→ Tief verborgen an einem geheimnisvollen Ort, setzte sich Vlad Kaszkovic, der einstige General Spartas, an seinen massiven Fichtenholzschreibtisch.
Die Wände waren tapeziert mit vergilbten Karten, handschriftlichen Dokumenten und kunstvoll gestalteten Wappen – stille Zeugen vergangener Abenteuer und geheimer Missionen.
Das schummrige Licht einer flackernden Kerze enthüllte staubige Regale, auf denen verblasste Bücher und rollenweise Pergament ruhten – ein Arsenal von Wissen und Erinnerungen, das darauf wartete, wiederentdeckt zu werden.
Der Raum atmete den Hauch vergangener Größe und unermesslicher Geheimnisse, die nur jene zu kennen schienen, die den Weg zu diesem abgeschiedenen Ort gefunden hatten.
Hier, inmitten dieser Kulisse aus Geschichte und Verborgenheit, begann Vlad Kaszkovic, in sein Buch niederzuschreiben:
・Kapitel 1: Wer sind wir?
Wir alle kennen wohl die Antwort, wir sind Menschen, doch was zeichnet uns aus?
Ist es unsere Treue? Unsere Stärke oder unser Verstand? Wer in diesen Ländereien lebte wird alles verneinen. Wir sehen Wesen, welche auf Lebenszeiten Ihren Glauben verbunden sind, Monster, welche uns in einzelteile zerschlagen und Genies, welche fliegende Festungen bauen.
Manch einer würde sagen, dass diese Welt uns zeigt, dass wir schwach sind. Dass wir nichts weiter als unglückliche Opfer des ewigen Spiels namens Leben sind und uns den stärksten unterwerfen sollten. Doch die Zeit zerstörte diese Logik.
Die älteste Stadt Parsifals… eine der Griechen. Riesige Imperien der Christen und Wissenschaftler, welche die Erfindungen anderer Wesen für Menschen zugänglich machen.
Schlachten, gar ewige Kriege und trotz dessen, trotz unserer vermeintlichen ewigen Schwäche sind es die Menschen, welche den Großteil der Wesen bilden, welche sich vereinen und den anderen die Wege der Menschen zeigen.
Wie genau schaffen es die Menschen so stark zu werden?
・Kapitel 2: Was sind unsere Hürden?
Schaut man als Mensch zu den Elfen sieht man auf den ersten Blick Ihre pure Macht.
So erschaffen sie aus den nichts Pflanzen, erzeugen blitze oder erblinden das Auge ohne mit der Wimper zu zucken. Eine stärke, welche die Menschen augenscheinlich nur beneiden können. Doch was ist deren Preis?
Die Welt, wie wir sie kennen basiert auf regeln und wo stärke ist befindet sich schwäche.
Die Elfen mögen die Magie beherrschen, doch die Quelle dieser ist Ihr größter Feind. An starke Ketten sind sie gebunden, welche Ihren Fortschritt zerstören, die Fruchtbarkeit senken und sie dazu bringen in Ihrem langen Leben die Zeit zu vergessen, bis es irgendwann zu spät ist.
Egal wie viele Elfen noch kommen werden, Ihr Volk, sei es Hoch oder Dunkelelfen sind aufgrund der niedrigen Bevölkerung einen langsamen Untergang geweiht.
Die Traditionen, der Hass zu dem Gegenüber und Ihr Sinn der vermeitlichen Überlegung stoppen jegliche Entwicklung dieser Mächtigen Rassen.
Solche schwächen finden wir überall. Bei den Orks ist es der Zwang der Psychischen stärke. Bei den Zwergen der Berg, welcher nur begrenzten Raum gibt und bei den Goblins Ihre ewige Gier.
Doch gibt es eine Ausnahme, welche sich die Menschen nennen.
Seit anbeginn der Zeit waren wir selbst auf unserer Welt schwach.
Keine Magie, keine überragenden Kräfte und keine natürlichen Waffen, außer unserer enormen Intelligenz.
Durch sie schafften wir zu überleben wie auf unserer, so auch auf dieser Welt.
So verzeichnen wir Menschen, dass jede Kultur, welche in die Städte kommt bereit ist jegliche Konflikte, Ängste und Vorurteile hinter sich zu legen, wenn nur ein großer gemeinsamer Feind vor uns steht.
Die Menschen wählten zum ersten mal einen Feind, der nicht sie selbst war und konnten so die Schwächen finden, welche sie brauchten.
Ein Blick auf Sparta reicht, um diese Theorie zu bestätigen. Statt mit den anderen Menschen, wie Greifenstein oder Minga zu kämpfen zeigten sie mit den Speer zum Chaos und verwandelten die einstige stärke des Chaos, Ihre angsteinflößende Macht, zu einer Waffen der Menschen. So versammelten sie hinter sich die Ordnung und brachten Jahre der starken unterdrückung.
Eine Chaostadt nach der anderen wandelte zu der Ordnung und machte mit Ihnen Packte, Friedensverträge und allianzen, was die anderen Anhänger als puren Verrat wahrnahmen. In Ihrer Arroganz sahen sie nicht mehr, dass sie nun diejenigen waren, welche gegeneinander kämpften, während die anderen sich weiter aufbauten und Ihre wahre Macht zeigen konnten.
Nicht jeden Kampf gewannen die Menschen. Doch waren sie diejenigen, welche am schnellsten nach jeden Fall aufstehen konnten. Sei es Gestern, Heute oder in der Zukunft.
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→ Nachdem Vlad Kaszkovic seine Feder niedergelegt hatte und die letzten Worte in das vergilbte Pergament eingeflossen waren, verharrte er einen Moment lang reglos. Ein Hauch von Zufriedenheit lag in der Luft, bevor er langsam das Buch schloss.
Das dumpfe Geräusch des zuschlagenden Buchs erfüllte den Raum und hallte einen Augenblick wider. Mit einem letzten Blick auf die mit Wissen gefüllten Regale erhob sich Vlad von seinem Schreibtisch.
Ein flackernder Kerzenschein begleitete ihn hinaus aus dem verborgenen Büro, und die Tür schloss sich hinter ihm mit einem leisen Knarren. Die Geheimnisse des Raumes blieben zurück, in Erwartung des nächsten Augenblicks, in dem sie enthüllt werden würden.