Die Drachenmagie

„Von jenen, die Drachenflüstern konnten“

Ein Fragment aus dem Liede des alten Wanderers

„Magie?“ sprach der Alte und spuckte ins Feuer. „Davon gibt es viele. Wind und Wasser, Blut und Schatten, selbst Licht, das lügt. Aber Drachenmagie… die ist anders.“

Manche Geschichten sind zu groß für Bücher und zu alt für Runen. Sie leben im Flüstern des Windes über geborstenen Türmen, im Schweigen der Berge, wo einst Schwingen die Wolken durchbrachen.

So auch jene Geschichte, die man sich in den Grenzlanden erzählt – von einem Kontinent jenseits der Nebel, von Menschen, die in ihrer Welt kein einziges Zauberwort fürchteten… bis sie auf Drachenmagie stiessen.

Diese Magie stammte nicht von Göttern, nicht von Elfen, Orks oder Zwergen, sondern von den Drachen selbst. Ihre Kraft war nicht gewoben aus Sprüchen, sondern aus Gesetzen, die selbst die Zeit beugten – älter als Sprache, älter als Wille.

Drachenmagie durchzieht ganz Eldoria. Sie fliesst durch Kontinente und Inseln, durch Wälder und Gebirge, wie eine zweite Seele der Welt. Es ist diese Macht, die den Völkern Eldorias das Verstehen ermöglicht – eine gemeinsame Sprache, geboren nicht aus Vereinbarung, sondern aus der Ordnung der Dinge selbst. Sie ist es auch, die die Portale bindet, die Welten verbindet, die Grenzen überwindet.

Und sie ist es, die Dinge hinterlässt. Spuren. Artefakte. Ein Bogen aus dem Holz des zerborstenen Weltenbaums etwa, der einst von jenen geführt wurde, die heute im Schatten der Ewigkeit stehen – und der seinen Weg zu den Elfen fand, als Zeichen der Weite, der Genauigkeit, der Zeit selbst. Oder eine uralte Axt, schwer wie Erinnerung, von Zwerg zu Zwerg weitergereicht, ohne dass je vergessen wurde, wer sie zuerst führte.

Und jener Schädel – roh, vernarbt, von Blut getränkt – den man in Orkstämmen sieht, bei Festen, bei Kriegen, bei Krönungen. Sie alle tragen Zeichen von ihr: Drachenmagie.

Und dann – da ist noch ein anderes Relikt: Stiefel, gefertigt nicht von jenen, die die Magie verstanden, sondern von einem Menschen. Von Siegfried, der das Unmögliche wagte. Aus den Schuppen Fafnirs schuf er, mit blossen Händen und kühnerem Geist, etwas, das ein Drachenflüstern in sich trug – auch wenn er die Sprache nie sprach.

Doch so wie Drachenmagie einst die Menschen aus ihrer eigenen Welt nach Eldoria brachte, so kann sie sie auch weiterhin berühren. Und anders als bei jeder anderen Magie sind die Menschen ihr nicht entzogen.

Manchmal ist es ein Segen – eine unerklärliche Gabe, eine wundersame Rettung. Doch ebenso oft ist es ein Fluch, der sie ereilt: ein Herz, das in Stein gefangen wird, ein Geist, der für immer in Träumen wandelt. Die Drachenmagie wählt nicht. Sie nimmt, sie gibt – und sie kennt kein Erbarmen.

Drachenmagie fragt nicht. Sie ist kein Zauber, der gebrochen, kein Fluch, der geheilt werden kann. Sie ist Wesen. Und sie brennt sich ein. Tief. Lautlos. Für immer.

OOC

Wir bitten vorerst, die Drachenmagie nicht ohne Absprache in grosse Plots hinzuzufügen. Die Drachenmagie ist längerfristig für Events gedacht und ist eher als Umweltmagie anzusehen.

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