Lange bevor die Menschen Eldoria erreichten, in einer Zeit wo die drei Rassen des Landes auf ihren eigenen Kontinenten lebten, gründete sich auf dem Kontinent der Orks in der Nähe eines kleinen Hafens auf einer weiten grünen Fläche ein beschauliches Dorf. Das Dorf wurde von den Orks erbaut, welche sich unter dem Anführer „Azoth“ die „Raygnas“ nannten. Die Raygnas waren ein Volk von Orks, welches seit mehreren Jahrhunderten auf dem Kontinent lebten und abgeschottet in der Wüste mehrere Dörfer bewohnten. Eine kleine Gruppe des Volkes entschloss sich eines Tages dazu näher an den Hafen zu siedeln, da dort häufiger andere Wesen ankamen, um in der Nähe des Hafens wichtige Ressourcen für ihre Rezepte oder ihre magische Heilkunde zu sammeln. Die Raygnas sahen darin die Möglichkeit ab und zu einzelne Wanderer zu versklaven, um sie für die eigene Drecksarbeit zu nutzen.
So kam es, dass sie eines Tages den rothaarigen Zwerg „Goddi Eisenbräu“, ein kleiner Braumeister aus einem fernen Dorf auf dem Zwergkontinent, entführten und versklavten. Goddi wollte eigentlich nur ein paar fremde Zutaten für neue Braurezepte sammeln, als man ihn in einen Sack steckte und in das nahegelegene Dorf verschleppte. Goddi war ein ängstlicher Zwerg, er lebte normalerweise ein ruhiges Leben und genoss die kleinen Dingen, wie gut gebrautes Met oder einen saftigen Eintopf. So fügte er sich schnell dem Willen der Orks, aus der Angst sein eigenes Leben zu verlieren. Er wusste, dass sein Verschwinden nicht lange unbemerkt bleiben würde und dass sich einige Zwerge aus seinem Dorf bald auf den Weg machen würden, um ihn zu suchen.
Unter dem Joch der Raygnas errichtete Goddi mühsam die Taverne, die er „Zum Goldenen Krug“ nannte. Für ihn war es ein goldener Käfig. Tag für Tag musste er inmitten rauer Stimmen und grobem Gelächter kochen, während die Orks sich an seinem Met labten.
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Alle paar Monate ritzte er in die Holzbalken in der Taverne alte Zwergenrunen, die die Orks nicht entschlüsseln konnten und vermutlich auf der Augenhöhe des Zwerges nicht mal sahen. Er wollte sich an seine Herkunft und an die Geschichten seiner Vorfahren erinnern können, sollte er jemals den Verstand in Gefangenschaft verlieren. Insgeheim hinterließ er ebenfalls für seine Brüder Spuren. Verschlüsselte Zeichen schnitzte er in die umstehenden Bäume, kleine Fläschchen ließ er am Hafen liegen, als man ihn unter Beobachtung neues Wasser holen ließ. Er wusste, dass seine Brüder ihn nicht vergessen würden.
Und tatsächlich eines Nachts, Jahre nachdem Goddi gefangen genommen wurde, kamen ein paar seiner Brüder aus dem Dorf an dem Hafen in der Nähe des Wirtshauses an. Sie erkannten die verschlüsselten Zeichen und schmiedeten einen Plan. Sie waren nicht mit Waffen gekommen, denn gegen die überlegene Kraft der Orks hätte ein offener Kampf ihr Ende bedeutet. Stattdessen wählten sie die List. Sie schlichen sich durch einen alten Tunnel unter die Taverne. Über ihnen hörten sie das Gegröle der Orks. Offensichtlich waren die schon seit einigen Stunden ordentlich dabei und nicht mehr allzu klar bei Verstand.
Sie erreichten die Kellerräume des Goldenen Krugs und suchten nach dem Kerker von Goddi. Als sie ihn gefunden hatten, konnte Goddi seinen Augen nicht trauen. Sicher, er hatte nie die Hoffnung aufgegeben, doch war es ein unbeschreibliches Gefühl nach all den Jahren seine Brüder zu sehen, zu denen er nicht meterweit hochblicken musste, um ihr Gesicht zu sehen. Seine Brüder, mit denen er schon viele Abende voller Gelächter verbracht hatte, strahlten ihn an. Mit ihren Äxten zerschlugen sie die Gitter des Kerkers und befreiten Goddi.
Bevor die Orks begriffen, was geschah, war Goddi längst fort und mit ihm sein Braukunstgeheimnis. Die Orks, beraubt ihres besten Mets, versanken bald wieder in ihrem ursprünglichen Chaos. Sie zogen sich in die Wüste zurück und verließen das Dorf in der Nähe des Hafens. Ohne die kluge Hand des Zwerges und die grölende Kundschaft verfiel schließlich das Wirtshaus und wurde letztlich dem Verfall überlassen.
Jahrhunderte lang stand die Ruine verlassen, bis eines Tages eine junge Frau auf sie stieß. Ihre Kleidung war zerfleddert und dreckig. Ihr Gesicht voller Ruß und in ihrem Blick lag großer Kummer. Ihr Name war Ophelia. Sie spazierte gedankenverloren umher, als sie über etwas stolperte. Verwirrt richtete sie sich auf und blickte sich um. Um sie herum lagen Steine und ein paar Holzbalken. Mit Moss und Laub überdeckt, sah man diese auf den ersten Blick nicht. Doch als Ophelia genauer hinschaute, erkannte sie ein Muster. Ein Fundament eines Hauses, was vor Jahrhunderten in voller Pracht stand. Beim genaueren Erkunden fand Ophelia zerfetzte Pergamentrollen, auf denen Rezepte niedergeschrieben waren. Sie fand Flaschen voller Gebräu, hölzerne Schalen und sogar ein Schild auf dem „Zum Goldenen Krug“ eingeschnitzt war.
Die Ruinen des alten Wirtshauses hatten etwas an sich, das Ophelia nicht losließ. Zwischen den moosbewachsenen Steinen und den überwucherten Tragbalken lag eine Geschichte verborgen, die darauf wartete, neu geschrieben zu werden. Als sie über den staubigen Boden strich, konnte sie fast die Schatten der Vergangenheit spüren. Den Duft von gebratenem Fleisch, das Klirren von Krügen und das gedämpfte Lachen jener, die hier einst zusammenkamen.
Ophelia fasste einen Entschluss: sie würde diese Mauern wieder mit Leben füllen. Nicht nur, um sich eine Existenz aufzubauen, sondern um einen Ort zu schaffen, der Wärme, Zuflucht und Gemeinschaft bot.
Mit unermüdlicher Hingabe begann sie mit ein wenig Hilfe, die alten Steine zu reinigen, Balken zu ersetzen und das Wirtshaus aus den Trümmern zu erheben. Sie arbeitete bis spät in die Nacht, trug Eimer voller Mörtel, flickte das Dach, und wenn sie sich erschöpft an einen Balken lehnte, schaute sie gen Himmel und fragte sich, ob ihre Mutter stolz auf sie wäre. Ob sie, die ihr die Kunst des Kochens beigebracht hatte, lächelnd über die duftenden Speisen wachen würde, die hier bald serviert werden sollten.
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Doch Ophelia wollte mehr als nur eine Taverne errichten. Sie wollte, dass das Wirtshaus mehr war als ein Ort zum Trinken und Essen. Sie wollte ein Zuhause für jene schaffen, die keines hatten. Für Reisende, die ein Bett suchten, für Verletzte, die Heilung brauchten, für verlorene Seelen, die einen Moment der Ruhe brauchten.
Deshalb richtete sie nicht nur Gästezimmer her, sondern auch einen abgeschiedenen Bereich, in dem sie mit Kräutern, die sie selbst sammelte, heilende Bäder anbot. Wer sich erschöpft vom Leben fühlte, konnte hier eintauchen und zumindest für eine Weile die Sorgen vergessen.
Sie wollte nicht nur bewirten, sie wollte den Wesen dieser Welt einen sicheren Hafen schenken.
Diesmal sollte kein Zwerg in Ketten stehen, kein Ork sich an fremdem Können bereichern. So wurde aus den alten Ruinen ein neues Wirtshaus: das Wirtshaus „Zum Fetten Hahn“. Und wer genau hinsieht, mag noch heute an einem Balken eine seltsame, uralte Inschrift entdecken. Ein stilles Zeichen des Zwerges, der hier einst in Gefangenschaft kochte und nach Jahren seine Freiheit zurückgewann.
Informationen für Gäste
Das Wirtshaus findet ihr in unmittelbarer Nähe des ersten Knotenpunkts auf dem Orkkontinent. Folgt den Wegen und der Beschilderung zum Wirtshaus. Ab der großen Eröffnung des Wirtshauses könnt ihr hier für Speis und Trunk einkehren. Auch könnt ihr hier für eine oder mehrere Nächte verweilen - Frühstück inklusive. Verschiedene Kräuterbäder lassen euch zur Ruhe kommen und heilen eure Wunden, sowohl von außen als auch von innen.
OOCliche Informationen
Grüße! Das Wirtshaus ist rundum die Uhr geöffnet. Jedes Mal wenn ich mit diesem Account (eddaisse) online bin, könnt ihr mich (außer wenn’s im Wirtshaus ausgeschildert ist und ich bspw. auf Reisen bin) im Wirtshaus finden und mit mir RPn. Ich fände es toll, wenn aus dem Wirtshaus ein Dreh- und Angelpunkt für eure Chars wird. Wer RP sucht, soll es im Wirtshaus möglichst immer finden! Scheut euch nicht davor auch mal so vorbei zu kommen. Ihr könnt mit euren Kameraden, eurer Herzensdame oder euren Handelspartner vorbeikommen!
Dazu werde ich natürlich verschiedene Veranstaltungen organisieren!
Ich freue mich auf euch und das RP!