Elfenkreis - Die Kinder Dylandrias

Die Kinder Dylandrias

Nahe der einst blühenden Wald-Elfenstadt Dylandria, aber dennoch außerhalb eines jeden Blickes, erbauten die Elfen einen Steinkreis, der den feierlichen Zeremonien ihrer Kultur diente. Diesen heiligen Ort der Ruhe, musste man bewusst aufsuchen, denn die Feierlichkeiten sollten niemals von den Alltagsgeräuschen und Eindrücken der Elfenstadt beeinträchtigt werden.

So wurden dort romantische Vermählungen, Riten des Erwachsenwerdens und Geburten neuer Waldelfen freudig und gebührend zelebriert.
Es war ein wundervoller Ort der Freude und Harmonie. Ein Steinkreis der dazu einlud wie in einem Atrium zu sitzen oder auch zu stehen und den Blick in Richtung eines Steinbogens zu wenden, an dem sich der zeremonielle Teil abspielte. Es war ein verwachsener Ort und spiegelte die Eleganz und die Anmut Mutter Naturs wieder. Moose der unterschiedlichsten Art – von kräftig in sattem grün, bis weich in zartem hellgrün, Pilze wie funkelnde Smaragde, wilde Ranken und farbenprächtige Wildblumen zierten diesen heiligen Fleckchen Erde.

Am Tag eines Ritus des Erwachsenwerdens, machten sich all die Kinder der Stadt Dylandria auf, ihren Ältesten unter ihnen zu verabschieden in sein zukünftiges Leben als Erwachsener. Nach dem feierlichen Festakt, würde dieser 3 Tage und Nächte auf sich allein gestellt am Steinkreis verbringen und bei seiner Wiederkehr als Erwachsener gelten. Jedes Kind und sei es noch so klein würde an diesem Ritual teilhaben dürfen. Ein besonderer Tag für die Kinder Dylandrias.
Strahlend schön gekleidet und herausgeputzt, wanderten die Kinder zum Steinkreis. Die Aufregung und Vorfreude des besonderen Tages war zu spüren und allgegenwärtig.
Sie versammelten sich, tanzten, sangen und zelebrierten den jungen Erwachsenen bis spät in die Nacht hinein, bevor sie sich wieder aufmachten um nach Hause zurückzukehren und den Anwärter allein zurückzulassen.

Doch leider sollte es nie dazu kommen. Eine Gruppe düster aussehender Gestalten, großgewachsener Natur und abscheulichstem mordlüsternem Verhalten überfiel während des Rituals den Platz des Elfenkreises. Panik brach aus und obgleich die Elfenkinder versuchen zu fliehen, konnte doch keines diesem Akt der puren Gewalt entkommen. Blut tränkte die Steine und hinterließ nur noch die Hoffnungslosigkeit.

Dieser Tag besiegelte den Untergang der einst prachtvollen Stadt Dylandria, da mit ihm, alle zukünftigen Bewohner -die Kinder Dylandrias- ausstarben.

Jahrhunderte vergingen und die Zeit brachte den Verfall der Stadt mit sich, jedoch nicht die des Steinkreises. Das Wetter bereinigte den einstigen Schauplatz der Verwüstung und des Schmerzes und ließ ihn wieder in altem Glanz erstrahlen. Einstig und allein die Energien dieses Ortes veränderten sich. Es lag nun Schwere in der Luft und jedem Auffinder des Ortes bescherte es nun ein unruhiges Gefühl.

Die Legende besagt, dass dieser mystische Ort nun von Irrwichen bewohnt werden würde, die jedem erscheinen, der sich zufällig oder auch absichtlich am Steinkreis befände.
Die verlorenen Seelen der Kinder Dylandrias - die Demjenigen mit reinem Herzen, den Weg nach Hause aufzeigten, doch allen Anderen den Weg ins eigene Verderben bringen würden.

Und so manches mal, wenn der Wind durch die Bäume streicht, kann man noch heute das Wehklagen der Familien Dylandrias vernehmen.

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Einen besonderen Dank an LinaAlbi, die mich mit tollen Fotos ausgestattet hat!

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