Name: István Farkas
Geschlecht: männlich
Alter: 20 Jahre
Rasse: Mensch
Wohnort: Wildnis
Herkunft: Königreich Ungarn / Nyírség (östliche Ausläufer Ungarns)
Religion: katholisch
Beruf: arbeitslos
Aussehen und Merkmale: István ist ein 178cm großer, nicht sehr kräftiger Mann. Er hat wie sein Bruder ein etwas markanteres Gesicht, schwarze Haare und dunkelblaue Augen
Charaktereigenschaften:
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Besonnen: Während Lazlo impulsiv ist, wägt István jedes Risiko genau ab.
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Pragmatisch: Moralische Fragen interessieren ihn nicht – wenn eine Lüge oder ein Verrat hilft, dann ist es eine valable Option.
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Loyal: Trotz seiner berechnenden Art würde er seinen Bruder nie im Stich lassen.
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Hinterlistig: Er scheut sich nicht davor, Falschspiel, Erpressung oder Täuschung zu nutzen, um zum Ziel zu kommen.
Stärken:
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Gebildet: István kann lesen und schreiben, versteht Karten, Briefe und die Feinheiten von Handel und Politik.
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Taktiker: Er denkt voraus, plant Überfälle im Detail und sorgt dafür, dass sie nicht unnötige Risiken eingehen.
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Täuscher: Er weiß, wie man Worte als Waffe einsetzt – sei es, um jemanden zu überreden, zu betrügen oder in die Irre zu führen.
Schwächen:
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Ungeschickt mit Waffen: Er kann kämpfen, doch es fehlt ihm an Kraft und roher Kampferfahrung. Stattdessen setzt er auf Dolche und Überraschungsmomente.
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Physisch schwächer: Weniger kräftig und ausdauernd als sein Bruder – in einem fairen Zweikampf wäre er unterlegen.
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Überheblich: Sein Wissen lässt ihn manchmal glauben, er wäre anderen überlegen, was ihn in Schwierigkeiten bringen kann.
Fähigkeiten:
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Strategie und Planung:
István ist ein brillanter Denker, der seine Umgebung genau beobachtet und lange im Voraus plant. Er kann eine Situation durchdenken und bis ins kleinste Detail berechnen. Wo Lázló impulsiv handelt, hat István stets einen Plan B (oder C), falls etwas schiefgeht. -
Diplomatie / Täuschung:
Durch seine Erfahrung mit Mönchen und Priester hat István gelernt, wie man in Gesprächen und Verhandlungen den richtigen Ton trifft. Er kann Menschen geschickt manipulieren oder sie in die Irre führen, um Informationen zu erlangen oder den Weg für einen Raub zu ebnen. -
Schleichen und Heimlichkeit:
Während Lázló seine Kraft nutzt, um zu überleben, setzt István auf Subtilität. Er ist ein Meister im Schleichen und kann sich unbemerkt an seinen Feinden vorbeischleichen oder aus brenzligen Situationen entkommen, ohne aufzufallen. Diese Fähigkeit ist besonders nützlich, wenn sie sich in feindlichem Gebiet bewegen oder ein Gebäude ausspionieren.
Lebensgeschichte:
Wenn Lazlo das wilde Tier war, dann war István der Schatten, der über das hohe Gras strich. Von Kindheit an unterschied er sich von seinem älteren Bruder – schmächtiger, bedächtiger, weniger von der brutalen Härte des Lebens gezeichnet. Während Lazlo mit bloßen Fäusten kämpfte, beobachtete István. Während sein Bruder gegen seinen Vater aufbegehrte, lernte István, wie man sich unterordnet, nur um später den Dolch in den Rücken zu rammen, wenn es nötig wurde.
Er verbrachte Stunden in der kleinen Dorfkirche, nicht aus Frömmigkeit, sondern aus Neugier. Die Geistlichen waren milder als der prügelnde Vater, und als sie bemerkten, dass er klug war, brachten sie ihm Lesen und Schreiben bei. Eine Welt tat sich auf, die sein Bruder nie betreten konnte – eine Welt der Worte, der Verträge, der Pläne. Doch dieses Wissen war wertlos, als die Söldner kamen.
Das Dorf ging in Flammen auf, der Vater fiel in seinem nutzlosen Widerstand, die Mutter schrie irgendwo in der Dunkelheit. Instinkt trieb István zur Flucht, aber nicht mit seinem Bruder – die Trennung kam plötzlich, grausam. Ein Geistlicher rettete ihn, nahm ihn mit ins nächste Kloster, wo er Sicherheit fand. Dort hätte sein Leben einen anderen Verlauf nehmen können. Er hätte sich einer höheren Macht verschreiben können, das weiche Leben der Mönche führen, seine Hände über staubige Pergamente statt blutige Beutebeutel gleiten lassen.
Doch dann kam Lazlo.
Nicht wie ein Ritter auf einem edlen Ross, sondern wie ein Wolf, der nach seinem verlorenen Bruder suchte. Abgemagert, voller Narben, aber lebendig. Und mit ihm kam die Versuchung – das Versprechen von Freiheit, von Beute, von Rache an einer Welt, die sie beide verstoßen hatte.
István dachte lange nach. Doch in seinem Innersten wusste er bereits die Antwort.
Als er das Kloster verließ, ließ er die Gewänder des Mönchs hinter sich, doch nicht sein Wissen. Während Lazlo durch die Wälder streifte, lernte István, die Städte zu lesen – wo sich die reichen Händler niederließen, welche Pfade am schlechtesten bewacht waren, welche Herren ihre Schulden nicht begleichen konnten. Lazlo war ein Räuber aus Instinkt, István aus Kalkül.
Er kann kämpfen, wenn es nötig ist, doch er hasst es. Lazlo mag mit der Faust zuerst zuschlagen, aber István bevorzugt den Dolch, den man erst spürt, wenn es schon zu spät ist. Rohes Kräftemessen überlässt er seinem Bruder, denn was ihm an Muskeln fehlt, macht er mit Schläue wett.
Nun ziehen sie gemeinsam durch die Lande, zwei Räuber, vereint im Blute, doch so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Und während Lazlo nach dem nächsten großen Beutezug giert, denkt István bereits an die Zukunft.
Der Wind roch nach Salz und Tod.
Lázló hustete neben ihm, spuckte eine Mischung aus Meerwasser und Blut auf das rutschige Deck. István sah es aus dem Augenwinkel, doch er reagierte nicht. Die Ketten an seinen Handgelenken brannten wie Feuer, rostiges Eisen, das ihn an die anderen Gefangenen band. Sie waren viele – Männer, Frauen, sogar Kinder. Verschleppt aus ihren Dörfern verkauft an Höchstbietende und nun wurden sie über das Meer gebracht. Wohin, dass wusste niemand.
István schwieg. Er rechnete. Er beobachtete. In seinem Kopf formte sich ein Muster, ein Bild aus Wachwechseln, Routen und Schwächen. Doch jede Möglichkeit endete an denselben Punkten: den Ketten. Den Wachen. Ihm.
Der Aufseher – ein massiger Koloss mit Armen dick wie Baumstämme. Seine schwarzen Augen funkelten in der Düsternis, während er mit einem Knotenstock über die Decksplanken schlug, nur um den Gefangenen Angst einzujagen. Er war ein Fremder. Kein Ungar, kein Bulgare, kein Transsilvanier. Er war etwas anderes.
„Rühren heißt Prügel,“ knurrte es in brüchigem Ungarisch. „Widersetzen heißt Sterben.“
Die Reise war ein Albtraum aus Salzwasser, Hunger und Dunkelheit. Stürme rissen an der See, die Luft war schwer von Angst und Verzweiflung. István zählte die Tage nicht mehr. Es war nur noch ein endloses Jetzt.
Und dann kam die Nacht, die alles veränderte.
Der Sturm brach los, aber er war nicht natürlich. Etwas anderes lag darin. Der Himmel riss auf blutrotes Licht brach aus den Wolken. Das Meer wölbte sich wie ein atmendes Wesen und aus den Wellen erhob sich ein Schatten größer als jede Festungsmauer die István je gesehen hatte. Ein Flüstern vibrierte in seinen Knochen Worte ohne Sprache, aber voller Macht. Der Aufseher brüllte, doch seine Stimme ertrank im Dröhnen der Welt.
Dann Finsternis.
Als István wieder erwachte lag er auf feuchtem Gras. Der salzige Geschmack des Meeres war verschwunden stattdessen füllte der Duft von Moos und fremden Blüten die Luft. Er hörte Vögel, aber sie klangen nicht wie jene, die er kannte. Das Licht war falsch anders als wäre die Sonne selbst eine Fremde.
Lázló hustete neben ihm
„Bruder,“ krächzte er.
István zog sich an einem Wurzelgeflecht hoch sein Blick schweifte über die fremde Landschaft. Seine Fesseln waren fort. Seine Fragen aber blieben.
Nur eines war sicher: Sie waren nicht mehr in der Welt, die sie kannten.
Die Farkas-Brüder – Zwei Wölfe ohne Rudel
„Wenn ich Pläne mache, schmeißt Lazlo sie über den Haufen.“
„Und wenn ich zuschlage, weiß István schon, was als Nächstes kommt.“
„Er würde ohne mich nicht überleben.“
„Und er wäre ohne mich schon längst tot.“
Zwei Seelen, verbunden durch Blut, durch Leid, durch eine Welt, die sie beide verstoßen hat. Wo Lazlo laut lacht und noch lauter zuschlägt, bleibt István in den Schatten, mit ruhigem Blick und einem wissenden Lächeln. Der eine ist das Messer, das direkt in die Brust fährt – der andere der Dolch im Rücken.
Und wenn einer von ihnen fällt, wird der andere ihn rächen.
Denn sie sind Farkas. Und Wölfe jagen niemals allein.
Lazlo CV: CV Lázló Farkas