Unbekümmert steht eine hochgewachsene Dunkelelfe am schwarzen Brett, neben ihrem eigenen Abbild, nagelt sie selbst ein Schreiben an dieses. Leuchten ihre roten Augen, funkelt der Schelm in ihnen und auf ihren Lippen liegt ein breites Grinsen. Wagt sich keiner an sie heran. Wirkte sie weder hastig noch anderweitig, als müsse sie sich beeilen. Seelenruhig kommt sie ihrem Tun nach.
Fertig mit ihrem Werk, trat sie zufrieden zurück und schlenderte vom Platz, hatte sie nicht einmal versucht, sich zu verstecken. Würde sie es auch nicht. War es ein Spiel welches sie spielt und Tavaryn spielte ihr mit jedem Zug den sie taten in ihre Hände. Gaben sie sich förmlich freiwillig dem Narrenspiel hin.
Text leserlich
Hiermit erkläre ich die Tári Frayea als Vogelfrei, nehme ich mir das Recht, welches mir genommen wurde einfach wieder zurück.
Ich warte immer noch auf eine Antwort auf meine Briefe, werte Tári. Darauf wartend, wann ihr mir mitteilen wollt, wo und wann ich aufzutauchen habe. Sollte doch wirklich jeder erfahren, dass ihr mich mit schweigen straft, nicht? Dass ich mich keiner Befragung entziehe, sie mir regelrecht verweigert wird. Darf sich ein jeder das Recht nehmen Tavaryn darauf hinzuweisen, dass ich warte.
OOC
Das mit der Vogelfreiheit ist ein offensichtlicher Spaß von Kijo, den sie sich erlaubt. Den man natürlich ernst nehmen kann, aber es dürfte wohl jedem klar sein, dass es nicht schlau ist, die Tári tatsächlich anzugreifen. Dafür haftet meine Elfe nicht grins
Ein Rabe lässt sich auf dem Brett nieder und schaut sich in der Umgebung um… Aus der Stadt kamen zwei Personen (drei Kisten mit Waren tragend) zum Platz hoch… Eine große… Und eine kleine…
„Einen Moment noch Grim“, sagte der große Dunkelelf. Er trat ans Brett und sah sich die neuen Anhänge an… Gelangweilt, aber gleichzeitig auf irgendeine Art fasziniert tat die kleine Person, ein Eisenwerg, dasselbe. Angebote, Anfragen, Suchen und so weiter und so fort… Aber da…eine ‚Vogelfreiheit‘… Grim las genauer…und verfiel plötzlich in sein sehr lautes und kräftiges Lachen. Eißpin las auch genervt den Anhang, aber konnte sich nach den ersten neun Wörtern auch nicht mehr zurückhalten. Die restlichen Personen am Kutschenplatz sahen verwirrt dem Elfen und Zwerg hinterher, als sie sich kichernd und lachend auf ihren Weg machten…
Nicht allzu später schlenderte eine Hochelfe besonders kleinen Wuchses aus Richtung der Stadt heran. Bewaffnet mit Schwert und wachsamem Blick war sie, denn zu oft hatte die spaßeslüsterne Närrin sie hier heimgesucht.
Der Aufbruch der Wolkendecke stimmte sie fröhlich, obgleich der Grund, auf dem ihre Füße liefen, einem ekelerregenden Tümpel glich. Platschend setzte sie den Weg zum Schwarzen Brett fort, denn hatte es in der Schenke wohl bereits die Runde gemacht, dass am Kutschplatz sich jemand einen üblen Witz erlaubte. Der Frohmut ebbte ab, nachdem sie sich endlich nach vorne gedrängt hatte und des Aushangs ansichtig wurde.
„Wenn die doch nur wüsste…“, grunzte sie nach einem Moment, während so mancher den leisen Ärger -doch dann auch verborgene Schadenfreude?- auf ihrer Miene erkennen konnte. Doch verflogen diese beim zweiten Male, bei dem ihre Augen über die Lettern flogen.
„Bei den Göttern…“, murrte sie, als ihr Blick noch in der ersten Zeile stocken blieb. Sie griff ins Innere des dicken Mantels, den sie ob der ankommenden Kälte trug, und reckte sich mühselig hinauf. Ein ulkiger Anblick, wie so mancher bemerken musste. Doch sollten Andere es noch ulkiger finden, als die Elfe den Namen der Tári korrigierte.
Wie so oft schlendert die Dunkelelfe über den Platz, entging ihren scharfen Augen nicht, das jemand am schwarzen Brett Hand angelegt hatte. Genauer gesagt an ihrem Aushang. Die Hände hinter ihrem Rücken verschränkt, wippt sie munter vor und zurück, betrachtet das ganze ein wenig und holt dann Tinte und Feder hervor. So schrieb sie an den Rand: "Es scheint mir, als wolle wirklich jemand das die Tári Fraeya als Vogelfrei gilt. Kijo~"
Setzte sie dem korrigierten Schriftzug noch eine Narrenkrone auf. Musste man sich fragen ob Kijo den Namen absichtlich falsch geschrieben hatte, zog sie sich so aus jeder Verantwortung. Hatte sie letztendlich jemanden als Vogelfrei erklärt den es gar nicht gab. Doch dessen Name zum verwechseln ähnlich war mit dem der Tári, sodass man den Sinn hinter dem Narrenstreich verstand. Verstand an wen das ganze gerichtet war, oder diejenigen die mit dem Namen nicht so geläufig waren ihn gar nicht erst als falsch gesehen hatten.
Die Hochelfe vernahm natürlich, dass abermals auf dem Pergament herumgekritzelt wurde. So huschte sie eilig zurück zum Kutschplatz. Wer zu ihr blickte, sah, wie sich abfällig die Nasenflügel blähten, während sie die geschriebenen Lettern Kijos las.
Schlussendlich reckte sie sich von Neuem zum Pergament hinauf und fügte wacklig und unsauber eine weitere Botschaft hinzu.
Die Hilfe den Einfältigen ist das einzige Streben. D~
Am Ende schüttelte sie den Kopf, als wäre der Gedanke übergesprungen, dass sich Kijo aus der Verantwortung gezogen hätte. Es gab nur eine Tári auf Erden - so war auch niemals eine fiktive Person gemeint.
Der neue Aushang am schwarzen Brett bleibt natürlich auch nicht für die Gehörnte unverborgen. Ziert ihr Gesicht ein breites Grinsen, hatte sie ohnehin vor gehabt ebenfalls etwas neues an das Brett zu nageln. Bot sich das nun perfekt an. So zieht sie aus ihrer Tasche ein Pergament und nagelt es dazu. Vollgeschrieben mit frechen Bemerkungen und… der Wahrheit. Doch nur für jene, welche der Dunkelelfe glauben schenken und das taten einige.
Sie würde Tavaryn nicht aufhören auf den Zahn zu fühlen, bis sie ihre Schmach entgegennehmen würden und sie wusste das diese Stadt von Gier und Sturheit gezeichnet war, was ihr Spiel so ungemein einfach machte.
Zufrieden nickend tritt sie vom Brett ab und geht ihren Weg weiter. War Lohengrin nur ein Abstecher, auf ihrem Weg nach Nemiesa. Durch Tavaryn bekam die Elfe mehr Aufmerksamkeit denje und wer wenn nicht sie… liebte diesen Fakt ungemein?
Text leserlich
Aufruf an die Tári Tavaryns:
Da meine Worte wohl schneller an euer Ohr dringen über diesen Weg, wohl der Pein wegen, habe ich etwas zu sagen. Geduldig warte ich auf Antwort der des Briefs wegen… oder könnt ihr nicht, da Tavaryn das Geld fehlt? Das wäre ja… wahrlich… belustigend. Sicher helfen euch die Bürger Parsifals aus, die Summe von 5000 Talern zusammen zu bringen. Wobei… dafür das der Preis bei 0 startete und ihr ihn erst so hoch getrieben habt, könnte man sich wohl fragen, ob nicht doch ihr allein diese Kosten tragen solltet.
Lügen sind nun mal teuer und ihr scheint den Preis nicht tragen zu können.
Ich warte dennoch sehnlichst euer Gesicht eines Tages erblicken zu dürfen. Ich freue mich ja schon regelrecht auf den Prozess, den ihr mir so vehement verweigern wollt. Nur frei kaufen müsstet ihr mich. Welch gute Tat dies wäre… kann man davon nur Träumen.
Ein menschlich aussehender junger Mann mit müden Blick schlenderte mit einer Axt über die Schulter über den Vorplatz als sein Blick an der Tafel hing blieb. Er triet näher, liest kurz. „Ach was habt ihr denn angestellt…“ Er drehte sich weg und schaute zum Himmel hinauf. „Ich sollte dort Mal wieder vorbei schauen. Ist scheinbar viel passiert.“
Ein Mann im warmen Wolfsmantel tritt an das Brett und liest beide Aushänge. Er schüttelte den Kopf und ging weiter. Dabei sagte er: „Es ist ein ewiger Kreislauf.“
Jene Hochelfe, die bereits die Nachrichten an den vorigen Aushang gekritzelt hatte, blickte erst kurzweilig zum Aushang Távaryns, der Kijo zur Vogelfreien rief, ehe deren neue Botschaft ihren Blick auf sich zog. Seufzend schüttelte sie den Kopf, nachdem sie gelesen hatte, und verkniff sich, das fehlende „á“ beim Namen Távaryns zu korrigieren. Kijo würde wohl nie lernen, wie man richtig schrieb.(( ))
Doch verwarf sie den Gedanken und schüttelte träge den Kopf:
„Wer mag schon fünftausend Taler für eine Dunkelelfe zahlen, nur damit sie sich selbst reinwaschen kann?“
))