CV Vaé'nelyma (2. Account)

✦•······················• Vaé’nelyma •······················•✦

𝓓𝓲𝓼𝓬𝓵𝓪𝓲𝓶𝓮𝓻

Diese CV gehört zu meinem angenommenen Zweitaccount „nina4loveyk“!

Name
Vaé’nelyma Mínora Naerilé

Deckname:
Faeh’ryn Flynn

Spitzname
Vae, Lyma / Fae
(unter Nahestehenden auch „Míno“)

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Vaé’nelyma nahm zwischen den Jahren 23’994 und 24’000 den Decknamen „Faeh’ryn Flynn“ an, da sie sich dadurch sicherer fühlte & die Angst, die Folgen ihres Handelns tragen zu müssen, ein wenig verflog. Aus Vaé’nelyma, dem unschuldigen Elfenkind, wurde so nach und nach Faeh’ryn, ein mysteriöses Mädchen der Ungewissheit, das zu gerne und zu oft mit Leidenschaft spielt.

→ Erklärung in der Vorgeschichte, Kapitel „Lehren & Lernen“

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Geschlecht:
Weiblich

Rasse
Elfe

Kultur
~ Seelelfe ~

Wohnort
~ Valanduin ~
~ Die dunkle Zuflucht der vergessenen Seelen ~

Herkunft
Averlyn

Religion
~ Tharyána ~
Ist besonders Philoména, der Göttin der Liebe, zugewandt

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Seeltier

Vaé’nelyma’s Seeltier ist ein kleines, rot-braunes Eichhörnchen. In ihren Lehren bei ihrem Lehrmeister Quentin entdeckte sie das schimmernde Hörnchen unter einem Baumstamm, auf den sie zuvor noch mit einem Pfeil schoss. Auch dieses bekam, wie ihre Haustiere, einen Namen; „Ophelia“.

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Aussehen

Vaé’nelyma ist eine junge Frau von etwa 1,70 m, mit anmutiger Erscheinung und einer Zurückhaltung, die mehr sagt als viele Worte. Ihr kupferfarbenes Haar fällt weich über die Schultern, und in ihren grau-grünlichen Augen liegt eine stille Tiefe – wachsam, nachdenklich, und manchmal von einem kaum merklichen, koketten Glanz durchzogen.

Sie kleidet sich schlicht, doch mit einer Eleganz, die ihre feinen Züge und ihre ruhige Haltung unterstreicht. Ihre Bewegungen sind kontrolliert, beinahe lautlos, als wolle sie nie zu viel Raum einnehmen – und doch bleibt sie in Erinnerung, lange nachdem sie gegangen ist.

Vaé’nelyma ist nicht auffällig, aber auch nicht zu übersehen – eine stille Präsenz mit einer Vergangenheit, die man spürt, selbst wenn sie schweigt.

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Alter
22 Jahre alt - Stand 24’002

Geburt
1. April 23’978

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Info
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Dem 1. April wurde bereits in der Antike besondere Beachtung geschenkt. Zu dieser Zeit und auch im späten Mittelalter, wo Aberglaube ebenfalls noch häufiger vorkam, stand der erste Tag des April allerdings in dem Ruf, ein Unglückstag zu sein, an dem Missgeschicke und Unfälle drohen.

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Haustiere
→ „Náva“, :female_sign:, Weiße Schimmelstute

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→ „Alva“, :female_sign:, Weiße Maus

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Bildquelle - Pinterest

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Beruf / Beschäftigung
Wandernde Heilerin, Private Forscherin an fremden Pflanzen

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Fähigkeiten:
Reiten
Schwimmen
Kochen
Backen
Lesen & Schreiben
Lesen & Schreiben von Valyriath
Wissen von Heil- & Kräuterkunde

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Zauber

Dunkle Tortur ~ :spider:
Der Zauber ruft schreckliche Schmerzen im Inneren des Opfers hervor. Sie fühlen sich wie Wellen von Nadelstichen, fieberhafte Schübe, eiskalte Bäder oder weitere Grausamkeiten an. Zu oft wird er zur Folter verwendet, da er keine Spuren außer dem Leiden des Opfers hinterlässt.
→ (Schaden + Rüstungsdurchdringung)

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Teuflischer Tausch ~ :spider:
Der Magier opfert einen kleinen Teil seiner Wünsche, Emotionen und einen Teil seines Blutes, um diese in finstere Magie zu konvertieren. Dadurch ist er in der Lage, die Zeit einer Wunde völlig zurückzudrehen und diese dadurch zu schließen. Doch er selbst bekommt dadurch starke psychische Belastungen ab.
→ (Starke Heilung, Anwender nimmt Schaden)

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Teuflische Hand ~ :spider:
Der Anwender umgibt seine Hand mit purer finsterer Energie. Bei Berührung mit organischem Materialien verdorren diese oder werden morsch, bei Lebewesen stirbt die Haut ab - diese Wirkungen verfliegen mit der Zeit wieder. Anorganisches (wie Stein) ist nicht betroffen.
→ (Schaden)

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Reißendes Mal ~ :spider:
Der Anwender wirkt ein schwarzes Mal auf der Stirn oder einem anderen Körperteil seines Opfer. Und das sorgt dafür, dass von dem Mal aus sich Risse über den Körper ziehen, die der Haut nichts antun, aber Rüstung destabilisieren. Sobald der Zauber seine Wirkung verliert, schließen sie sich wieder.
→ (Rüstungswert verringert)

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Stärken

𝓒𝓱𝓪𝓻𝓲𝓼𝓶𝓪

Mit einer natürlichen Ausstrahlung zieht sie die Aufmerksamkeit auf sich und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

𝓢𝓮𝓵𝓫𝓼𝓽𝓫𝓮𝔀𝓾𝓼𝓼𝓽𝓼𝓮𝓲𝓷

Sie tritt stets mit einem starken Selbstvertrauen auf, das anderen Sicherheit und Respekt vermittelt, doch wer sie innigst kennt, der weiß wie klein ihr Selbstwertgefühl ist.

𝓐𝓷𝓹𝓪𝓼𝓼𝓾𝓷𝓰𝓼𝓯𝓪𝓮𝓱𝓲𝓰𝓴𝓮𝓲𝓽

Sie kann sich problemlos an neue Situationen und Umgebungen anpassen, ohne ihre Gelassenheit zu verlieren.

Schwächen

𝓜𝓲𝓼𝓼𝓽𝓻𝓪𝓾𝓮𝓷

Sie ist oft vorsichtig im Umgang mit neuen Menschen und benötigt Zeit, um Vertrauen aufzubauen. Und doch erscheint sie in jeder beliebigen Taverne wie eine sehr offene Elfe, doch gibt sie niemals alle, und schon gar nicht immer echte Informationen.

𝓤𝓮𝓫𝓮𝓻𝓶𝓪𝓮𝓼𝓼𝓲𝓰𝓮𝓻 𝓢𝓽𝓸𝓵𝔃

Manchmal lässt sie ihren Stolz über ihre Entscheidungen stellen, was sie davon abhält, Fehler einzugestehen.

𝓢𝓬𝓱𝔀𝓲𝓮𝓻𝓲𝓰𝓴𝓮𝓲𝓽𝓮𝓷 𝓫𝓮𝓲 𝓢𝓮𝓵𝓫𝓼𝓽𝓻𝓮𝓯𝓵𝓮𝔁𝓲𝓸𝓷

Sie hat Probleme, ihre eigenen Emotionen und Gedanken zu hinterfragen, was sie in gewissen Momenten unsicher macht.

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Charaktereigenschaften

Vaé’nelyma trägt die Stille wie ein Schleier – zurückhaltend im Wort, doch voller Ausdruck im Blick. Ihre Worte sind selten, aber präzise, und oft genügt ein leichtes Lächeln, ein gehobener Blick, um ganze Sätze zu ersetzen. Hinter ihrer kühlen Fassade verbirgt sich eine Frau, die viel gesehen, viel verloren hat – doch sie weigert sich, das Vergangene ihr Heute bestimmen zu lassen.

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Vorgeschichte

❗ 𝓣𝓦 ❗

Triggerwarnung – Allgemeine Hinweise zum Inhalt

Diese Geschichte behandelt Themen, die emotional herausfordernd oder belastend sein können.
Bitte nimm dir einen Moment, um diese Warnung zu lesen und auf dich selbst Acht zu geben.

Im Verlauf der Handlung kommen unter anderem folgende Inhalte vor:

Gewalt und Kämpfe

Tod von Angehörigen / Verlust

Traumatische Erlebnisse und emotionale Überforderung

Mentale Instabilität, Wutausbrüche und seelischer Schmerz

Angriffe, Verfolgung und Überlebenskampf

Manipulation, Verrat und psychische Grenzsituationen

Diese Themen werden nicht verherrlicht, sondern dienen der Charakterentwicklung, Tiefe und Glaubwürdigkeit der Welt. Dennoch können sie für manche Leser*innen belastend sein.
Bitte sei achtsam beim Lesen – du darfst jederzeit pausieren.

𝓟𝓻𝓸𝓵𝓸𝓰


Das weiche Geräusch von plätscherndem Wasser erfüllte die scheinbar leeren Straßen von Averlyn. Der Regen weichte langsam die Erde auf, kleine Sturzbäche liefen in den seitlich liegenden Kanälen die Straße hinunter.


Eine kleine, unscheinbare Gestalt drängte sich durch die nassen Gassen, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Eilig verschwand sie in eines der Häuser, nicht jedoch, ohne sich vorher noch einmal umzusehen. Die Tür schloss sich mit einem leisen Klicken, das im Plätschern des Regens unterging.


Wenig später war ein markerschütternder Schrei zu hören – dann Stille. Die Tür öffnete sich ruckartig, und die Kapuzengestalt hastete hinaus. Nur wenige Augenblicke später trat ein Mann in Schlafkleidung hervor, musterte suchend die Umgebung. Doch die Gestalt war längst im Dunkel der Nacht untergetaucht.


Eine lange Weile stand er da, starrte in die Nacht hinaus, rührte sich nicht – bis sich eine Hand auf seine Schulter legte.
„Kommt, Vater. Was können wir jetzt noch tun? Er ist fort.“
Ein Junge mittleren Alters war neben ihn getreten, suchte seinen Blick. Der Mann nickte schwach.
„Wahrscheinlich hast du Recht, Veynar. So schnell finden wir diesen Halunken nicht. Doch sei dir gewiss: Sollte ich ihn finden, so wird er mit seinem Leben für den Tod deiner Mutter bezahlen…“



Nach dem Vorfall schwieg Vater weitestgehend. Und wenn er sprach, dann war es wirres Zeug – dem Alkohol geschuldet.
Er distanzierte sich immer mehr von uns, kümmerte sich kaum noch um meine Geschwister und mich. Ich selbst habe keine Erinnerung mehr an jene Zeit. Ich war viel zu jung, um zu verstehen, warum Veynar so oft weinte, wenn Vater wieder zu viel getrunken hatte.
Zu jung, um zu begreifen, wie sehr dieser Tag unser Leben verändern würde.

𝓔𝓻𝓼𝓽𝓮𝓻 𝓜𝓸𝓻𝓭

Avarion Naerwen – oder einfach nur mein Vater – hatte sich vor ungefähr dreißig Jahren in meine Mutter Náva verliebt. Eine Frau von hohem Stand. Er brannte mit ihr durch und heiratete sie schließlich.

Von ihr bekam ich auch meinen Nachnamen, Naerilé.

Zusammen bekamen sie sieben Kinder. Zählt man mich dazu, waren es acht. Da war Veynar, mein ältester Bruder – 28 Jahre alt und für meinen Geschmack viel zu brav. Dann waren da noch Jaelys und Jaelyn, die 18-jährigen Zwillinge – die einzigen in dieser Familie, die ich wirklich leiden konnte.

Man mag es traurig nennen, aber die anderen vier kannte ich kaum. Laut Veynars schlichten Erzählungen waren sie alle ausgezogen, sobald sie konnten – was bei dem Alkoholkonsum meines Vaters nur allzu verständlich war.

Ich war anders. Und das nicht im positiven Sinne. Andere Seelelfen waren gelehrt, hatten Eltern, die sich um sie sorgten… während ich andauernd einen Trunkenbold nach Hause bringen musste.

Ich saß also hier, mitten im sommergrünen Gras des Schulgartens, und schrieb ein paar weitere Beobachtungen über seltene Pflanzen nieder. Wie auch das Buch, in dem ich schrieb, trug ich noch weit mehr mit mir herum: einen Kompass, der in einem Lederbeutel an meinem Gürtel hing – ebenso zwei Dolche, befestigt an einem Lederband an meinem linken Oberschenkel. Eine Angewohnheit von Zuhause, denn das Einzige, was einen grölenden, erwachsenen Elfen in Schach hielt, waren – in meinem Fall – eben zwei Dolche.

Vollends vertieft in die hastigen und doch ordentlichen Bewegungen meiner Feder, bemerkte ich die sich nähernde Gruppe an Elfen überhaupt nicht – erst, als mich etwas am Kopf traf, sah ich auf.

Drei große Elfen. Blond, blauäugig. Ich kannte sie – leider viel zu gut. Eitel, arrogant. Hielten sich für etwas Besseres.

Mit schmerzendem Kopf musterte ich den Papierball, der neben mir im Gras lag, dann die drei hochgewachsenen Bohnenstangen vor mir. „Was ist, hm?“, fing Zephyra, die Älteste, an. „Hat es dir bei unserem majestätischen Erscheinen die Sprache verschlagen, Rotschopf?“ Ich hasste diesen Ton. Diesen Ton, der mir nur allzu deutlich machte, wie sehr ich andere Elfen hasste.

„Nein. Höchstens eures unangemessenen Benehmens wegen“, entgegnete ich kalt und warf ihr einen ebenso ernsten Blick zu. Einen Moment lang meinte ich, ein Fünkchen Respekt in ihren Augen zu sehen. Doch dann folgte der stechende Schmerz in meinem Bauch. Ein Tritt. Ein zweiter folgte. „Was erlaubst du dir eigentlich, Rotschopf? Nur weil du hier in Frieden sitzt, denkst du, du kannst dich aufspielen, wie es dir beliebt?!“ Nach dem dritten Tritt keuchte ich auf. Die anderen beiden lachten.

„Plötzlich doch nicht mehr so stark, was?“, hakte eine von ihnen nach. Ich atmete tief ein. Versuchte, mich nicht provozieren zu lassen. Doch gleichzeitig spürte ich die Dolche an meinem Oberschenkel. Zwei Stiche an den richtigen Stellen… Nein. So durfte man nicht denken. So durfte man nicht handeln. Behauptete zumindest Veynar.

Aber Veynar saß nicht hier.

Ich kämpfte weiter gegen die Versuchung, als mich ein fünfter Tritt traf – und dazu eine schallende Ohrfeige. Etwas in mir klickte. Wie ein Schalter, der umgelegt wurde.

Ich sprang auf, die Hände fanden meine Dolche – und ich stürmte geradewegs auf Zephyra zu. Ihr entglitten auf einmal die Gesichtszüge, als ich sie zu Boden warf.

„Rotschopf… wir wollen doch nicht gleich gewalttätig werden, hab ich recht…?“, fragte sie, nun mit zittriger Stimme, während ich ihr einen Dolch an den Hals hielt. Die Anderen kreischten erschrocken.

„Würdet ihr euer arrogantes Mundwerk halten, müsste ich nicht zu solchen Maßnahmen greifen…~“, entgegnete ich in tiefem Ton. Ich genoss den Anblick. Den Ausdruck der Furcht in ihrem Gesicht.

Dann traf mich ein Stock von hinten. Die beiden anderen hatten sich doch noch berappelt. Doch statt sie anzuschreien, verließ mich die Selbstkontrolle immer mehr. „Lasst das“, sagte ich – ruhig, aber bestimmt. „Dann lass sie endlich los, du Verrückte!“ – Das war Eyna. Ich kannte sie. Jung, dürr, arrogant. „Ich warne euch nur noch ein einziges Mal…“, antwortete ich. Meine Stimme trug eine düstere Versprechung.

„Du Missgeburt! Lass sie los!“, schrie Thelenya, die Dritte. Eine arrogante Göre, die glaubte, ganz Averlyn gehöre ihr.

Mit einem frustrierten Fluch warf ich – fast instinktiv – einen meiner Dolche in ihre Richtung. Nur zur Warnung, er sollte Thelenya nicht treffen. Doch nach einem kurzen Schrei… war nur noch Wimmern zu hören.

Ich drehte mich um, Zephyra ignorierend. Zu meinem Schreck – und zugleich… Begeisterung? – sah ich, dass der Dolch Thelenya in der Brust getroffen hatte.

Ihr entsetzter Blick richtete sich auf den Dolch, dann auf mich,eh sie nach hinten kippte.

Eyna schrie auf, während Ich die Schwere der Situation realisierte.

Ein Lehrer würde bald auftauchen und mich sehen, was riesigen Ärger bedeuten würde…


Ich sah von einem Baum nahe des Schulgeländes auf die Szenerie herab. Die Lehrer musterten mit vor Schreck verzerrten Gesichtern die drei toten Elfen auf dem sommergrünen Gras, das sich mittlerweile tiefrot gefärbt hatte. Unauffällig kletterte ich vom Baum und verschwand – sollten diese arroganten Wesen doch selbst damit klarkommen.

𝓑𝓻𝓾𝓮𝓭𝓮𝓻𝓵𝓲𝓬𝓱𝓮 𝓖𝓻𝓪𝓾𝓼𝓪𝓶𝓴𝓮𝓲𝓽

Ein leises Klopfen an meiner Tür. Ich saß auf meinem Bett.

„Ja“, antwortete ich in die Leere hinein – doch es war nicht mein betrunkener Vater, der eintrat, sondern mein Bruder Veynar.

Er wirkte abwesend, sein Blick leer. Erst jetzt bemerkte ich das Küchenmesser in seiner Hand.

„Veynar…?“, fragte ich vorsichtig.

Lange kam keine Antwort, dann sprach er – mit tiefer, fremder Stimme: „Vaé’nelyma…!“

Mir lief ein Schauer über den Rücken.„Was…?“, fragte ich – doch da hielt er mir plötzlich das Messer an mein Kinn.

„Wir haben nicht mehr genug zu essen. Das weißt du. Und trotzdem isst du?“

Ich war verwirrt. Es stimmte – aber bisher hatte ihn das nie gestört.

„Du bist zu viel in diesem Haushalt!“, schrie er mir plötzlich ins Gesicht. Ich zuckte zusammen. „Veynar!“, rief ich, erschrocken. Doch da versuchte er schon, mir das Messer in die Brust zu rammen.

Ich wich zur Seite aus. Ein zweiter Versuch mich zu treffen – wieder wich ich aus – diesmal mit gezogenen Dolchen.

„Veynar, hör auf! Komm zur Vernunft!“ Haarscharf wich ich ihm aus, wie er das Messer neben meinem Kopf in die Wand rammte.

Als er so nah war, kam mir eine Alkoholfahne entgegen und als ich versuchte, eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu pusten, ließ ich mich kurz ablenken. Er nutzte diesen Moment, und ich bemerkte das Messer zu spät, so dass es mich in die linken Rippen traf. Nicht tödlich – aber schmerzhaft.

Mit letzter Kraft schleuderte ich meine Dolche, einer davon traf ihn in die Brust.

Veynar taumelte zurück und fiel schließlich zu Boden.

Keuchend drückte ich mir einen mit dem Dolch abgetrennten Stoffstreifen um die Brust.Dann sah ich zu ihm. Enttäuschung. Fassungslosigkeit.


Taumeln bewegte ich mich von meinem einst vernünftigen Bruder weg und trat aus meiner Tür - nur um erstarrt vor Schock stehen zu bleiben.


Mein Vater. Mit einem Messer in der Brust.
Der Kopf auf dem Tisch. In der Hand noch ein Bierkrug.


Was in aller Welt…?


Ein wichtiger Gedanke durchstriff mein Gefühlschaos; Jaelys und Jaelyn.


Ich stürmte los. In einem Tempo, das ich mir selbst nie zugetraut hätte.


Wieder blieb ich vor Schock erstarrt in der Tür stehen.


Dort lagen sie, regungslos, blutüberströmt - die Augen geschlossen.
Ich sank auf die Knie, drückte ihre leblosen Körper an mich… ein Schrei entging meiner Kehle, hallte wieder in dem nun toten Haus.


Sie waren das Einzige, was mir je Freude bereitet hatte.


Und nun… waren sie fort.


Irgendwann fasste ich mich wieder; ich musste fort.


Behutsam bettete ich sie zurück in ihre Betten, deckte sie zu und sprach ein Gebet zu Kháljaida, der Göttin des Todes.


Jaelys und Jaelyn…
…hatten ein besseres Ende verdient.

𝓛𝓮𝓱𝓻𝓮𝓷 𝓾𝓷𝓭 𝓛𝓮𝓻𝓷𝓮𝓷


Ich erinnere mich nicht an den genauen Tag, an dem ich Averlyn verließ. Nur an das Gefühl.
Fremdheit.
Kälte.
Nicht durch das Wetter – durch die Leere.


Seit jener Nacht war nichts mehr, wie es einst gewesen war. Ich hatte alles verloren, was mir einst wichtig war. Und so ging ich. Ohne Ziel, ohne Plan. Ich streifte durch Eldoria, mit nur wenigen Habseligkeiten, der Kälte meiner Seele, meinen Dolchen.


Ich mied große Städte, vermied laute Tavernen und jedes gehobene Elfengehabe. Stattdessen lebte ich vom Wald, vom Wind, vom Willen zu überleben. Ich schlief unter Wurzeldächern, aß was die Natur mir bot – oder stahl. Nicht selten wurde ich entdeckt, nicht selten verfolgt.


Und noch seltener ließ ich jene am Leben, die mich entdeckten, mich erwischten, mich verfolgten.


Ich hatte aufgehört zu zählen, wie viele mich töten wollten. Wie viele ich tötete.
Meist waren es Wegelagerer, manche Söldner, einmal sogar ein verirrter Paladinschüler, der mich für einen Dämon hielt.
Er war jung. Zu jung.
Ich erinnere mich noch heute an das Zittern seiner Finger, als ich ihm meinen Dolch aus der Kehle zog.


Doch jedes Mal, wenn das Blut jemandes auf meine Hände floss, fühlte ich… nichts. Kein Triumph. Kein Reue. Nur Leere.


Ich dachte, das sei nun mein Leben. Immer in Bewegung. Immer allein. Immer flüchtend – vor der Welt, vor mir selbst.


Bis ich auf ihn traf.


Es war in den dunklen Wäldern, in einem vergessenen Tal, dessen Name selbst die Karten zu meiden schienen. Ich hatte mich verirrt, halb verwundet, halb wahnsinnig, als ich einen alten, knorrigen Baum traf – oder besser gesagt: den alten Elfen darunter.


„Du tappst wie ein Wildschwein im Morgentau.“, sagte er ohne aufzusehen.


Ich war zu erschöpft, um zu kontern. Stattdessen sackte ich zusammen. Ich glaubte, er würde mich töten. Vielleicht wollte ich das sogar. Doch er tat es nicht. Stattdessen brachte er mir Wasser. Heißes. Mit Honig.


Er nannte sich Quentin Vaélar, ein zurückgezogener Waldläufer. Alt. Still. Mit Augen, die Dinge sahen, die andere nicht mal zu erahnen wagten. Ich blieb. Tage, Wochen… Monate. Vielleicht, weil ich sonst nichts hatte. Vielleicht, weil ich mir zum ersten Mal in meinem Leben nichts vormachen musste.


Quentin redete nicht viel – aber wenn er es tat, dann war es wie ein Dolchstoß ins Herz der Wahrheit.


„Du tötest, weil du lebst. Du lebst, weil du wütend bist. Und du bist wütend, weil du nicht vergibst. Nicht einmal dir selbst.“


Ich hasste ihn dafür. Anfangs. Doch ich blieb und lernte.


Er brachte mir den Bogen näher – ein Werkzeug der Geduld und der Ruhe. „Wer zielt, muss atmen. Wer trifft, muss fühlen.“ Ich begriff, dass meine Dolche zwar meine Wut trugen – doch der Bogen konnte mein Gleichgewicht werden.


Ich übte täglich. Bis meine Finger wund waren, bis meine Schultern brannten. Ich übte das Schießen, aber auch das Schweigen. Das Denken vor dem Tun. Das Sehen vor dem Zuschlagen.


Quentin schlug nie. Er beobachtete.


Wenn ich einen Wutausbruch hatte, wies er mich nicht zurecht. Stattdessen ließ er mich schreien. Und fragte dann, leise:
„Und? Fühlst du dich besser? Oder nur lauter?“


Ich wusste keine Antwort. Doch irgendwann schrie ich nicht mehr.


Ich begann, meine Worte zu wählen. Begann, meine Bewegungen zu kontrollieren. Ich entwickelte ein anderes Spiel – eines mit Blicken, mit Worten, mit einem leichten Lächeln statt einer geballten Faust.
Ein fast kokettes Verhalten. Nicht um zu gefallen – sondern um zu lenken. Um die Kontrolle zu behalten.
Auch nahm ich den Namen “Faeh’ryn Flynn” an, da mich trotz alledem die Angst verfolgte, für frühere Morde geahndet und gefangen zu werden.


Ich lernte, dass es nichts Schwächeres gibt als den, der stets die Kontrolle verliert.
Und nichts Mächtigeres als den, der sich selbst beherrscht – inmitten des Chaos.

Eines friedlichen Sommerabends, als ich eben einen Pfeil in die Mitte eines als Ziel markierten Baumstamms getroffen hatte, entdeckte ich einen leichten Schimmer am Boden des Stammes.

Neugierig sah ich nach, und plötzlich, als ich mich herabbeugte um nachzusehen, umgab mich ein warmes Licht. Bei genauerem Hinsehen entdeckte ich ein kleines, rot-braunes Eichhörnchen, das um mich herumsprang… Es schien wie aus Licht gemacht, und doch war es so nah und… echt.


Quentin wurde nie mein Vater. Doch vielleicht war er das, was ich gebraucht hatte. Ein Spiegel, ein Lehrmeister, ein stiller Wächter.


Doch auch bei ihm hielt es mich nicht ewig. Irgendwann, nach überraschenden sechs Jahren – packte mich das Ziehen wieder. Diese rastlose Flamme in mir. Ich musste weiter.


Er sagte nichts, als ich ging. Nur ein Nicken. Und einen Satz, der bis heute in mir nachhallt:


„Töte nicht mehr, um zu vergessen. Töte, wenn du musst. Aber nie, wenn du fühlst.“

In den vielen Orten und kleinen Dörfern, durch die ich kam, fand ich einen treuen Begleiter; eine weiße Schimmel-Stute, die ich „Náva“ nach meiner Mutter, nannte, und welche ebenso gutmütig und sanft war wie die kleine, hellbraune Maus, die ich einem Bauer aus der Falle rettete. Auch sie erhielt einen Namen, so nannte ich sie ab dem Tag, an dem ich sie fand, schlicht weg „Alva“, was „Elfe“ bedeutete.

Die Beiden blieben mir treue Gefährten, und Beide überraschten mich regelmäßig, denn sie schienen mich innerlich zu beruhigen. Selbst wenn ich die Weiße einmal nicht an meiner Seite hatte, so war die kleine Alva doch immer bei mir.


Ich wanderte lange, mehrere Monate - ja sogar Jahre - bis ich einst nach Xantia kam, die Hauptstadt Eldoria’s, die mir bis dahin fremd gewesen war. Ich laß am Schwarzen Brett von einem Ort im Pilzwald, für jene, die Anders sind, für die Missverstanden.
Mein Interesse geweckt, machte ich mich auf die Reise dorthin… und fand, wonach ich suchte…

~ Ende

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Hii @nina4lifeyk ,
danke für das schreiben deiner Cv und entschuldige das es etwas gedauert hat. Ich habe meine Gedanken im Urlaub baumeln lassen.


Deine Cv ist wirklich schön geschrieben und entspricht unseren Server Standarts, hier mit ist sie offiziel angenommen. Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit Vae auf Eldoria.

Liebe Grüße
Lou :kissing_cat:

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Anpassungen
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• Links bei den Punkten Kultur, Wohnort, Religion & Fähigkeiten
• Anpassung des Wohnortes

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