Bergdrachen von Törun

Ich saß am Feuer und schärfte meinen Speer, als jener Jüngling sich neben mich setzte.
„Geht ihr morgen auf die Jagd Onkel?“, fragte er.
Ich nickte lediglich.
„Was jagt ihr Onkel?“, bohrte er tiefer.
Ich hielt inne in meinem tun um zu ihm rüber zu schauen. Ich kannte sein Gesicht, natürlich kannte ich es. Wie könnte ich als Attalai nicht ein gesicht aus meiner Familie kennen? „Drachen.“, gab ich ihm als knappe antwort.
„Drachen?“, wiederholte er mit Begeisterung die mir zuwider war, „Darf ich mit? Vater lahmt zur Zeit, er würde euch kein gutes tun.“

Ich musterete ihn. Er war ein kräftiger Knabe, kaum älter als 35, aber durchaus grün hinter den Ohren. „Hast du schon einen Drachen gesehen?“
Er schüttelte den Kopf.
„Hast du den schonmal einen Drachen gehört?“
Er schüttelte erneut den Kopf.
„Ja, hast du den wenigstens das Donnern seines Schrittes vernommen?“
Und erneut musste er den Kopf schütteln.
„Wie willst du etwas jagen was du nicht kennst?“, spottete ich über ihn, hoffend er würde seinen Irrsinn selbst merken.
„Ihr werdet es mir erzählen.“, grinste er frech.

Lange sah ich ihm in die Augen. Diese Wildheit, dieses Feuer…ja so kannte ich seinen Vater. Mit einem seufzen schaute ich wieder ins knisterte Feuer und begann zu erzählen.


„Die Drachen, die diese Lande noch bevölkern, sind die [Insert Name], auch Felsenkriecher genannt. Sie spannen Neun und eine Halbe Elle (~8 Meter) in länge und haben das Gewicht von 15 Pferden. Es fehlt ihnen an Flügeln, doch laufen sie auf ihren vier stämmigen Beinen. Ihre Zähne sind Schwerter, ihre Klauen Speere und das Aufschlagen ihres Schwanzes ist ein Donnerkeil.“, erzählte ich aus meinen Zahllosen jagten, während der Knabe schluckte.
„Und ihre Schuppen sind wie ein zehnfacher Schild, die in Grau, Silber, Weiß und Schwarz erschillern.“, beschrieb ich das schöne Kleid dieser Bestien, „Ihr Kopf wird mit einem Gehörn geziert und ihre Augen verbreiten Angst in ihren Opfern.“


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Ich erzählte ihm wie einst diese Bestien ganz Khosbâi (Menschenkontinent) durchstreiften, doch nach Jahrhunderten der Jagd die wenigen der noch Lebenden den Schutz der Berge suchen.


„Speihen diese Drachen auch Feuer?“, fragte der Knabe mit einer gewissen Angst in seiner Stimme.
„Die Älteren haben diese Macht gemeistert, doch die jüngeren, die den Großteil ausmachen, haben noch lange nicht dieses Potenzial erreicht.“, beschwichtigte ich ihn, „Doch sind sie auch ohne das Feuer gefährliche Gegner. Ihre unangefochtene Stärke und ihr betäubendes Gebrüll hat schon so manchen tapferen Jäger das Leben gekostet.“

Es schauderte den jungen Knaben. „Haben sie den keine Schwäche?“
Ich überlegte ehe ich ihm antwortete. „Ihr Bauch ist dünn und verletzlich, so auch scheuen sie wenn sie nicht in ihrem Rudel sind. Du musst verstehen, sie fühlen sich nur in ihrem Rudel von mindestens fünf wohl. Drängst du sie aber in eine Ecke, werden sie alles tun um aus jener zu entkommen. Auch bekommt ihnen grelles Licht nicht, wodurch sie selten am hellichten und unbewölkten Tag anzutreffen sind. Sie würden sonst erblinden.“


Ja, diese Drachen sind mehr oder weniger intelligente Wesen. Nicht so intelligent wie die Drachen der alten Zeit, von welchen sie abstammen zu scheinen, aber intelligent genug um in Rudeln zu leben und ab einem alter von etwa 300 bis 400 Jahren die Feuermagie zu beherrschen, den nichts anderes ist ihr feuriger Atem.
Leben tun diese Bestien aber kaum länger als 500 Jahre.


„Aber pflanzen sie sich nicht fort?“, fragte der Knabe etwas verwirrt, „Wie können wir sie den ausrotten?“
Ich grinste. „Ein Drache wird in seinem Leben nie mehr als drei Eier bekommen und diese brüten über Jahre hinweg. Meist finden wir die Eier ehe sie schlüpfen können.“


„Aber warum zähmen wir diese Bestien nicht?“, brachte der Knabe in seiner unerfahrenheit hervor.
Ich konnte nicht anders als laut los lachen. „Diese Bestien sind nicht zu zähmen. Die Weibchen sind stets hoch aggressiv um ihre Brut zu schützen, während die Männchen in einem nur eine Beute für ihre Weibchen sehen…du kannst einen hungrigen Wolf nicht streicheln.“


Der Knabe schwieg daraufhin und so tat ich es ihm gleich.
Ich schärfte bereits erneut meinen Speer ehe er seine Sprache wiederfand.
„Darf ich nun mit auf die Jagd?“
Ein leichtes Grinsen ziert mein Gesicht. Ich gab doch mein bestes um ihm die Furcht zu lehren nicht mit kommen zu wollen und dennoch war er furchtlos.
„Frag deinen Vater…“
Er sprang begeistert auf und wollte schon davon Eilen als ich ihm hinterher rief.
„Und Kopek! Vergiss deinen Speer nicht.“


OOC

Es handelt sich hierbei nicht um einen vollwertigen Drachen wie es zum Beispiel die Zwölfdrachen Götter sind/waren. Es sind niedere Drachen, oder auch Halbdrachen wenn man so will. Nachfahren der Drachen die aus Kreuzungen mit anderen Wesen entstanden sind.

Es sollte, wenn ihr eigene niedere Drachen schreiben wollt, nur noch wenige geben die mehr als Sage oder Legende dienen. Oder in meinem Fall Eckpunkte für großangelegte Events. Keineswegs sollten es Kreaturen sein die irgendwem einen Vorteil bieten können/sollen.

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