Die Kirche der weißen Flamme

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Nach dem Fall der großen Bastion der Christenheit Greifenstein im Süden, zurückgezogen hinter hohen Mauern in Isolation, dem Erstarken der Chaoswesen in Aratham und dem Erscheinen neuer, vielversprechender Gestalten in Parsifal, regen sich Zweifel in den Herzen der übrig gebliebenen amtierenden Kleriker, ob es an der Zeit für einen Wandel ist…
Wie die Sünde auf ewig zu verderben sucht, so soll auch die weiße Flamme auf ewig weiterbrennen.

Anlässlich der Abwesenheit und des schlussendlichen Verfalls des einstigen christlichen Oberhaupts, sowie vor allem der Verwahrlosung der eigenen Vasallen und Ländereien wurden In den letzten Wochen verschiedenste Reformthesen in den Schreibstuben des kaltenfelser Bischofs ausgearbeitet, welche eine neue Ära des Glaubens , speziell für die Menschen des Südens, einläuten soll.
Die Rede ist hierbei von der Kirche der weißen Flamme, eine Abspaltung des ehemaligen Christentums und sich als eigenständig verstehende Religionsgemeinschaft.

Symbolik

Die „Weiße Flamme“ steht für die innere Reinheit und Selbstreinigung, etwa durch finstere und sündhafte Gedanken, symbolisiert Hoffnung sowie Licht in dunklen Zeiten und verweist jene die sie bedrohen auf ihr baldiges Schicksal…
Des Weiteren lassen sich in ihr Kraft und Zielstrebigkeit lesen.
Die Flamme ist innerhalb der Grenzen das wohl verbreiteste Symbol des Glaubens, und somit das Wichtigste.

Alternativ wird ab und an ein Totenkopf verwendet, welcher die okkulte Seite der Kirche repräsentiert. Zuweilen werden darin auch die inquisitorischen Vollmachten innerhalb des Reichs interpretiert, doch kommt dies zu selten vor um plausibel zu wirken.
Zwar ist die Kirche der weißen Flamme, wie später in der „Zusammenfassung“ zu lesen, öffentlich präsent und aktiv, doch bleiben viele innerliche Strukturen geheim und sind nur dem Klerus und König vorbehalten.

Zusammenfassung

Die Kirche der weißen Flamme, versteht sich als Staatskirche, bleibt jedoch insofern seinen christlichen Wurzeln treu, indem sie weltliche und geistliche Herrscher trennt.
So ist der amtierende Stadtherr Thebaldus Hufner zwar Ehrenoberhaupt der Kirche, jedoch liegt die de facto Führung beim Primas, dem obersten Priester, Jésus Sánchez.
Dies lässt sich damit begründen, dass dem König eine priesterliche Ausbildung fehlt, und sich ohnehin um wichtigere politische Ereignisse kümmern muss.

Die Kirche der weißen Flamme ist die offizielle Staatsreligion der Stadt.
Ihre Aufgabe ist es nicht nur die Traditionen und kulturellen Sitten der Stadt zu wahren, etwa durch Rituale und Feste, sondern auch je nach Möglichkeit den Glauben durch Wanderpredigten oder Lesungen zu verbreiten.
Ebenso wie das klassische Christentum gibt es ein Mönchstum, mit dazugehörigen Klöstern und einer für Aristokratenkindern attraktive Karrieremöglichkeit.
Unter anderem dadurch übt die Kirche auch direkten Einfluss auf den Alltag der Stadtbewohner aus, etwa indem der kaltenfelser Bischof Mitglied des Rates ist.
Die Kirche beschränkt sich nicht auf die Tempel oder Schriften, sie lebt somit in den Anhängern, in der jeweiligen Gemeinde und in all jenen, die festen Glauben in sich tragen.

Die Kirche der weißen Flamme vertritt ebenso wie das Christentum eine Tugendlehre, bei der etwa Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung, Glaube und Hoffnung gepriesen werden.
Dennoch sollte man sich nicht täuschen lassen und den Aspekt der Staatskirche nicht außer Acht lassen. So wird etwa Treue gegeüber dem König und der Krone hoch geschätzt und des Öfteren entlohnt.
Unter den einfachen Bürgern des Reiches und darüber hinaus bietet die Kirche der weißen Flamme ein Licht in dunklen Zeiten.
Somit gelten die Lehren der Kirche als Richtlinien für ein gelungenes und religiösgefälliges Leben innerhalb der Reichsgrenzen und lassen aus sich zugleich die königliche Macht ausstrahlen.

Im alltäglichen Leben ist die Kirche vor allem durch Eheschließungen, Verträge, Geburten oder simple Messen präsent.
Zu gegebenen Anlässen wie etwa kirchlichen Festen, später dazu mehr, werden Almosen an die Bedürftigen verteilt, zuweilen auch Nahrungsmittel.
Der Klerus ist mit seinen schwarz-weißen, oder schwarz-silbernen Gewändern leicht zu identifizieren und lässt dabei keine Ausnahmen zu. Selbst der ranghöchste Bischof kleidet sich in diesen Farben und verzichtet größtenteils auf Prunk, da Enthaltsamkeit zwar keine Tugend ist, doch gern gesehen und geschätzt wird.
Den einzig nennenswerten Schmuck bildet eine Kette, welche dem ranghöchsten Priester, bzw. Primas zusteht, in Form einer stilisierten Flamme.

„Praetor bei kirchlichem Dienst“

Zusammenfassend besteht die Kirche nach wie vor der Abspaltung des klassischen Christentums als Hilfsorganisation für die Bedürftigen innerhalb der eigenen Grenzen, als Hüter und Beschützer der lokalen Traditionen und Vollzieher für schand- und sündhafte Taten. Eben dafür ist die Staatskirche mit inquisitorischen Vollmachten ausgestattet.

Glaube & Mythen

Sich selbst als legitime Nachfolgerin und Alternative zum Christentum betrachtend, bleibt einiges von ihm auch in der Kirche der weißen Flamme erhalten.
So gibt es etwa ebenfalls Engel wie Teufel, doch der Gottesbegriff ist hierbei ein anderer.

Der Kirche der weißen Flamme nach, hat der Herr die Christenheit für ihre Exzesse gestraft, ihr Leben im Überfluss und der Verschwendung, den Besitz überflüssiger weltlicher Güter und der Verkauf von Ablässen.
Gott hat sich von den Menschen abgewandt und blickt mit Zorn auf das verdorbene Menschengeschlecht, unter denen sich einige Wenige befinden, welche die Wahrheit erkannt haben, und sich in Form einer neuen Bewegung dem Herrn wieder annähern wollen.
Hierbei spielt die Flamme eine wesentliche Rolle. Zwar ist der Herrgott noch verehrungswürdig, doch sieht man sich selbst als Mensch und somit Angehöriger und gegebenenfalls Mitschuldiger des Scheiterns als unwürdig. Unwürdig einem so hohen Wesen zu huldigen, weshalb die Flamme als Symbol seinen Platz in Kirchen und anderen dekorativen Orten einnimmt.

Ein schrittweises Annähern an Gott funktioniert jedoch nur durch strengste Selbstreinigung, der Verbannung alles Sündhaften und Verfolgung von Werteverfall. Doch gibt es nicht nur Zorn und Hass. Wie in der „Zusammenfassung“ erwähnt, sind Tugenden wie Tapferkeit und Gerechtigkeit ebenso ein Bestandteil des Glaubens wie z.B Strafe.
So kümmert man sich etwa um Bedürftige innerhalb der eigenen Grenzen, pflegt und versorgt sie, verteilt Almosen und hält rituelle Festlichkeiten ab. Des Weiteren gibt es eine Armenherberge, in der Bedürftige ohne Kosten so lange verweilen können, wie es nötig ist.

Auch der Tod spielt eine andere Rolle als bisher.
Er wird teilweise wie ein Gott verehrt, vor allem dadurch dass er alle gleich behandelt, was ihn für viele attraktiv macht welche bisher unter anderen gesellschaftlichen Aspekten litten.
Für ihn spielt Vermögen oder Klugheit keine Rolle, denn der Tod entscheidet selbst, wen er wann zu sich ruft.
Auch angesichts Gottes Abwendung von den Menschen spielt der Tod eine außergewöhnlich große Rolle.
Ein Leben nach dem Tod wird nur nach einem kirchengefälligen Leben gewährt, selbiges Gilt für die Bestattung. Ansonsten droht ein ewiges Fristen im Nichts, jegliche weltliche Erinnerungen werden getilgt, und der Name des sündhaft gewesenen wird mit der Zeit vergessen.

So ist es etwa dem Klerus nicht gestattet in jeglicher Form romantische Beziehungen zu führem, geschweige denn Familie zu gründen. Sie widmen ihr gesamtes Leben der weißen Flamme und der Wiederannäherung Gottes, und können sich solche Ablenkungen nicht erlauben.

Es ist also kaum verwunderlich dass die Kirche der weißen Flamme für Außenstehende etwas Okkultes an sich hat, und die Schlichtheit, sowie Düsterheit der Kirchen trägt nicht zum Gegenteil bei.

Prozession am „Trauertag“

Ränge

Primas:

Höchster Klerikaltitel innerhalb der Kirche der weißen Flamme. Üblicherweise ist der Träger dieses Titels, derzeit innegehalten von Jesús Sánchez, das alleinige Oberhaupt der Kirche.
Ihm obliegen Führung und Aktionen der Kirche, Verwaltung der kirchlichen Schatzkammer und allerlei administrative Aufgaben.

Visitator:

Praetor mit vom Primas erteilten „inquisitorischen“ Vollmachten. Ihm obliegen die Verfolgung und Bestrafung sündhaften Verhaltens innerhalb der Kirche, sowie das Aufspüren ketzerischen Verhaltens. Vorzugsweise wird zu Reue und Buße bewegt, doch ist es ihm gestattet nötigenfalls ein Visitationskomitee einzuberufen.
Hierbei entscheidet ein Komitee aus verschiedenen einberufenen Geistlichen über den Prozess.

Praetor:

Leiter eines Klosters oder einer örtlichen Kirche, und des im besten Fall dazugehörigen Kirchenbezirks. Zusätzlich hat er zur Aufgabe die Novizen in die Gebräuche und Riten der Kirche einzuführen, sie beim Einleben zu unterstützen und ihnen als Beichtvater zu dienen.
Ein Praetor leitet in seiner ihm zugewiesenen Kirche die Gottesdienste und trägt generell Verantwortung für Tun und Handeln der Novizen.

Novize:

Person, welche der Kirche neu beigetreten ist und eine klerikale Karriere anstrebt. Er untersteht dem Praetor und erhält bis zu seiner „Praeturweihe“ ((Abschluss der Novizenzeit, bzw. des Noviziats)) Unterricht in allen wichtigen Bereichen des Klerus. Dazu gehören die Fähigkeiten des Lesens und der allgemeinen Belsenheit, der Liturgie, Verwaltung und grobe Einblicke in das Inquisitionsrecht.

Feiertage & Feste

Sonnenwende

Die Sonnenwende ist der Tag mit der längsten Sonnenscheindauer und wird als einer der wenigen freudigen Feiertage gesehen. Daher wird er traditionell als eines der höchsten Feste mit Huldigungen und Prozessionen gefeiert.

Erntefest

Das Erntefest wird üblicherweise im Hochsommer gefeiert. Gedankt wird, im besten Fall, für die hohen Erträge der Felder, die vollen Wasserspeicher und Brunnen. Sofern es die Erträge zulassen, wird ein großes Festmahl veranstaltet, ein Gottesdienst gehalten und eine Prozession durch die Stadt abgehalten, bei der ein, für die üblichen Verhältnisse, ungewöhnliches Maß an Almosen verteilt wird.

Schwurfest

Feiertag zum Ende des Noviziats, Gelöbnis und Einschwörung der somit neuen Praetoren.

Fastenzeit

Üblicherweise von Anfang Februar bis Ende März, bei dem Meditation, Fasten und generelle Mäßigung im Vordergrund stehen. Sie wird von weniger überzeugten Anhängern ignoriert, jedoch muss mit Missfallen und Argwohn seitens streng gläubiger gerechnet werden.

Nacht der Reinigung

Abendlicher Gottesdienst in der Neujahrsnacht, gedacht als Vorbereitung auf das kommende Jahr und zur Selbstreinigung von Körper und Geist.

Trauertag

Allgemeiner „Feier“-tag, zum Gedenken an gefallene Gläubige, Krieger und Klerikale.

Haltung zu anderen Religionen

Die Kirche der weißen Flamme betrachtet andere Religionen als größtenteils fehlgeleitet. Das schließt jedoch noch lange keine Feindschaft mit ein, da die Kirche fehlgeleitete Glauben auch als „Schützlinge“ betrachten kann, sofern sie sich nicht zu sehr vom eigenen Glauben unterscheiden.

Wissbegierig doch mit großer Neutralität wird das Chaos betrachtet, wohl aufgrund seiner trickreichen und hinterlistigen, sowie brutalen Götter, welche der Ordnung per se nicht wohl gesonnen sind.
So sind Bündnisse etwa möglich, doch mit Vorsicht zu genießen.

Elfische und andere „Natural“- Religionen werden eher spöttisch betrachtet, beruhen sie in den Augen der weißen Flamme zu sehr auf naturaler Mystik. Dennoch werden auch sie weder bevorzugt noch grundlegend verfolgt oder verachtet, man steht ihnen neutral gegenüber.

Dem Christentum steht man mit relativer Offenheit gegenüber, zumindest im Vergleich mit anderen Religionen. Zwar sind sie fehlgeleitet, doch wird im Grunde der Papst selbst angeprangert, etwa dass er im Überfluss lebt und keine Demut und Maße kennt.
Ablassbriefe zur angeblichen Vergebung von Sünden, welche letzlich doch nur die Kirche bereichern sollen, Monumentalbauten oder unverfrorene und überzogene Steuern.
Denn ist der greifensteiner Papst als Ketzer zu bezeichnen? Zweifelt nicht daran, denn er ist es. Jene die behaupten er sei als Papst unfehlbar aller Sünden mögen ihn dadurch also wohl über Petrus oder die anderen Apostel stellen.
Die wahre Antwort darauf wäre: Allein Gott ist der Herr der Welt, einzig er ist ohne Fehl und ihm obliegt es zu tun und zu lassen wie es ihm beliebt, nicht aber dem Papst.
Denn sein Leben entspricht keinem demütigen und kirchengefälligen Leben.
Trotz alledem erfreut man sich dennoch fehlgeleitete Brüder auf den rechten Pfad zu führen.

Bildanhänge

„Praetor bei kirchlichem Dienst“:

(Weiterleitungshinweis)

„Prozession am Trauertag“:

(Weiterleitungshinweis)

OOC

Änderungen vorbehalten.
Mir ist bewusst, dass einige darin zu viel Fantasy sehen, andere wiederum meinen es unterscheidet sich gar zu wenig vom ursprünglichen Christentum.
Ich persönlich sehe es eher als Alternative denn als Fantasy, da keine großen neuen Elemente erfunden werden.
Wie dem auch sei, sowohl kulturell- als auch rplich gesehen passt das jetzige Konzept am besten zu uns, allerdings sind immer noch Änderungen möglich, bis es (demnächst) zu einer komplett fertigen Version kommt.

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Hey,

danke für deine Vorstellung! Deine Religion ist angenommen! Viel Spaß weiterhin im RP!

GG

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