunutzen.
Ein weiteres wichtiges Element der Taktik ist der Einsatz von Fernangriffen, bevor es zu einem Nahkampf kommt. Ihre Bogenschützen sind in der Lage, Pfeile auf Distanzen von bis zu 300 Metern präzise abzufeuern, was oft dazu führt, dass die feindlichen Truppen bereits vor dem eigentlichen Aufeinandertreffen geschwächt und demoralisiert sind. Diese Pfeilhagel waren besonders effektiv, da sie während des vollen Galopps abgefeuert wurden, was den Baghatai erlaubt, schnell zuzuschlagen und sich ebenso schnell wieder zurückzuziehen, bevor der Feind überhaupt reagieren kann.
Die Baghatai verstehen es meisterhaft, ihre Angriffe zu koordinieren und verschiedene Einheiten zu einem tödlichen Schlag zusammenzuführen. Nach einem intensiven Pfeilbeschuss auf kurze Distanz greift die schwere Reiterei mit Speeren an und überrollt die Reste der feindlichen Truppen, die dem Pfeilhagel entkommen sind. Diese Kombination aus leichter und schwerer Kavallerie erwies sich als äußerst wirksam, da sie die Baghatai in die Lage versetzt, sowohl große Truppenansammlungen zu zerschlagen als auch fliehende Gegner gnadenlos zu verfolgen.
Die Verfolgung fliehender Feinde ist ein zentraler Aspekt der Kriegsführung. Nachdem der erste Angriff den Feind in die Flucht geschlagen hat, verfolgt die leichte Kavallerie die Überlebenden über große Entfernungen hinweg, um sicherzustellen, dass sich keine Reste der gegnerischen Streitkräfte neu formieren können. Diese Verfolgung kann sich über mehrere Tage erstrecken und führt oft zur vollständigen Zerschlagung der feindlichen Armee. Die schwere Kavallerie, die den Rückzug deckt, spielt eine wichtige Rolle dabei, die feindlichen Truppen in Schach zu halten und den Fliehenden keine Möglichkeit zur Reorganisation zu geben.
Neben der leichten Kavallerie setzt die Armee auch auf schwere Schockkavallerie, die teilweise mit Pferdepanzerungen ausgestattet ist. Diese Einheiten wurden gezielt eingesetzt, um dicht stehende feindliche Infanterie zu überrennen und zu zerstreuen. Während zwei Drittel der Kavallerie als berittene Bogenschützen fungieren, ist das verbleibende Drittel speziell für den Nahkampf ausgebildet und mit den entsprechenden Waffen ausgerüstet. Diese Mischung aus Fern- und Nahkampffähigkeiten machte die Baghatai zu einem extrem vielseitigen und gefährlichen Gegner.
Die fortwährende Weiterentwicklung ihrer Taktiken und die ständige Verbesserung ihrer Ausrüstung und Kriegsführungstechniken machten sie zu einem nahezu unaufhaltsamen Gegner auf dem Schlachtfeld. Ihre Krieger waren nicht nur hervorragend ausgebildet und diszipliniert, sondern auch in der Lage, unter den widrigsten Bedingungen zu operieren. Die Kombination aus leichter und schwerer Kavallerie, die effektive Nutzung von Fern- und Nahkampfwaffen sowie die Fähigkeit, feindliche Truppen durch geschickte Manöver zu isolieren und zu vernichten, machen die Baghatai zu einem Schrecken für jeden Feind, der es wagt, sich ihnen entgegenzustellen.

Militärkommunikation

Die Baghatai nutzen ein ausgeklügeltes System von Horn- und Flaggensignalen, um ihre Truppen auf dem Schlachtfeld präzise zu kontrollieren. Der Heerführer gibt diese Signale, woraufhin sich die Truppen in die gewünschten Positionen begeben, Angriffe starten, sich zurückziehen oder bestimmte Formationen einnehmen. Zusätzlich kommen große Trommeln, die oft auf Ochsen transportiert wurden, sowie Licht- und Rauchsignale zum Einsatz. Die Baghatai setzen auch zahlreiche Meldereiter ein, die als Kuriere Befehle schnell von einer Einheit zur anderen übermittelten. Diese Kuriere überbringen die Anweisungen mündlich, oft in Form von Reimen, um das Einprägen und Weitergeben der Botschaften zu erleichtern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ihrer Kriegsführung war die Auftragstaktik. Unterführer hat oft die Entscheidungsverantwortung vor Ort, basierend auf den übergeordneten Zielen, die ihnen mitgeteilt wird. Dies bedeutet, dass die Unterführer die Gesamtziele der Schlacht kennen und in der Lage waren, flexible und selbstständig Entscheidungen zu treffen, um diese Ziele zu erreichen.

Geschenke

Ein Geschenk für einen Baghatai sollte funktional, aber auch repräsentativ sein. Wunderschöne, teure Stoffe wie Seide und feine Wolle würden besonders geschätzt, da sie für Kleidung oder Zelte nützlich sind und die Würde des Besitzers unterstreichen. Herdentiere, insbesondere Pferde, sind besonders wertvoll, da sie Transport, Nahrung und die Möglichkeit zum Kampf bieten. Ein besonders starkes und wohl dressiertes Pferd ist ein sehr hervorragendes Geschenk.
Ein weiteres geschätztes Geschenk ist Arkhi, die vergorene Stutenmilch. Sie ist nicht nur eine Delikatesse, sondern auch ein Zeichen von Gastfreundschaft und Respekt, das oft bei großen Feiern präsentiert oder als diplomatische Geste empfangen wird.
Andere gute Geschenke wären fein verarbeiteten Waffen, wie ein Schwert oder ein Bogen. Diese sind praktisch, haben aber auch eine symbolische Bedeutung. Solche Dinge werden als Zeichen von Freundschaft und Bündnis angeboten und denjenigen überreicht, für die man großen Respekt besitzt

Blutspakte

In der Kultur der Baghatai nehmen Blutpakte eine zentrale Rolle ein, insbesondere im Zusammenhang mit der Schaffung tiefer, lebenslanger Bindungen zwischen Kriegern oder Anführern. Diese Verbindungen, die durch rituelle Zeremonien besiegelt werden, dienen nicht nur als Zeichen unerschütterlicher Loyalität, sondern auch als metaphorische Verschmelzung von Schicksalen.
Ein Blutpakt wird in der Regel zwischen zwei Personen geschlossen, die sich gegenseitig als gleichwertig und vertrauenswürdig betrachten. In der Zeremonie schneiden sich beide Partner in die Hand oder den Arm, und ihr Blut wird gemischt, oft in einem Ritualgefäß oder direkt in einer symbolischen Geste der Verschmelzung. Dieses gemischte Blut zeigt, dass die beiden Individuen von nun an als Brüder oder Schwestern betrachtet werden, deren Leben und Ehre untrennbar miteinander verbunden sind.
Solche Bände sind von großer Bedeutung und stellen eine unerschütterliche Verpflichtung dar, einander in allen Lebenslagen beizustehen. Diese Bindung steht den familiären Banden in Nichts nach, da sie auf einer bewussten Entscheidung und einem tiefen gegenseitigen Respekt basieren. Wer einen Blutpakt eingeht, verpflichtet sich, den anderen in jeder Hinsicht zu unterstützen, sei es in Kriegszeiten, bei politischen Intrigen oder persönlichen Herausforderungen.
Die Teilnehmer eines Blutpakts teilen nicht nur ihre Ressourcen und Geheimnisse, sondern sind auch bereit, ihr Leben für den anderen zu opfern. Diese Bündnisse werden oft zwischen Anführern verschiedener Stämme geschlossen, um Allianzen zu stärken und die Zusammenarbeit zu fördern. Sie sind aber auch unter einfachen Kriegern verbreitet, die damit ihre Loyalität und Kameradschaft vertiefen wollen.
Die Zeremonie, die einen Blutpakt besiegelt, wird oft von Ritualen und Gebeten an die Geister der Vorfahren begleitet, um den Pakt zu segnen und zu schützen. Es wird erwartet, dass die Beteiligten diesen Pakt ein Leben lang ehren, und ein Bruch des Pakts wird als schwerwiegender Verrat angesehen, der mit dem Verlust der Ehre und oft auch mit dem Tod bestraft wird.
Diese blutigen Verbindungen in der Baghatai-Kultur sind also weit mehr als einfache Freundschaftsbünde; sie sind eine heilige Verpflichtung, die das Leben der Beteiligten für immer verändert und ihre Loyalität auf die höchste Stufe hebt.

Initiationsritus

In der Kultur ist der Initiationsritus, bei dem junge Männer und Frauen an ihrem ersten Raubzug teilnehmen, ein entscheidender Moment im Übergang zum Erwachsenwerden. Dieser Ritus markiert den Beginn ihrer Reise als vollwertige Mitglieder der Gemeinschaft und zukünftige Krieger.
Die jungen Initianten schließen sich den erfahrenen Kriegern an, um nicht nur ihre Fähigkeiten im Kampf zu erproben, sondern auch ihre Loyalität, Tapferkeit und ihr Durchhaltevermögen zu beweisen. Bevor der Raubzug beginnt, versammeln sich die Jugendlichen und ihre Mentoren im Lager, wo sie rituelle Vorbereitungen treffen. Diese beinhalten Gebete und Segnungen durch einen Schamanen, der die Geister der Vorfahren um Schutz und Erfolg anruft. Die jungen Krieger werden symbolisch mit Erde und Blut gesegnet, um ihre Verbindung zu ihrem Land und ihrem Volk zu festigen.
Während des Raubzugs beobachten die jungen Krieger genau die erfahrenen Truppenführer, lernen die Taktiken des Krieges und den Umgang mit Waffen. Sie nehmen an allen Phasen des Raubzugs teil, von der Planung und dem Aufspüren des Feindes bis hin zum eigentlichen Angriff und der Plünderung. Besonders wichtig ist, dass sie die Methoden des Überraschungsangriffs und der taktischen Rückzüge erlernen, die für die Baghatai-Kriegsführung charakteristisch sind. Diese Taktiken erlauben es ihnen, ihre Gegner zu überlisten und mit minimalen Verlusten maximale Beute zu machen.
Die Beute, die bei diesen Raubzügen erlangt wird, umfasst nicht nur materielle Güter wie Gold und Silber, sondern auch Gefangene. Die jungen Krieger lernen dabei, wie sie ihren Anteil an der Beute einfordern und welche Bedeutung diese für ihren Status innerhalb der Gemeinschaft hat. Die Teilnahme an diesem ersten Raubzug ist daher nicht nur ein Test ihrer Kampffähigkeiten, sondern auch ein wichtiger Schritt in der sozialen Hierarchie der Baghatai.
Der Initiationsritus endet oft mit einem festlichen Gelage, bei dem die jungen Krieger ihre Geschichten teilen und ihre Erfahrungen reflektieren. Es ist ein Moment des Stolzes, in dem sie als vollwertige Mitglieder ihrer Gemeinschaft anerkannt werden und ihren Platz unter den Kriegern der Baghatai einnehmen.

Charaktereigenschaften

Häufig anzutreffende Charaktereigenschaften, die bei durchschnittlichen Nomaden zu finden sind: Anpassungsfähigkeit, pragmatischer Intellekt, Kampfgeist, Loyalität, und natürlich Resilienz.

Clans und Sippen

Die großen 6, die vorherrschenden Clans, die alles unter ihrer Kontrolle haben und das tägliche Leben unter den Clanmitgliedern bestimmen. Sie haben sich auf bestimmte Aufgabenbereiche unterteilt und darauf spezialisiert.
Torgol & Durnan - Krieg
Bayarshin & Erdenebaatar - Wirtschaft & Diplomatie
Tsogtoo - Bildung & Religion
Mergen - Herrschaft

Namensgebung

In der Kultur der Baghatai ist die Namenskonvention einfach und klar strukturiert, aber gleichzeitig tief in ihrer traditionellen Gesellschaft verankert. Der vollständige Name eines Baghatai setzt sich aus drei wesentlichen Elementen zusammen: dem eigenen Vornamen, dem Namen des Vaters und dem Clannamen.
Vorname: Der Vorname ist individuell und wird dem Kind oft bei der Geburt von den Eltern oder älteren Familienmitgliedern gegeben. Dieser Name kann Bedeutungen tragen, die mit besonderen Ereignissen, Eigenschaften, die man dem Kind wünscht, oder mit traditionellen Glaubensvorstellungen verbunden sind.
Vatersname: Der zweite Bestandteil des Namens ist der Name des Vaters. Dieser wird dem eigenen Vornamen nachgestellt und verdeutlicht die Abstammung und das Erbe des Kindes. Es dient nicht nur der Identifikation, sondern zeigt auch die Verbindung zur väterlichen Linie und die familiären Bindungen innerhalb der Gesellschaft.
Clanname: Der letzte Bestandteil ist der Name des Clans, dem die Person angehört. Dieser Name ist von großer Bedeutung, da er die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gemeinschaft innerhalb der Gesellschaft ausdrückt. Der Clanname wird stolz getragen, da er die Identität und die Ehre des Einzelnen innerhalb der größeren sozialen Struktur repräsentiert.

Feiertag

Es existieren zahlreiche Feiertage, doch wird hier nur der weltliche behandelt.

Eriin Gurwan

Der Eriin Gurvan ist ein bedeutender Feiertag in der Kultur, der die Einheit und Zusammengehörigkeit aller Clans feiert. Dieser Festtag geht auf die Zeit zurück, als Khargatan Möngke Yesügai Mergen die zersplitterten Stämme und Clans unter seiner Führung vereinte und damit den Grundstein für das vereinigte Volk der Baghatai legte.
Jedes Jahr kommen alle Clans zusammen, um diesen Tag mit einem großen Fest zu ehren. Der Eriin Gurvan ist mehr als nur eine Feier; er ist ein Ausdruck der kollektiven Identität und der gemeinsamen Geschichte der Baghatai. Die Feierlichkeiten beginnen mit einer großen Versammlung aller Clanoberhäupter, die sich unter einem festlich geschmückten Zelten, dem Zentrum der Feier, treffen. Hier werden in zeremonieller Weise Geschenke ausgetauscht, Bündnisse erneuert und Versprechen auf zukünftige Zusammenarbeit abgelegt.
Ein zentraler Teil des Festes ist das große Festmahl, bei dem traditionelle Speisen wie geröstetes Fleisch, frische Milchprodukte und das charakteristische Getränk Arkhi in großen Mengen geteilt werden. Die älteren Krieger erzählen Geschichten über die großen Taten von Khargatan Möngke Yesügai Mergen und erinnern die jüngeren Generationen an die Bedeutung der Einheit und des Zusammenhalts.
Das Fest ist auch von sportlichen Wettkämpfen und kulturellen Darbietungen geprägt. Bogenschießen, Reitwettbewerbe und Ringen gehören zu den beliebten Aktivitäten, bei denen die Teilnehmer ihre Geschicklichkeit und Stärke unter Beweis stellen können. Diese Wettkämpfe symbolisieren nicht nur die kriegerischen Fähigkeiten der Baghatai, sondern auch ihren unermüdlichen Willen zur Einheit und zum gemeinsamen Erfolg.
In den Abendstunden werden große Feuer entzündet, um die Gemeinschaft weiter zu stärken und die Einheit der Baghatai zu feiern. Die Feier endet oft mit einem Ritual, bei dem alle Anwesenden um das Feuer tanzen und Lieder singen, die die Taten der Ahnen und die Kraft der Einheit preisen.
Der Eriin Gurvan erinnert die Baghatai jedes Jahr daran, dass ihre Stärke in der Einheit liegt, und erneuert das Band zwischen den Clans, das Khargatan Möngke Yesügai Mergen einst geschmiedet hat.

Religion

Die Religion vereint Animismus, also der Glaube, dass unbelebte und/oder belebte Objekte Götter beinhalten können, den klassischen Schamanismus, Ahnenverehrung, sowie eine spezielle Form des Totemismus und eine Doktrin der Polylatrie. Nach der Religion gibt es neben der 12 großen Götter, die oberste ist Tayi, der ewig blaue Himmel selbst, die Vorstellung, dass neben ihren eigenen Gottheiten fremde Götter außerhalb ihres Pantheons existieren. Mit dieser Einstellung nehmen sie automatisch eine positive Haltung ein und sehen sich anderen Religionen tolerant gegenüber.

Beziehungen zu anderen Rassen

Die Baghatai haben komplexe und oft konfliktbeladene Beziehungen zu den verschiedenen Rassen, denen sie begegnen, und diese Beziehungen sind stark von historischen Spannungen und kulturellen Differenzen geprägt.
Menschen: Sie pflegen eine überwiegend positive Beziehung zu den Menschen. Diese positive Haltung beruht auf gemeinsamen Interessen und einer gewissen kulturellen Ähnlichkeit bei den Steppenvölkern der Menschen. Diese werden von den Baghatai als potenzielle Verbündete angesehen, mit denen sie sowohl in Handels- als auch in militärischen Angelegenheiten kooperieren können. Es gibt eine gegenseitige Wertschätzung, die auf gemeinsamen Werten wie Ehre, Tapferkeit und Loyalität basiert. In vielen Fällen sehen die Baghatai in den Menschen verlässliche Partner, mit denen sie ihre politischen und wirtschaftlichen Ziele verfolgen können.
Orks: Die Beziehung zu den Orks ist jedoch durch tiefe Feindseligkeit und Misstrauen geprägt. Die Baghatai betrachten die Orks als unberechenbare Gegner, die zu einer ständigen Bedrohung werden. Konflikte zwischen Nomaden und Orks sind häufig und blutig, da beide Völker oft um die Kontrolle über territoriale Ressourcen, vornehmlich über Weidelande und Vorherrschaft kämpfen. Diese Spannungen haben dazu geführt, dass die Baghatai den Orks gegenüber eine feindliche Haltung einnehmen, und jegliche Form von Zusammenarbeit wird abgelehnt.
Zwerge: Auch die Beziehung zu den Zwergen ist von Konflikten und Vorurteilen geprägt, obwohl sie nicht so intensiv feindselig wie die der Orks ist. Die Baghatai sehen die Zwerge als gierig und übermäßig dekadent, was zu wiederholten Spannungen geführt hat, insbesondere in Fragen der Ressourcennutzung. In ihren Augen missbrauchen sie die Natur und alles, was damit zu tun hat, kommt häufig zu Konflikten. Während es gelegentlich diplomatische Beziehungen gibt, sind diese oft von Misstrauen und Konkurrenzdenken überschattet. Die Baghatai sind sich der handwerklichen Fähigkeiten der Zwerge bewusst, sehen in ihnen jedoch eher Rivalen als potenzielle Verbündete.
Elfen: Der tiefste Hass der Baghatai ist jedoch den anderen Elfen vorbehalten. Diese Feindschaft ist tief verwurzelt und beruht auf einer langen Geschichte von Konflikten. Die Baghatai betrachten die anderen Elfenvölker als überheblich und manipulierend, was sie zu natürlichen Feinden macht. Diese Abneigung ist so stark, dass jede Begegnung zwischen den beiden Völkern fast zwangsläufig in Feindseligkeiten endet. Die Elfen werden von den Baghatai nicht nur als Rivalen, sondern als Erzfeinde betrachtet, deren Existenz allein als Bedrohung für die Baghatai angesehen wird. Sie haben die alten Wege der Natur verlassen und leben verängstigt hinter ihren Festungsmauern, anstatt ihrem natürlichen Trieb zu folgen.

Gründungsmitglieder

Jirael42
Thanatos_
rabi11
Gonaku
Ibrahim9x9
Die_Blockolade
CheeseToGo

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