Schwester Ulrike aus Geisenfeld
Name: Ulrike aus Geisenfeld
Früherer Name: Ulrike von Kreuzwacht
Geschlecht:
Rasse: Mensch – Mitteleuropäerin
Aussehen:
Ulrike ist eine Frau mittlerer Menschengröße von etwa 1,65 Metern. Sie ist eher schmächtig gebaut und trägt ein Gewicht von 53 Kilogramm. Ihr Haar, das bis zu den Schultern reicht, ist dunkelbraun mit einem leichten Stich ins Rötliche, die Augen sind von einem schwachen Blaugrau. Seit Wiederantritt der geistlichen Dienste ist sie außer Hause zumeist im Habit der Benediktinerinnen zu sehen.
Alter: 35 Jahre (Stand 1101)
Geburt: Früher Januar 1066
Religion: Römisch-katholisches Christentum
Herkunft: Kloster Geisenfeld bei Regensburg im Herzogtum Bayern, (Heiliges) Römisches Reich
Wohnort: Hohenfels
Beruf / Beschäftigung: Geistliche und Heilkundige
Fähigkeiten:
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Klostermedizin, Kräuterkunde und im Groben die Wundarznei
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Lesen, Schreiben, Malen
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Mathematik
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Latein
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Reiten
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Handarbeiten (Schneiderei, Stickerei, Häkeln)
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Kochen
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Spiel auf der Fidel
Stärken
Schnelle Lernerin
Sie besitzt eine schnelle Auffassungsgabe, was das praktische oder theoretische Erlernen neuer Fähigkeiten angeht. Sich fortzubilden ist ihr eine große Leidenschaft.
Mutig
Der Herr steht ihr allzeit bei, wie sie gelernt hat. Er behütet sie vor Gefahren oder hilft ihr, ihnen standzuhalten. Dieser Gewissheit folgt eine gesunde Portion an Mut, ihre Ängste zu überwinden.
Geduldig
Sie besitzt eine Engelsgeduld und weiß ruhige Momente zu schätzen und zu nutzen.
Aufmerksam
Ulrike ist eine sehr aufmerksame Person. Ihren Augen entgehen viele Kleinigkeiten trotz der Sehschwäche durch ihre Achtsamkeit nicht.
Schwächen
Körperliche Schwäche
Sie ist schmächtig und besitzt keine großen körperlichen Kräfte, da sie die meiste Zeit ihres Lebens weniger körperlichen Arbeiten nachging.
Naiv
Sie wuchs fern der Welt in einem Kloster auf, abgeschieden von der realen Welt. Trotz der Erfahrungen auf dem Kreuzzug ins Heilige Land bleibt ihre Unwissenheit über die äußere Welt bestehen.
Stur
Sie beharrt gerne auf ihrer Meinung, da sie sich als studiert und gebildet sieht. Andererseits fällt es ihr ebenfalls schwer, Fehler einzugestehen, was gerne zu besagter Sturheit führt.
Kurzsichtig
Sie verbrachte viel Zeit mit dem Lesen und Schreiben von Büchern. Ihre Augen gewöhnten sich an die geringen Abstände zu den Buchstaben, und ihr Sehvermögen in der Ferne wurde schlechter.
Anhaltende Knieschmerzen
Der Knochen, den sie sich während des Kreuzzuges brach, belastet sie noch immer. Er führt dazu, dass das Rennen und Reiten ihr schwer fallen und sie an manchen Tagen länger braucht, um Strecken hinter sich zu bringen.
Charaktereigenschaften
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hilfsbereit und gütig
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fromm
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manchmal recht verträumt
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genügsam und bescheiden
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stets optimistisch dank des Glaubens
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grüblerisch
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gerne voreingenommen
Familie:
Vorgeschichte
Vorgeschichte
Geboren ward sie im Jahre des Herrn 1066 als zweite Tochter und viertes Kind der kleinen Adelsfamilie von Kreuzwacht im Bistum Regensburg. Die Familie war tief verflochten mit Mitgliedern der Geistlichkeit, so war auch die Zukunft Ulrikes von Geburt an klar. Mit gut sieben Jahren gaben ihre Eltern, Heinrich und Adelheid, sie in die Abtei Geisenfeld der Benediktinerinnen, um sie einem frommen Leben für Gott zu überantworten.
Wohlbehütet und in Gesellschaft der anderen Frauen Gottes wuchs sie hinter den Mauern des Klosters auf. Sie lernte das Lesen und Schreiben, die Buchmalerei, die Mathematik, diverse Handarbeiten und die lateinische Sprache. Als schnelle Lernerin galt sie als Liebling der lehrenden Nonnen und bald darauf sogar der Äbtissin.
Ab einem gewissen Alter studierten sie und ihre jugendlichen Mitschwestern die Werke über Medizin, die die Abtei lagerte und kopierte, und bekamen von der Infirmaria Zahlreiches über Kräuter, Diätetik und Temperamente gemäß der Lehre der Vier Säfte vermittelt. Als künftige Benediktinerinnen war die Behandlung der Kranken schließlich ein bedeutender Teil der Pflichten.
Ulrike genoss bald besondere Förderung dank ihrer Eifrigkeit und dem Interesse an der Medizin. Die Infirmaria schloss das junge Mädchen ins Herz und nahm sie öfter als nötig zur Hilfe im Infirmarium auf. Nach einiger Zeit setzte sich auch das Ziel in ihr durch, den Platz ihrer Lehrerin einzunehmen, sollte sie davon eines Tages zurücktreten.
Die Jahre vergingen, und Ulrike wurde erwachsen. Die Äbtissin, die sie besonders schätzte, verschied und wurde ersetzt durch Frideruna von Hohenburg, einer Frau, welche sie trotz ihrer Eifrigkeit wenig ausstehen konnte. Als die Infirmaria, die Ulrike so lange gelehrt hatte, von ihrer Tätigkeit zurücktrat und sie darauf brannte, ihren Platz einzunehmen, bestimmte der Konvent unter Drängen der neuen Äbtissin jedoch eine andere. Die Entrüstung Ulrikes war maßlos.
Im Jahre 1096 des Herrn herrschte helle Aufregung überall im Bistum. Es drang bis ins Kloster Geisenfelds. Der Herr Gottfried von Bouillon sollte die Stadt Regensburg mit einem gewaltigen Heer erreichen, um gen Osten zur Befreiung des Heiligen Landes zu ziehen. Die Äbtissin sandte eine Schar Schwestern, darunter Ulrike, dorthin, um die auf dem bisherigen Zug Erkrankten zu versorgen, Segen zu sprechen und Räte zu geben.
Dort eingekehrt, war Ulrike schlicht erschlagen von der Fülle an frommen Männern, die Kreuze auf Bannern, Röcken und Schilden trugen. Die Weile, die das Heer dort blieb, war geprägt von vielem Austausch mit den Menschen der Welt. In den Mauern des Klosters war sie schließlich nie damit in Kontakt gekommen, und so faszinierte sie dies umso mehr.
Als Gottfried von Bouillons Heer seinen Weg fortsetzte, kehrten die Ordensschwestern ins Kloster zurück – allerdings ohne Ulrike. Sie hatte sich einer Schar abgewandter Nonnen angeschlossen, die sich entschieden hatten, die Kranken des Zuges heilen und versorgen zu wollen. Da sie keine Infirmaria im Kloster geworden war, verstand sie dies als fortan beste Möglichkeit, dem Herrn und seinem Willen zu dienen.
Auf der Reise gen Konstantinopel bewegte sie sich jedoch ausschließlich im Kreise der Nonnen. Die Plünderungen in Ungarn, wo die Gier der Männer sie zu (für Ulrike) unsagbaren Taten brachte, erschreckten sie dermaßen bis ins Grundmark, dass sie die Entscheidung fast bereute.
Nachdem sich die verschiedenen Heere der Kreuzfahrer in Konstantinopel April 1097 zusammengeschlossen hatten, begann der Zug. Die ersten Kämpfe bei Nicäa schockierten sie noch mehr, als es die Plünderungen in Ungarn getan hatten. Nach den Schlachten gegen die Krieger der Seldschuken plagten weniger Krankheiten die Soldaten, als es Verwundungen taten. Und gegen diese wusste sie außer Beten nur wenig zu tun.
Nach der Eroberung Nicäas folgte sie weiter den Schritten Gottfried von Bouillons. Es kam zur Schlacht von Doryläum, zu der Gottfried und seine Mannen später dazu stießen. Ulrike bekam von den Kämpfen selbst nur wenig mit, doch hörte am Ende der Schlacht von glorreichem Sieg, der die Kreuzfahrer reich gemacht habe. Zwar gab es abermals unzählige Verletzte und Tote, doch keimte langsam auch in ihr die Überzeugung für diesen Kreuzzug, wie er es in den Männern tat.
Der Zug setzte sich fort nach Antiochia, wo die Belagerung begann. Nach Einnahme der Stadt, Überwindung des Hungers, Entdeckung der Heiligen Lanze und dem Sieg über die zweite muslimische Armee war Ulrikes Glauben vom Willen und Segen Gottes für dieses Unterfangen fester denn je.
Weniger glorreich und gottgewollt waren jedoch die Leiden, die einer jeden Schlacht folgten. Als Ordensschwester legte sie anfangs nur Hand an, wenn die Wundärzte Zeug brauchten oder Männer in Krankheit oder Fieber lagen. Wie weit sie in der Behandlung gehen durften, war keiner der helfenden Nonnen gewiss, da ihnen das Vergießen von Blut dank des Gelübdes verboten war. So blieb es meist doch beim Beten, wenn schwere Verletzungen eingingen.
Eines Tages, am Ende langer Grübeleien, ging Ulrike schließlich doch so weit – entgegen der Warnrufe ihrer Mitschwestern – und warf sich in das Getümmel der wirklich Verletzten. Sie amputierte einem jungen Mann, der seit Tagen vor Schmerzen schrie, nach Anleitung des Wundarztes das Bein, um ihn der Qualen zu erlösen. Diese Pein konnte nicht gottgewollt sein, dachte sie, und so schnitt sie. Sie vergoss Blut im Akte der Heilung, im Sinne der Nächstenliebe.
Die übrigen Nonnen verurteilten dies. Sie schlossen sie aus ihren Kreisen aus und mieden sie als Gelübdebrecherin. Doch Ulrike war der festen Ansicht, im Recht zu sein, und setzte dieses Tun zur Freude der Wundärzte fort. Sie lehrten ihr, wie schlimme Wunden durch Taten statt nur Gebeten zu behandeln waren.
Als die Kreuzfahrer gen Jerusalem aufbrachen, blieb Ulrike in Antiochia zurück. Sie versorgte die Verwundeten und bildete ihr Können weiter. Erst wenige Monate darauf folgte sie mit verstärkenden Truppen nach Jerusalem. Durch Hunger und Durst wurde ihre Reise erschwert. Ein Sturz führte schließlich dazu, dass Ulrikes Bein brach und aufgrund ihres Willens, unermüdlich fortzuschreiten und ihre Gefährten nicht aufzuhalten, schlecht verheilte. Die Männer verlangsamten den Zug, da sie die Frau brauchten, so dass sie erst Ende Juli ankamen, als die Heilige Stadt bereits unter christlichem Banner stand.
Jerusalem war prächtiger, als sie sich erträumt hatte. Sie blieb für lange Zeit dort und begleitete das Heer auch zur letzten Schlacht des Ersten Kreuzzuges nach Askalon, wo sie abermals Kranke wie auch Verwundete umsorgte.
Das bei Jerusalem gegründete Frauenkloster verweigerte ihr trotz des Wunsches den Beitritt, denn die Nonnen, die sie auf dem Zug begleitet hatte, beschworen vor der Mutter Oberin den Bruch Ulrikes Gelübdes und das Vergießen christlichen Blutes. So war sie gezwungen, andere Beschäftigungen zu suchen. Dank ihrer reichhaltigen Ausbildung war dies jedoch nicht schwer gewesen, doch ohne den so gewohnten Habit der Benediktinerinnen herumzulaufen war stets ein unvollkommenes Gefühl.
Sie blieb bis zur Weihnacht 1100 – also der Jahreswende zu 1101 – in Jerusalem, ehe sie beschloss, nach Europa zurückzukehren. Nach langer, beschwerlicher Reise dank ihres Beines stach das Schiff gen Genua in See. Aus Gründen, die sie im Schlafe nicht mitbekam, verschlang sie das Meer bei Zypern.
Als sie schließlich wieder zu sich kam, fand sie sich am Strand einer Welt wieder, welche voller befremdlicher und erschreckender Wesenheiten bevölkert war …