Die Pilgerstätte der Asatru - der Baum Verdralis

Standort des Baumes

Koordinaten: X: -3180 Y: 152 Z: -3972

⚝ 𝑫𝒊𝒆 𝑮𝒆𝒃𝒖𝒓𝒕 𝒅𝒆𝒔 𝑽𝒆𝒓𝒅𝒓𝒂𝒍𝒊𝒔 ⚝

Einst, als die Äste von Yggdrasil – dem Weltenbaum, der die neun Welten trägt – sich gen Himmel reckten und seine Wurzeln tief in die Welten des Seins gruben, geschah ein Wunder. Ein winziger Samen, von den Völkern und Göttern lange übersehen, fiel aus einem der heiligen Äste. Der Samen schwebte durch die Welten, getragen von den Winden, die zwischen den Zweigen Yggdrasils wehten, bis er auf die Erde Midgards fiel.

Dort, an einem Ort, der von keiner Axt berührt und von keinem Krieg beschmutzt worden war, grub sich der Samen in die heilige Erde ein. Aus ihm wuchs der Verdralis, ein direkter Abkömmling Yggdrasils, und doch einzigartig. Es heißt, seine Wurzeln reichen tief, wo sie das Flüstern seiner Mutter Yggdrasil hören können, und seine Äste ragen in die Lüfte, um das Lied der Sterne zu empfangen.

⚝ 𝑫𝒂𝒔 𝑾𝒆𝒔𝒆𝒏 𝒅𝒆𝒔 𝑽𝒆𝒓𝒅𝒓𝒂𝒍𝒊𝒔 ⚝

Der Verdralis ist ein Baum von mystischer Schönheit und Macht. Sein Stamm ist aus tiefem, fast schwarzen Holz, durchzogen von schimmernden Silberadern. Aus Rissen der rauen Rinde sickert das heilige Wasser Himruna, das wie flüssiges Mondlicht schimmert.

Seine Blätter sind dunkelgrün und tief wie die Weisheit der Götter, während andere in hellem Grün leuchten. Große, leuchtende Streben hängen vom Baum herab und pulsieren sanft, als würden sie die Energie der Welten ein- und ausatmen.

Unter seinen Ästen berichten Menschen von einem geheimen Flüstern, das die Götter zu den Sterblichen tragen. Die Streben symbolisieren die Verbindung zwischen den Welten, und wer sie berührt, fühlt die kosmische Schöpfung. Der Verdralis gilt als heilige Brücke zwischen den Welten, ein Ort, an dem die Schleier zwischen dem Sichtbaren und Unsichtbaren dünn sind und der den Anblick seiner Macht mit Ehrfurcht und Staunen erfüllt.

⚝ 𝑫𝒊𝒆 𝑽𝒆𝒓𝒃𝒊𝒏𝒅𝒖𝒏𝒈 𝒛𝒖 𝒅𝒆𝒏 𝑮𝒐𝒆𝒕𝒕𝒆𝒓𝒏 ⚝

Die Götter von Asgard wissen um die Bedeutung des Verdralis. Sie betrachten ihn als heilige Verbindung zu Yggdrasil und als ein Geschenk an die Menschen von Midgard. Es heißt, dass Heimdall, der Wächter der Regenbogenbrücke Bifröst, seinen heiligen Hornruf oft in der Nähe des Verdralis übt, da der Baum sein Signal weiter in die Tiefen der Welten tragen kann.

Ebenso wird erzählt, dass Freyja, die Göttin der Fruchtbarkeit und des Lebens, den Verdralis segnete, damit seine Äste niemals verdorren und seine Wurzeln niemals geschwächt werden, solange es Glaube und Opfergaben gibt.

⚝ 𝑫𝒊𝒆 𝑷𝒓𝒐𝒑𝒉𝒆𝒛𝒆𝒊𝒖𝒏𝒈 𝒅𝒆𝒔 𝑽𝒆𝒓𝒅𝒓𝒂𝒍𝒊𝒔 ⚝

In der Prophezeiung einer der Seherin Völva wird erwähnt, dass der Verdralis eine zentrale Rolle in Ragnarök, dem Schicksal der Götter, spielen wird. Wenn die letzte Schlacht naht, wird der Baum zum Zufluchtsort für die letzten sterblichen Seelen Midgards, die dem Weltenbrand entkommen. Es heißt, der Verdralis werde in dieser Stunde seine letzte Frucht tragen – eine goldene Frucht, die die Macht besitzt, die Welt neu zu erschaffen. Doch nur ein wahrhaft reiner Geist wird in der Lage sein, diese Frucht zu pflücken und den Samen des Neuanfangs zu säen.

⚝ 𝑫𝒆𝒓 𝑽𝒆𝒓𝒅𝒓𝒂𝒍𝒊𝒔 𝒊𝒏 𝒅𝒆𝒓 𝑮𝒆𝒈𝒆𝒏𝒘𝒂𝒓𝒕 ⚝

Noch heute erzählen die Menschen von Midgard Geschichten über den Verdralis. Einige behaupten, dass er verborgen in einem dichten Wald steht, wo kein Sterblicher ihn unversehrt betreten kann, es sei denn, er wird von den Göttern selbst gerufen. Andere sagen, der Verdralis tauche nur in Zeiten großer Not auf, wenn die Welt ihn am meisten braucht.

Wo auch immer der Verdralis wächst – er bleibt ein lebendiges Symbol der Verbindung zwischen den Welten, ein Stück von Yggdrasil, das den Menschen die Weisheit der Götter bringt und sie an die Kräfte des Schicksals erinnert, die alle Dinge miteinander verbinden.

⚝ 𝑫𝒊𝒆 𝒏𝒂𝒕𝒖𝒆𝒓𝒍𝒊𝒄𝒉𝒆𝒏 𝑺𝒕𝒆𝒊𝒏𝒔ä𝒖𝒍𝒆𝒏 𝒅𝒆𝒔 𝑽𝒆𝒓𝒅𝒓𝒂𝒍𝒊𝒔 ⚝

Die Steinsäulen rund um den Valdaris sind natürliche Formationen, die über Jahrhunderte hinweg durch Erosion und Erdbeben aus dem Boden emporwuchsen. Aus hellem Gestein, rau und unregelmäßig, stehen sie wie stille Wächter um den Baum. Ihre Farben reichen von beige bis grau, und sie leuchten sanft im Licht.

Die Gläubigen sehen in den Säulen ein göttliches Zeichen und glauben, dass sie die Rituale und Opfer am Steinaltar schützen. Der Altar, der an der Spitze des Kreises liegt, wird als besonders heilig angesehen, da er mit den natürlichen Kräften der Säulen verbunden ist. In besonderen Momenten hört man das Flüstern der Erde, das die Gläubigen an die alten Geister erinnert.

⚝ 𝑫𝒊𝒆 𝑸𝒖𝒆𝒍𝒍𝒆 𝒅𝒆𝒔 𝑳𝒆𝒃𝒆𝒏𝒔 ⚝

Im Herzen des Verdralis, dem Abkömmling Yggdrasils, fließt ein heiliges Wasser, das als Himruna („himmlischer Fluss“) bekannt ist. Dieses Wasser tritt aus Rissen in der Rinde des mächtigen Baumes hervor, langsam und stetig, als ob der Baum selbst das Leben seiner Umgebung nähren möchte. Es wird gesagt, dass Himruna kein gewöhnliches Wasser ist, sondern die Essenz von Yggdrasil selbst in sich trägt – ein Geschenk der Wurzeln, das tief aus den kosmischen Energien der neun Welten schöpft.

Der Strom des Himruna ist rein und klar, so rein, dass er im Mondlicht schimmert wie flüssiges Silber. Manche behaupten, das Wasser habe eine leicht goldene Tönung, die von den goldenen Adern im Stamm des Verdralis herrührt. Es schmeckt wie eine Mischung aus Tau, Honig und einem Hauch kühler Morgendämmerung.

⚝ 𝑫𝒊𝒆 𝑳𝒆𝒈𝒆𝒏𝒅𝒆𝒏 𝒅𝒆𝒔 𝑯𝒊𝒎𝒓𝒖𝒏𝒂 ⚝

Es heißt, dass der Verdralis nicht immer sein Wasser mit den Sterblichen geteilt hat. In einer Zeit großer Not, als die neun Welten von Dürre und Krankheit heimgesucht wurden, stieg die Göttin Freyja selbst hinab nach Midgard, um die Menschen zu retten. Sie flehte den Verdralis an, sein heiliges Wasser zu teilen, doch der Baum schwieg.

Daraufhin brachte Freyja ihre größten Opfer: Sie ließ einen Tropfen ihres göttlichen Blutes auf den Baum fließen und versprach, ihre eigene Lebenskraft mit der Welt zu teilen, wenn der Verdralis die Sterblichen segnen würde. Gerührt von ihrer Aufopferung, öffnete der Baum schließlich seine Rinde, und der erste Strom des Himruna brach hervor. Seitdem wird dieses Wasser nicht nur als Gabe des Baumes, sondern auch als Freyjas Geschenk an die Menschheit angesehen.

Obwohl Himruna Leben spendet, warnt die Legende auch vor seinem Missbrauch. Es wird erzählt, dass jemand, der das Wasser mit gierigen oder unehrenhaften Absichten trinkt, nicht Erleuchtung, sondern Qualen erfahren wird. Für diese Personen schmeckt Himruna wie bitterer Rauch, und es heißt, dass sie in schreckliche Albträume von Ragnarök und dem Ende der Welten stürzen.

Andererseits belohnt Himruna die Würdigen großzügig. In einer bekannten Sage heißt es, dass ein Bauer namens Geir, dessen Familie am Verhungern war, Himruna mit dem Met seiner Ahnen mischte. Als er das Gebräu beim Blót-Ritual anbot, segneten die Götter ihn mit einer reifen Ernte und Schutz für seine Sippe.

⚝ 𝑯𝒊𝒎𝒓𝒖𝒏𝒂 𝒂𝒍𝒔 𝑻𝒆𝒊𝒍 𝒗𝒐𝒏 𝑹𝒊𝒕𝒖𝒂𝒍𝒆𝒏 ⚝

Segnung: Es wird über den Teilnehmern eines Rituals ausgegossen, um sie zu reinigen und ihren Geist auf die Verbindung zu den Göttern vorzubereiten.
Trankopfer: Ein Teil des Himruna wird den Göttern geopfert, bevor es den Menschen gereicht wird. Es wird in heilige Brunnen gegossen oder in die Erde, um die Verbindung zwischen den Welten zu ehren.
Brauen: Beim Brauen von Met wird das Wasser oft mit Runen und Gesängen verzaubert, um seine spirituelle Wirkung zu verstärken.
Heilung: Kranke und Verletzte werden mit Himruna gewaschen, und es wird ihnen zu trinken gegeben, während Gebete an Eir, die Göttin der Heilkunst, gesprochen werden.

Die Reinheit des Wassers: Einige Gläubige behaupten, dass in jedem klaren Fluss ein Tropfen Himruna fließt, und es ist Tradition, vor dem Trinken aus natürlichen Quellen einen stillen Dank an den Veldaris zu richten.
Metbrau-Tradition: Im hohen Norden wird ein spezieller Met gebraut, der „Veld’s Blót“ genannt wird. Dieser wird in der Mythologie als Tribut an Freyja und den Veldaris verstanden.

Quellen: Pinterest

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