Asatru - Der Glaube an die Asen (nordische Mythologie)

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Der Name Asatru setzt sich aus den altnordischen Wörtern Ása (die Asen) und trú (Glaube) zusammen und bedeutet wörtlich „Glaube an die Asen“. Die Asen sind eine Gruppe von Göttern in der nordischen Mythologie, die als die Hauptgötter des Pantheons verehrt werden. Sie repräsentieren Eigenschaften wie Krieg, Weisheit, Ehre und Magie, und sind die Hüter des Kosmos und der Ordnung. Im Gegensatz zu den Vanen, einer anderen Gottheitengruppe, die eher mit Fruchtbarkeit und Wohlstand in Verbindung steht, ist der Glaube an die Asen stark mit der Bewahrung des Gleichgewichts und der Verteidigung gegen chaotische Mächte verbunden.

Asatru ist ein polytheistischer Glaube, was bedeutet, dass er die Verehrung vieler Götter umfasst. Doch die Asen, insbesondere Odin, Thor und Frigg, nehmen in diesem Glaubenssystem einen zentralen Platz ein. Der Glaube basiert nicht nur auf einer Verehrung der Götter, sondern auch auf einer tiefen Verbindung zur Natur und den natürlichen Kräften des Universums. Asatru erkennt die existenziellen Verbindungen zwischen allen Lebewesen und den kosmischen Elementen und strebt danach, Harmonie und Balance zwischen den Welten von Yggdrasil – dem Weltenbaum – zu bewahren.

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Dieser Glaube umfasst sowohl eine spirituelle Dimension, die sich auf Rituale und Götterverehrung stützt, als auch eine ethische Dimension, die die Verantwortung des Einzelnen und der Gemeinschaft betont. Es geht darum, im Einklang mit der Natur zu leben, die Weisheit der Ahnen zu ehren und durch Mut, Ehre und Wissen die Ordnung in der Welt zu bewahren.

:snowflake: Gruendungsgeschichte des Asatru-Glaubens :snowflake:

Die Gründung des Asatru-Glaubens ist tief in den alten Schöpfungsgeschichten der nordischen Mythologie verwurzelt und steht in engem Zusammenhang mit der Erschaffung des Universums und der ersten Götter.

Am Anfang gab es nur Ginnungagap, das leere, chaotische Nichts. Aus dieser Leere entstand die erste lebende Kreatur, der Ur-Riese Ymir. Ymir gebar die ersten anderen Riesen, und seine Körperteile waren der Ursprung der Welt. Audhumbla, die Urkuh, leckte das gefrorene Eis, und durch ihre Arbeit entstand Buri, der erste der Götter. Buri brachte den Gott Borr zur Welt, und Borr zeugte mit der Riesin Bestla die drei Brüder Odin, Vili und Ve, die die Welt erschufen.

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Die drei Brüder, Odin, Vili und Ve, töteten den Riesen Ymir und verwendeten seinen Körper, um die Welt zu formen: Das Fleisch wurde zur Erde, seine Knochen zu Bergen, das Blut zu den Meeren und sein Schädel zu den Himmeln. Um das Leben zu erschaffen, gaben Odin und seine Brüder den ersten Menschen, Ask und Embla, Leben, indem sie diese aus zwei Baumstämmen formten.

Die Götter erschufen auch Yggdrasil, den Weltenbaum, der alle neun Welten miteinander verbindet. Diese Welten repräsentieren verschiedene Bereiche des Universums, von denen jede ihre eigenen Wesen, Götter und Kräfte beherbergt.

Der Glaube an die Asen, der später als Asatru bekannt wurde, ist die spirituelle Ausrichtung, die aus diesen Geschichten hervorging. Die Götter des Pantheons, insbesondere Odin, Thor und Frigg, wurden als Hüter des Wissens, des Schicksals und der Ordnung verehrt, und die Menschen strebten danach, ihr Leben im Einklang mit den göttlichen Prinzipien zu führen.

Im Laufe der Zeit wurden diese mythologischen Geschichten und Rituale durch die Edda, das wichtigste schriftliche Werk der nordischen Tradition, weitergegeben. Der Asatru-Glaube ist also nicht nur ein religiöses System, sondern auch ein kulturelles Erbe, das über Generationen hinweg bewahrt wurde und die Menschen weiterhin mit den Göttern und der Natur in Verbindung bringt.

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In der nordischen Mythologie gab es auch die Praxis der Seidr – einer Form der Magie, die mit dem Schicksal, der Zukunftsdeutung und der Kontrolle über Naturkräfte in Verbindung stand. Seidr wurde oft als weibliche Praxis betrachtet, aber auch Männer, besonders als Valvö (Weiser Mann oder Schamane), konnten diese Magie ausüben. Die Praxis der Seidr und Spákonur (Weissagerinnen) führten Rituale durch, bei denen sie in Trance fielen, um die Zukunft zu sehen oder um mit den Geistern der Natur und der Ahnen zu kommunizieren. Sie benutzten oft Ruten, Kräuter und Zaubersprüche.

Die Seidr war eng mit der Göttin Freyja verbunden, die als Meisterin dieser Magie galt und sie den Göttern beibrachte. Auch Odin praktizierte Seidr, was ihm eine tiefe Verbindung zu den Geheimnissen des Schicksals ermöglichte. Diese magischen Praktiken waren sowohl heilend als auch schadenbringend und wurden oft als mystisch und gefährlich angesehen.

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Odin

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Der Allvater, Gott des Wissens, des Krieges und der Magie. Odin strebt nach Wissen und Weisheit und opferte sich für beides. Er ist der Herrscher über Asgard und der Gott der Runen.

Thor

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Der Donnergott, der als Schutzpatron von Menschen und Natur verehrt wird. Thor kämpft gegen Chaoskräfte und schützt das Gleichgewicht der Welten.

Freyja

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Freyja: Göttin der Liebe, Fruchtbarkeit und des Schicksals. Sie ist auch eng mit der Magie des Seidr verbunden.

Loki

Der Gott des Schabernacks und der Veränderung, der sowohl als Schöpfer als auch Zerstörer fungiert und eng mit dem Schicksal der Götter verbunden ist

Freyr

Der Gott des Wohlstands, der Fruchtbarkeit und des Friedens, der über die Ernte und das Wachstum herrscht.

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Jahreszeiten-Rituale im Asatru sind Zeremonien, die im Einklang mit den natürlichen Zyklen des Jahres durchgeführt werden. Sie feiern den Wechsel der Jahreszeiten und ehren die Götter, die mit den jeweiligen Phasen verbunden sind:

Jul (Wintersonnenwende)

Feier des Lichts, mit Opfergaben an die Götter, einer Feuerzeremonie zur Vertreibung der Dunkelheit und einem gemeinsamen Trinkgelage, um den Neuanfang und das Wachstum zu feiern.

Ostara (Frühlingsfest)

Ostara (Frühlingsfest): Feier des Frühlings und der Fruchtbarkeit, mit einer Segnung der Felder und Opfergaben an Freyja und Freyr, um eine gute Ernte und Wohlstand zu bitten.

Midsommer (Sommersonnenwende)

Feier der Sonne und des Lebens, mit Tänzen um das Feuer, Gesängen und Opfergaben an Balder, um das Leben und das Wachstum zu ehren.

Blóts sind Zeremonien, bei denen Opfergaben an die Götter gemacht werden, um ihre Gunst zu erlangen und das Wohl der Gemeinschaft zu sichern. Blóts werden zu verschiedenen Jahreszeiten durchgeführt, um die Ernte zu sichern oder den Schutz der Götter zu erbitten.

Konversion zum Asatru-Glauben

Konversion zum Asatru-Glauben
Ein Blót zur Aufnahme eines neuen Gläubigen in die Gemeinschaft. Der neu Konvertierte bringt symbolische Opfergaben wie Met oder einen Zweig, der für den Baum des Lebens steht, und schwört, sich der Götterverehrung und der Verantwortung, im Einklang mit der Natur zu leben, zu verpflichten. Der Priester spricht dabei Segensworte, um die Person unter den Schutz der Götter zu stellen.

Jahreszeiten-Blót (Feste zur Wintersonnenwende oder Frühlingstagundnachtgleiche)

Während eines Blót zu Ehren der Jahreszeiten – etwa zur Wintersonnenwende (Yule) oder der Frühlingstagundnachtgleiche – werden Opfergaben wie frische Früchte, Körner und Met dargebracht, um die Götter um Wohlstand, Fruchtbarkeit und Schutz zu bitten. Der Kreis der Gläubigen versammelt sich in der Natur oder einem Heiligtum und spricht Segenswünsche, um das Wachstum und die Ernte in der kommenden Jahreszeit zu fördern.

Ahnen-Blót

Bei einem Blót zur Ehrerbietung der Ahnen wird eine besondere Zeremonie durchgeführt, bei der Ahnen durch das Anzünden von Räucherwerk und das Sprechen ihrer Namen geehrt werden. Als Opfergaben werden oft Nahrungsmittel oder Trinkopfer, wie Met oder Bier, auf einem Altar platziert. Die Gläubigen bitten ihre Ahnen um Rat und Schutz für die Gemeinschaft und die Familie, insbesondere für jene, die auf einem bestimmten Lebensweg stehen.

Seidr-Rituale: Diese Rituale werden oft von Völvas durchgeführt, um in Trance zu fallen, das Schicksal zu erfahren oder mit den Geistern der Natur zu sprechen. Sie spielen eine zentrale Rolle in der spirituellen Praxis des Glaubens.

Walpurgnisnacht (Beseitigung von Flüchen und Reinigung)

Diese Nacht ist mit magischen Ritualen verbunden, um dunkle Mächte zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen. In einem Seidr-Ritual während der Walpurgisnacht wird eine Völva (Weißsagefrau) durch ein Feuer springen oder um ein großes Feuer tanzen, um böse Geister zu vertreiben. Gleichzeitig werden Rituale zur Reinigung und zum Schutz der Teilnehmer durchgeführt, indem Kräuter, Räucherwerk und magische Sprüche verwendet werden, um Flüche zu brechen und die Gemeinschaft zu stärken.

Freyja’s Segnung (Fruchtbarkeit und Wohlstand erbitten)

Freyja’s Segnung (Fruchtbarkeit und Wohlstand erbitten)
In einem Seidr-Ritual zur Ehrung von Freyja, der Göttin der Fruchtbarkeit, wird eine Zeremonie abgehalten, bei der Gebete und Opfergaben dargebracht werden. Die Völva führt dabei tranceartige Gesänge und Zaubersprüche aus, um die göttliche Kraft Freyjas anzurufen und die Fruchtbarkeit der Felder sowie das Wohlstand der Familie zu fördern. Die Teilnehmer könnten in einem Kreis stehen, während die Magie wirkt und sie um Schutz und Wohlstand für die kommenden Monate bitten.

Ahnenkontakt und Schicksalsdeutung (Zukunftsvisionen und Weisheit erlangen)

In einem Seidr-Ritual, das darauf abzielt, mit den Ahnen in Kontakt zu treten, versammeln sich die Gläubigen an einem heiligen Ort, um mit der Völva zu sprechen und Visionen zu empfangen. Während der Zeremonie wird die Völva in Trance versetzt und bittet die Ahnen um Rat zu bestimmten Lebensfragen oder Zukunftsvisionen. Dies kann in Form von Räucherungen, dem Wirken von Runen oder durch eine Deutung von Träumen und Visionen erfolgen. Das Ritual soll den Teilnehmenden die Weisheit der Ahnen näherbringen und sie auf den richtigen Weg im Leben führen.

Weitere kleinere Seidr-Rituale
𝑹𝒊𝒕𝒖𝒂𝒍 𝒅𝒆𝒔 𝑲𝒓𝒆𝒊𝒔𝒆𝒔:

Ein Kreis wird gezeichnet, um einen heiligen Raum zu schaffen und die Geister der Elemente und der Götter zu rufen. Der Kreis schützt die Teilnehmer und konzentriert die Energie für die magische Arbeit.

𝑴𝒐𝒏𝒅𝒓𝒊𝒕𝒖𝒂𝒍𝒆 (𝑬𝒔𝒃𝒂𝒕):

Völva feiern regelmäßig Rituale zu den Voll- und Neumonden, bei denen sie sich mit der Energie des Mondes verbinden und magische Arbeiten durchführen.

Ü𝒃𝒆𝒓𝒈𝒂𝒏𝒈𝒔𝒓𝒊𝒕𝒖𝒂𝒍𝒆:

Ü𝒃𝒆𝒓𝒈𝒂𝒏𝒈𝒔𝒓𝒊𝒕𝒖𝒂𝒍𝒆:
Diese Rituale markieren wichtige Lebensphasen, wie z.B. das Erreichen der Volljährigkeit, Eheschließungen (Handfasting), Geburten und Tode, und verbinden die Lebensabschnitte mit dem spirituellen Pfad.

𝑷𝒆𝒓𝒔ö𝒏𝒍𝒊𝒄𝒉𝒆 𝑹𝒆𝒊𝒏𝒊𝒈𝒖𝒏𝒈:

Völva reinigen sich oft vor magischen Arbeiten mit Wasser und Salz, Kräutern oder ätherischen Ölen, um sich energetisch vorzubereiten.

𝑶𝒓𝒂𝒌𝒆𝒍- 𝒖𝒏𝒅 𝑾𝒂𝒉𝒓𝒔𝒂𝒈𝒆𝒕𝒆𝒄𝒉𝒏𝒊𝒌𝒆𝒏:

Völva nutzen Tarotkarten, Runen, Kristalle und andere Divinationsmethoden, um spirituelle Botschaften zu empfangen und ihre Intuition zu stärken.

𝑬𝒓𝒏𝒕𝒆-𝑹𝒊𝒕𝒖𝒂𝒍:

Ritual welches die Ernte beeinflussen kann, bei erfolgreicher Praxis.

𝑯𝒆𝒊𝒍𝒖𝒏𝒈𝒔𝒓𝒊𝒕𝒖𝒂𝒍:

Ritual welches sowohl Geist als auch Körper heilen kann.

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Die Edda ist das zentrale religiöse Werk, das die Geschichten der Götter, die Schöpfung und das Schicksal der Welt erzählt. Sie enthält Weisheiten und Lehren von Odin, die den Gläubigen helfen, ihre Verbindung zu den Göttern zu verstehen und den richtigen Weg zu gehen.

Heilige Gegenstände wie Runen und Thor’s Hammer sind symbolisch für die Götter und ihre Macht. Runen sind nicht nur Schriftzeichen, sondern auch Träger von magischen Kräften, die den Gläubigen Schutz und Weisheit bringen.

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Das Hauptziel der Asatru-Religion ist es, Harmonie mit den kosmischen Kräften und den Welten von Yggdrasil zu bewahren. Gläubige streben danach, durch die Verehrung der Götter und das Studium der Edda Stärke, Weisheit und Ehre zu erlangen. Sie suchen Schutz und Wohlstand für sich und ihre Gemeinschaft und fördern das Wachstum der Natur und des Lebens. Die Religion betont auch die Verantwortung des Einzelnen, das Gleichgewicht zwischen den Welten zu wahren und das Schicksal zu respektieren.

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Eine bedeutende Pilgerstätte für Anhänger des Asatru ist der Veldaris ( Die Pilgerstätte der Asatru - der Baum Verdralis ), der von den Valkarath beschützt wird, ein heiliger Ort, an dem Rituale, Opfer und Feste gefeiert werden. Dieser Ort befindet sich meist in der Nähe von Naturstätten wie Wäldern oder Bergen, die als heilig angesehen werden. (Der Baum wird noch verlinkt sobald die Lore steht)

Wichtige heilige Gegenstände wie Runensteine und Amulette von Thor haben symbolische Bedeutung und dienen als Schutz und Erinnerung an die Götter.

Quellen: Pinterest

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