Prophezeiung von Isshin

Die Luft der Isshininseln war schwer von Nebel und der tropischen Hitze, die die Zauber der Hochelfen hier geschaffen hatten. Trotzdem waren Vere Tiriths Glieder steif vor Kälte. Die Laucala, die er als Talisman um den Hals trug lies ihn frösteln und sorgte für eine unerträgliche Rastlosigkeit. Auch die Stimmen des Chaos waren leise und unruhig, seit er die Blume bei sich trug.
Mit vor Kälte zitternden Fingern zündete er die Kerzen an, die er auf den Baumwurzeln um ihn aufgestellt hatte. Das glühende Holz legte er anschließend wieder in die Glut vor ihm und flüsterte einige Worte in der Sprache der Atalê, bevor er schließlich den Faden an seinem Hals löste, und die Laucala behutsam zwischen seinen Fingern hielt. Dann warf er sie in die Glut, wo sie schnell verbrannte. Sobald sich das Feuer um die Blüte legte begann sich die Kälte aus Vere Tirith zu lösen, und die Stimmen wieder lauter zu sprechen.
Anschließend nahm er die roten Lilien neben ihm und warf sie mit weiteren Gesängen in die Glut.
Die Blüten stanken nach dem Tod, sie waren durchtränkt mit dem Blut des Lilien-Norikurs, aus dessen Hals sie gerissen wurden. Die Jagd nach dem Tier war anstrengend gewesen, und hatte ihn bis in die Tiefen Ishwaras geführt. Genau dort hatte er seine nächste Zutat gefunden, ein Pulver aus den magieleitenden Kristallen, das er mit Sqerdelfischblut aus Progressus gemischt hatte. Mit diesem Gemisch zeichnete er Muster auf seine Haut, während er im Rauch der blutgetränkten Lilien seine Gesänge fortsetzte. Erst als er die letzte Rune mit dem stinkenden Blut gemalt hatte verstummte er.
Die Stimmen waren zu einer unbeschreiblichen Stärke angeschwollen, verstärkt von der Resonanz aus dem chaosgetränkten Squerdelfischblut und den magischen Kristallen aus Ishwara.
Schließlich wurden sie einiger und stimmten einen finsteren Chor an: Cael hatte eine Prophezeiung ausgesprochen, und die Stimmen trugen sie weiter, als Antwort auf die Opfergaben und Rufe des Schamanen.


Der Talisman der Götter geht verloren
Sein Licht stirbt tief in Zwergenschacht

Zwei Krieger wurden auserkoren
Vom Blut der wahren Chaosmacht

Kämpfen zwischen alten Toren
Ein Sieger strahlt in tiefer Nacht

Ein neuer Dämon wird geboren
Am Himmel strahlt ein Plagenstern


(Übersetzt aus dem Dialekt der Atalê)

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